Wien, Freitag, der 30. Mai 2008:
Seit 8. Mai hatte ich von Wolfgang St., dem Projektleiter dieses Immobilienentwicklungsunternehmen, mit welchem ich über eine mögliche Anstellung in deren Unternehmen telefoniert hatte, nichts mehr gehört. Aber nun war ich bereits seit zwei Wochen ohne Anstellung, aber auch nicht beim AMS gemeldet, weshalb ich auch nicht versichert war. Eine andere Anstellung hatte ich aber auch noch nicht, ja nicht einmal die Aussicht darauf. Daher wurde die Situation für mich schon wieder brenzlich. Wenigstens hatte ich in der Zwischenzeit einen Termin für ein Vorstellungsgespräch in diesem österreichischen Baukonzern erhalten, wo ich mich am 24. April beworben hatte.
Daher hatte ich an diesem Tag noch einmal mit Wolfgang St. telefoniert. Ihn dabei gefragt, wie es denn aussehe, da ich nichts mehr von ihm gehört hatte. Schließlich wäre ich seit zwei Wochen offiziell ohne Anstellung. Daher wäre es wichtig für mich, zu wissen, wie es weiter ginge. Schließlich möchte ich mich nicht auch noch arbeitslos melden. Was für zwei, drei Wochen für mich kein Problem wäre. Aber wenn die Zeit, bis zu einer neuen Anstellung noch länger dauern würde, dann müsste ich mich, obwohl ich es ganz und gar nicht möchte, doch arbeitslos melden.
Doch er meinte, dies wäre derzeit in ihrem Unternehmen etwas schwierig. Da ihre Leute ohnedies meist die gesamte Woche außer Haus wären. Lediglich an Montagen wäre ihr „Bürotag“. Welcher allerdings derzeit meist ausfallen würde, da derzeit sehr viel los wäre. Dies würde sich allerdings gegen Sommer wieder etwas bessern. Weshalb ich noch etwas Geduld haben müsste.
So erzählte ich ihm auch, erst vor kurzem einen Termin für ein Vorstellungsgespräch bei diesem österreichischen Baukonzern erhalten zu haben, wovon ich ihm auch bei meinem Telefonat am 8. Mai erzählt hatte. Worauf er meinte, dies wäre schon einmal ganz gut, denn schließlich müsste ich für die Bewerbung in ihrem Unternehmen ohnedies auch dort vorstellig werden, da alle Personalangelegenheiten auch von der Personalabteilung dieses Baukonzerns abgewickelt werden würden.
Daher war ich wieder etwas beruhigt. Denn auf das Arbeitslosengeld, auch wenn ich es mir überhaupt nicht leisten konnte, hatte ich gerne verzichtet. Jedoch war ich nun eben auch nicht versichert und, da ich für meine Bewerbungen nun allerdings viel unterwegs war, gefiel mir dies gar nicht. Weshalb ich nun mein Auto in der Umgebung meiner Wohnung in Wien stehen ließ und nun meist mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs war und auch mit dem Zug zwischen Salzburg und Wien pendelte.
So dachte ich mir, ein paar Wochen werde ich wohl noch warten. Wenn es sein muss, auch den gesamten Juni. Aber sollte ich bis dahin keine neue Anstellung haben, dann würde mir, wohl oder übel, nichts anderes übrig bleiben, als mich doch arbeitslos zu melden, auch wenn ich dies überhaupt nicht wollte.
(2021-06-22)