Wien, Mittwoch, der 7. Mai 2008:
Für mich völlig überraschend erhielt ich am Montag nachmittags plötzlich einen Anruf jenes kleinen Personal Consulting Unternehmens aus Wien, an welches ich tags zuvor meine Bewerbungsunterlagen versendet hatte. Doch der Mann, welchen ich dabei am Telefon hatte, der Eigentümer dieses Consulting Unternehmens, offenbar ein ein-Mann Unternehmen, fackelte nicht lange herum und erklärte mir gleich, um welches Unternehmen es sich bei dieser Stellenausschreibung handelt. Es war die VA Tech in Wien!
Worauf ich erst einmal lachen musste. Danach erklärte ich dem Mann, dass ich kein Interesse daran hätte, mich bei diesem Unternehmen noch einmal zu bewerben und deshalb meine Bewerbung zurückziehen möchte. Doch der Mann wollte dies nicht einfach so hinnehmen und meinte, ich sollte mir dies noch einmal überlegen und ihn danach noch einmal anrufen. Aber ich blieb dabei und wollte augenblicklich meine Bewerbung wieder zurückziehen. Wobei ich ihm auch meine Erfahrungen in diesem Unternehmen schildete und auch diese als Ursache dafür anführte, dass ich nun wieder auf der Suche nach einer neuen Stelle wäre, weshalb ich auf dieses Unternehmen nicht gut zu sprechen wäre und auch keinerlei Kontakt mehr zu diesem Unternehmen haben möchte. – Mit diesem Unternehmen nichts mehr zu tun haben möchte. Auch wenn es sich dabei um das derzeit größte Unternehmen im Bereich der Errichtung von elektrotechnischen Anlagen handeln würde und dies deshalb nicht sehr vorteilhaft sein möge. Aber meine negativen Erfahrungen mit diesem Unternehmen würden alle anderen Überlegungen überbieten!
Zunächst schien dieser Mann meinen Rückzug von dieser Bewerbung zur Kenntnis genommen zu haben. Doch am Tag darauf rief mich der Mann schon wieder an. Er meinte, er hätte noch einmal mit den Verantwortlichen in diesem Unternehmen, welche diese Stelle ausgeschrieben hätten, gesprochen und meinten, ich sollte doch meine negativen Erfahrungen in diesem Unternehmen noch einmal hinten anstehen lassen und wenigstens einem Vorstellungsgespräch zustimmen, denn in diesem Unternehmen hätte sich seit jener Zeit, als ich aus diesem Unternehmen ausgeschieden war, sehr viel verändert und es durchaus sein könnte, dass nun bei einer neuerlichen Anstellung alles für mich passen würde. Aber ich traute dem nicht. Weshalb ich bei meinem Rückzug von dieser Bewerbung bleiben wollte.
Doch der Mann ließ einfach nicht locker. Er meinte, wenn ich schon nicht gleich einem Vorstellungsgespräch in diesem Unternehmen zustimmen möchte, dann würde er sich wenigstens mit mir selbst einmal über diese Stelle weiter unterhalten, um mir die näheren Details dieser Position erläutern zu können. Er meinte weiter, dies würde sich für mich lohnen.
Daher gab ich nun nach und stimmte einem Gespräch mit diesem Mann, Herrn B., zu. Worauf er mich telefonisch zu einem ersten Vorstellungsgespräch in einem Café in Wien Wieden, im Café Wortner, für den heutigen Tag um 20:00 Uhr eingeladen hatte. Dies fand ich zwar etwas seltsam. Aber da ich ohnedies nicht daran glaubte, meine Meinung diese Stelle betreffend zu ändern, stimmte ich dem zu. Zudem wollte ich ohnedies diese Woche noch nach Wien fahren. Daher passte mir dies auch ganz gut.
So fuhr ich am Nachmittag nach Wien. Stellte dort mein Auto in der Umgebung meines Wohnhauses in Alterlaa ab und fuhr mit öffentlichen Verkehrsmitteln in die Innenstadt, um diesen Termin eines Vorstellungsgespräch im Café Wortner wahrzunehmen. Doch kaum war ich in Wien mit meinem Auto angekommen, ich an einer roten Ampel vor dem Schloss Schönbrunn zum Halten gekommen, hörte ich aus dem gleich neben mir haltenden Fahrzeug eine Frau durch mein offenes Seitenfenster, die da meinte,
„der wird doch jetzt nicht zu denen gehen!“
Worauf ich regelrecht lachen musste. Denn es schien sich längst schon wieder herumgesprochen zu haben, weshalb ich nun nach Wien gekommen war und was ich an diesem Abend vor hatte. Vor allem dieses regelrechte Entsetzen dieser Frau, als sie dies sagte, fand ich besonders bemerkenswert.
Pünktlich zur vereinbarten Zeit traf ich kurz vor acht Uhr abends im Café Wortner ein. Doch dort war niemand zu sehen, welcher auch nur ansatzweise etwas mit einem Personal Consulting Unternehmen zu tun haben könnte. Zumindest erkannte ich niemanden. Weshalb ich mich erst einmal an einem leeren Tisch, gleich beim Eingang setzte, da ich dachte, ich wäre wohl etwas zu früh gekommen. Doch der Mann ließ mich tatsächlich beinahe eine halbe Stunde lang warten, bis er endlich im Café erscheinen war. Wobei ich aber etwas überrascht war, als er mich sofort erkannt hatte und zu mir an den Tisch kam. Dabei dann aber doch unsicher nach meinem Namen fragte, als er zu mir an den Tisch kam.
Nun erklärte mir dieser Mann, ich sollte es mir unbedingt überlegen, ob ich nicht doch wieder für dieses Unternehmen arbeiten möchte. Denn es hätte sich, wie er mir schon am Tag zuvor am Telefon erklärte, in der Zwischenzeit, seit meinem Ausscheiden aus diesem Unternehmen vieles geändert. Vor allem im Hinblick auf die handelnden Personen in der Leitung des Unternehmens. Wobei er mir auch gleich ein Organigramm des Unternehmens auf den Tisch vorlegte und dabei meinte,
„sehen Sie, da hat sich viel geändert! Auch der W. (Harry) ist nicht mehr in diesem Unternehmen!“
Worauf ich erst einmal regelrecht lachen musste. Denn dies bedeutete, dass mittlerweile auch Harald W., meist „Harry“ genannt, aus dem Unternehmen entfernt wurde!
Aber als ich mir dann dieses Organigramm etwas näher betrachtete, entdeckte ich doch einige der Namen wieder, welche ich schon aus der Zeit, als ich bei VA Tech arbeitete, kannte, Vor allem aus der Zeit, als ich in München war. Daher erklärte ich dem Mann, es möge zwar sein, dass sich einiges in der Zwischenzeit geändert haben mag, Harald W. nicht mehr in diesem Unternehmen tätig ist, was durchaus sehr erfreulich ist, aber trotzdem fänden sich sehr viele Namen auf diesem Organigramm, welche ich aus meiner Zeit in diesem Unternehmen bereits kennen würde. Weshalb ich bei meinem Rückzug meiner Bewerbung bleiben möchte. Wie ich es ohnedies vor hatte. Nun hatte ich wenigstens auch die Begründung dafür. Denn auf diesem Organigramm befanden sich auch Namen, welche auch bei meinem Rausschmiss aus der VA Tech im Juni 2005 beteiligt waren. Daher bleib ich bei meinem Rückzug meiner Bewerbung, was dieser Mann dann doch einsehen musste und dies auch offenbar tat.
Doch als ich mich von ihm wieder verabschiedete, meinte er, er würde noch etwas in diesem Café bleiben. Was ich auch etwas seltsam empfand. Denn schließlich drehte er sich, er saß mit dem Gesicht zur Wand mir gegenüber, also mit dem Rücken zum Rest des Lokals, regelmäßig um, sobald einer der Kellner in der Nähe war. Nicht allerdings um etwas zu bestellen, sondern eher als wollte er sich erkennbar machen, dass er nun mit mir in diesem Café säße. Als wollte er ihnen zeigen, er wäre es nun, der mich in dieses Lokal gebracht hatte. Daher schien er wohl auch noch nach dem Gespräch in diesem Lokal weiter verbleiben zu wollen, um sich wohl mit einem oder einigen der Bediensteten in diesem Café zu unterhalten. Dass ich dort in diesem Café bekannt war, viel mir schon auf, als ich noch alleine an meinem Tisch saß. Dies, obwohl ich zuvor noch kein einziges Mal in diesem Lokal war.
Ich hatte danach nie mehr etwas von diesem Mann gehört!
(2021-06-18)