Wien, Dienstag, der 12. Februar 2008:

Eigentlich hätte ich erwartet, nun, da seit dem Vortag Franz K. aus dem Urlaub wieder zurück ist, würden seine Attacken gegen mich ein bisher ungeahntes Ausmaß erreichen, doch Franz K. schien nun, da er offensichtlich erreicht hatte was er wollte, auch entspannt aus dem Urlaub zurückgekommen zu sein. Doch ich traute dem Frieden nicht – sollte dabei auch recht behalten.

Nun kam er an diesem Tag, kurz nach Mittag, auf mich zu und fragte mich, wie es denn bei mir mit meiner Arbeitsauslastung bestellt wäre. Denn das Projekt in Baden, diese Psychiatrie, müsste doch längst fertig sein. Die Fertigstellung des zweiten Abschnittes war noch vor Weihnachten des abgelaufenen Jahres und auch die vielleicht noch vorhandenen Mängel müssten mittlerweile behoben worden sein. Sonst hätte ich zudem kein weiteres Projekt, welches ich bearbeiten soll.

So war es auch. In Baden gab es noch einzelne kleine Mängel, welche durch die Monteure um Franz M. behoben worden waren. Nun galt es lediglich noch die Projektdokumentation zu erstellen, sowie die Schlussrechnung zu stellen. Dann war auch dieses Projekt abgeschlossen. Das „FMZ“ in Wiener Neustadt war ohnedies schon längst abgeschlossen. Daher hatte ich derzeit kein weiteres Projekt, welches ich bearbeiten soll. Nicht einmal ein Angebot hatte ich seit der Erstellung des Angebotes für die Psychiatrie in Baden im Juni letzten Jahres zu erstellen. Daher ging ich schon davon aus, nun würde man mich dadurch aus dem Unternehmen hinausdrängen wollen, indem ich eben nichts weiter mehr zu tun hatte.

Doch es schien ganz anders. Franz K. meinte, der Projektleiter Wolfgang St. des Auftraggebers, diesem Immobilienentwicklungsunternehmen, beim „FMZ“ in Wiener Neustadt, hätte ihn kontaktiert, denn er hätte ein neues Projekt, welches er gerne mit uns ausführen möchte. Doch kaum hatte mir Franz K. erläutert, worum es bei diesem neunen Projekt ginge, wurde ganz anders. Denn nun sollte ich ein Angebot für die Sanierung der Elektrotechnik in einem Hotel in Bukarest, im Zuge der dortigen Sanierung von zwei Geschoßen in diesem Hotel erstellen. Dabei würde es sich um ein Airport Hotel, gleich beim Flughafen in Bukarest handeln, wofür dieses Immobilienentwicklungsunternehmen den Auftrag für Projektsteuerung erhalten hatte. Nun würden diese flehentlich ein Elektrounternehmen suchen, welches dort die Elektroinstallationsarbeiten ausführen sollte. Wobei es sich beim Leistungsumfang derzeit lediglich um zwei Stockwerke mit in Summe circa 200 Gästebetten handeln würde. Die Ausführung sollte Mitte des Jahres beginnen und mit Jahresende abgeschlossen sein. Dazu sollte ich nun den Projektleiter des Immobilienentwicklungsunternehmens kontaktieren und die weiteren Details mit ihm besprechen.

Mir wurde ganz anders, als ich das zu hören bekommen hatte. Denn wenn sich hier in der Umgebung Wiens schon ein Projekt als derart schwierig herausgestellt hatte, wie diese Psychiatrie in Baden, wie würde dies erst bei einem Projekt im Ausland, noch dazu in Rumänien, aussehen.

Doch Herbert. W., mein Tischnachbar, beruhigte mich dazu, nachdem er mein Entsetzen über meine neue Aufgabe erkannt hatte und Franz K. wieder von meinem Platz gegangen war. Denn schließlich hätte auch er viele Jahre hindurch als Monteur für dieses Unternehmen in Libyen gearbeitet. Und dies hätte auch funktioniert.

Also rief ich Wolfgang St. von diesem Immobilienentwicklungsunternehmen in Wien an, mich welchem ich mich ohnedies gegen Ende des Projektes beim „FMZ“ in Wiener Neustadt sehr gut verstanden hatte, als er gegen Ende des Projektes dies alleine begleitete und ich dabei mit ihm auch abseits der Arbeit einige durchaus interessante Gespräche geführt hatte, an. Dieser bestätigte mir auch die Informationen, welche mir schon Franz K. von diesem neuen Projekt zukommen hatte lassen und meinte, er würde mir erst einmal alle Planunterlagen dafür zusenden, danach sollte ich mir diese erst einmal ansehen, ob wir dafür ein Angebot bis Ende Februar erstellen könnten. Danach sollten wir über weitere Details zu diesem Projekt sprechen.

(2021-06-05)