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„Morgen wird er sich wieder anschauen!“

Donnerstag, 6. Dezember, 2007Sonntag, 19. September, 2021
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„Morgen wird er sich wieder anschauen!“
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Wien, Donnerstag, der 6. Dezember 2007:

Obwohl ich eigentlich, seit diesem Desaster bei der Fertigstellung des ersten Abschnittes bei der Baustelle in Baden, dieser Psychiatrie in einem Nebengebäude des Klinikums Baden, überhaupt nicht mehr wollte, keinen Funken von Motivation mehr hatte, wurde die Stimmung mir gegenüber in Unternehmen immer besser. Bei der Fertigstellung des zweiten Abschnittes, der zweiten Station der Psychiatrie in zweiten Obergeschoß dieses Nebengebäudes in Baden, zeigten sich zwar die gleichen Probleme, wie schon beim ersten Abschnitt, doch nun schien es so, als würde es mir tatsächlich gelingen, das Projekt rechtzeitig zur geplanten Gesamtübernahme des Auftraggebers fertig zu bringen.

Selbst hätte ich am Liebsten in diesem Unternehmen längst zu arbeiten aufgehört. Denn unter solchen Umständen kann man einfach nicht arbeiten. Es ist mehr eine tägliche Qual in die Arbeit zu gehen, denn die Bewältigung einer beruflichen Aufgabe. Wenn man derart hintergangen wird, wie es beim ersten Abschnitt war, wie man bewusst versucht hatte, die Leistung zurückzuhalten, um danach durch den Einsatz einer sogenannten „Task Force“ das Projekt doch noch zu retten, den Erfolg danach einem Wunschkandidaten für die Besetzung der nun freiwerdenden Position eines Abteilungsleiters im Unternehmen zuschreiben zu können, da ja Manfred K. mit Ende des Jahres in Ruhestand gehen soll und Franz K. sein Nachfolger werden soll, das widerte mich derart an, weshalb ich nun beinahe unfähig war, mich in diesem Unternehmen auch noch für irgendetwas einzusetzen. Noch dazu, da dieses Vorhaben völlig in die Hosen gegangen war. Ich allerdings dafür grade stehen hätte sollen, wäre nicht längst vielen aufgefallen, was hier gespielt wurde. Es war eine Blamage durch und durch für das Unternehmen. Daher konnte ich auch hier nur mehr froh sein, mich selbst dabei kaum mehr in Szene gesetzt zu haben, denn sonst hätte ich mich dabei nur aufgerieben. Aufgerieben wegen einem Vorhaben, welches ohnedies im Vorhinein schon zum Scheitern verurteilt war. Denn mit der in diesem Unternehmen zur Verfügung stehenden Mannschaft, mit jenem Unternehmen, welches sich als einziges für die Übernahme von ganzen Leistungen bei diesem Unternehmen in Form eines Subauftrages zur Verfügung gestellt hatte, war das Projekt, auch wenn unter vollem Einsatz über die gesamte Ausführungszeit gearbeitet worden wäre, niemals möglich gewesen wäre. Und dann auch noch diese schwachsinnige Inszenierung einer „Task Force“. Das war eigentlich nur mehr lächerlich.

Allerdings hatte ich in diesem Unternehmen wenigstens nun so viel Gehalt verdient, sodass ich nicht wieder Gefahr gelaufen wäre, wieder einmal plötzlich ohne Geld dazustehen. Daher quälte ich mich nun beinahe jeden Tag in die Arbeit, um weiterzuarbeiten.

Aber seit Anfang Oktober schien es nun so, als würde sich deshalb die Stimmung im Unternehmen gegenüber Franz K. ins Gegenteil zu verschieben. Als wäre nun beinahe allen klargeworden, dieser Mann ist einfach nicht für die Position des neuen Abteilungsleiters geeignet. Wenngleich interessanter Weise nun gerade der neue Geschäftsführer des Eigentümers weiter an ihm festhalten schien. Manchmal schien es beinahe schon so, als wäre dies nun der Einzige, der weiter zu Franz K. halten würde. Aber wirklich zu trauen war dem allerdings, gerade nachdem, was ich vor Fertigstellung des ersten Abschnittes in Baden erleben musste, überhaupt nicht.

So kam es aber auch, dass mein Verhältnis zu anderen Kollegen immer besser wurde. Zumindest schien dies so. Denn gerade unser kaufmännischer Projektabwickler Markus B. kam immer öfters zu mir an den Arbeitsplatz, um sich mit mir zu unterhalten, mit mir eine Zigarette rauchen zu gehen. An diesem Nachmittag kam Markus B. sogar glatt zu mir an den Platz, ging zunächst mit mir eine Zigarette rauchen, doch dann meinte er, da bereits die Kernzeit der Gleitzeitregelung ausgelaufen war, ob wir nicht beiden in das nur unweit des Unternehmens gelegene mexikanische Lokal gehen möchten, um sich dort in viel angenehmer Atmosphäre weiter zu unterhalten. Ich war dort zuvor noch nie gewesen. Dachte zudem auch, dies wäre eher ein Lokal der Nachtgastronomie, da ich dort auch sonst am Tag nie jemanden ein- und ausgehen sah. Doch das schien tatsächlich nicht nur eine Bar zu sein, sondern auch ein Restaurant, in welchem man tagsüber auch Essen konnte.

So saß ich nun mit Markus B. ab drei Uhr nachmittags in diesem Lokal, trank mit ihm ein paar Biere, und wir unterhielten uns über die aktuelle Situation im Unternehmen. Vornehmlich aber über unsere Abteilung und dabei über die bevorstehende Übernahme der Position des Abteilungsleiters durch Franz K. Wobei auch er mir erzählte, es gäbe mittlerweile kaum mehr jemanden, der ihn dafür für den geeigneten Mann hielt. Ganz im Gegenteil. Denn gerade wegen dem Projektverlauf dessen Projektes, welches er seit Sommer als Projektleiter betreute, dieser Bankfiliale in Schwechat, schüttelten immer mehr Verantwortliche und Kollegen den Kopf über ihn.

Denn bei diesem Projekt einer Bankfiliale in Schwechat war es so, dass lange vor Ausschreibung und Vergabe der Leistungen das beauftragte Ingenieurbüro für die Elektrotechnik, ein Planungsbüro aus Brunn am Gebirge, an das Unternehmen herangetreten war, übrigens auch auf Vermittlung durch Manfred K., damit das Unternehmen bereits an der Planung mitarbeiten und dafür auch die Kostenschätzung, sowie das Leistungsverzeichnis erstellen könnte, um die bestmögliche Ausgangssituation für den Erhalt des Auftrages und auch danach bei der Projektabwicklung zu haben. Wobei es sich Franz K. nicht nehmen ließ, dieses Projekt selbst zu übernehmen. Wie oft hatte er dabei erwähnt, genau dies wäre die Art, wie so ein Projekt ablaufen soll. Doch tatsächlich stellte sich nun heraus, dass nicht nur die Planung selbst ziemlich daneben lag, sondern auch die Kostenschätzung weit unter den zu erwartenden Kosten lag, sowie das Leistungsverzeichnis derart Lückenhaft war, sodass das Unternehmen, welches nun als 100%iger Subauftragnehmer unseres Unternehmens in der Ausführung tätig war, einen Nachtrag nach dem anderen stellen musste – vielmehr konnte – um die tatsächlich zu erbringenden Leistungen durch Angebote abgedeckt zu haben. Wobei es allerdings längst so weit gekommen war, dass der Aufragnehmer mit dem Subauftragnehmer eine Vereinbarung schloss, bei der alle Leistungen, welche über Nachträge aufgeführt werden, direkt mit dem Auftraggeber abrechnen konnte, um nicht den Aufschlag unseres Unternehmens für die Weitergabe der Leistungen an eben diesen Subauftragnehmer nicht auch noch bezahlen zu müssen. Wobei allerdings die Summe der Leistungen, welche über Nachträge abgerechnet werden sollen, längst die ursprüngliche Auftragssumme überstieg, wie mir Markus B. nun erzählte. Zudem auch der ursprünglich festgelegte Fertigstellungstermin längst nicht mehr einzuhalten war. Also eigentlich ein noch viel größeres Desaster als ich es mit diesem Unternehmen bei meinem Projekt der Psychiatrie in Baden erleben musste.

Markus B. erzählte mir dabei auch den Werdegang von Franz K. in diesem Unternehmen. Wobei dieser auch erst vor einigen Jahren im Jahre 2003 in das Unternehmen eingetreten war. Nachdem er zuvor nur kurz in einem anderen Elektrounternehmen tätig war. Zuvor lediglich im öffentlichen Dienst tätig war. Welchen er allerdings unfreiwillig verlassen musste. Sich dies zudem auch damit deckte, was mir bereits der Planer der Elektrotechnik in der Psychiatrie, anlässlich der vielen Gespräche, welche ich mit ihn zu Ende des ersten Abschnittes im Container auf der Baustelle deckte. Allerdings Franz K. auch in diesem Unternehmen nur kurz nach dessen Eintritt vor dem Hinauswurf stand. Sich dann allerdings der Betriebsrat dazu entschloss, ihm zu helfen. Wobei deshalb einer der gewählten Betriebsräte im Betrieb zurückgetreten war und kurzfristig Franz K. als dessen Nachfolger nominiert wurde, weshalb er nun unkündbar geworden war und somit sein Arbeitsplatz in diesem Unternehmen gerettet war. Also, nichts davon zu erkennen, dass dieses Amt als Betriebsrat ein Ehrenamt für Franz K. wäre, wie er dies stets betonte. Dieses „Ehrenamt“ als Betriebsrat rettete im den Arbeitsplatz und ist wahrscheinlich der einzige Grund dafür, weshalb er noch in diesem Unternehmen tätig sein konnte.

Zudem erzählte mir Markus B. auch den heimlichen Erfolg der Abteilung, welcher dazu führte, dass niemand auch nur ansatzweise daran dachte, in dieser Abteilung auch nur die geringste Änderung vorzunehmen. Auch wenn es eigentlich nur ein seltsamer Haufen war. Denn der wahre Erfolg der Abteilung lag bei dem Auftrag für die Betreuung von Wohnungen für „Wiener Wohnen“. Wurden dabei doch jährlich Umsätze bis beinahe eine Million Euro erzielt. Wenngleich dies nicht gerade viel für solch ein Unternehmen ist. Jedoch dabei zum Beispiel beim Materialeinsatz lediglich nur Kosten von gerade mal einigen zig Tausend Euro, meist nur dreißig bis vierzigtausend Euro, höchstens einmal knapp hunderttausend zu Buche schlugen. Wobei darin ganze Küchenausstattungen, viele Haushaltsgeräte und dergleichen enthalten waren! Auch die Lohnkosten für Montage bei diesen Wohnungen, die Monteure hatte ich ja alle zuletzt als „Task Force“ in Baden, auch nur gut zweihunderttausend Euro betrug! Also mit diesem Wohnungen ein nicht unbedeutender Gewinn erzielt werden konnte. Und dies, obwohl der Verantwortliche Kollege für „Wiener Wohnen“ sich meist schon am frühen Vormittag im Büro für den gesamten Arbeitstag verabschiedete, dabei meist angab, sich mit einem Werkmeister von „Wiener Wohnen“ treffen zu müssen und danach vielleicht noch etwas bei einem Kaffee zu besprechen hätte. Wobei Kaffee keine derart erkennbaren Folgen im Körper hinterlässt, wie es bei diesem Kollegen der Fall war. Zudem kaum ein Monteur der Mannschaft für „Wiener Wohnen“ an einem Freitag arbeiten musste und meist bereits an einem normalen Arbeitstag schon kurz nach Mittag sich auf den Weg nach Hause begaben. Die Monteure berichteten mir ja darüber bei ihrem Einsatz in Baden auf der Baustelle.

Gegen 17 Uhr waren wir beide wieder zurück im Büro. Vielleicht deshalb, um rechtzeitig von der Arbeit nach Hause gehen zu können. Ich dachte mir beinahe schon, heute hätte mir der Nikolaus ein Geschenk gebracht, wenn auch ein etwas Seltsames. Aber ich hatte noch etwas im Büro zu tun, weshalb ich nicht sofort nach Hause fuhr. Doch als ich dann gegen 18 Uhr das Büro verließ, kamen mir dabei noch Kollegen aus anderen Abteilungen unter, mit welchen in den ganzen Tag nichts zu tun hatte. Diese lachten, als sie mich sahen und einer meinte gar, morgen würde ich mich wieder anschauen, mit wem ich es hier zu tun hätte. Wobei ich mir schon dachte, vielleicht wäre es hier üblich, dass am 6. Dezember der Nikolaus kommt, sich der Krampus aber erst am 7. Dezember zeigen würde.

Abends begab ich mich wieder einmal in die Wiener Innenstadt in das von mir sonst auch üblicher Weise besuchte Lokal in der Schwarzenberg Straße. Auch dort herrschte „Freude“ darüber, mich zu sehen. Und auch hier meinte ein mir gänzlich unbekannter Gast neben mir lachend zu seinem Gesprächspartner über mich,

„morgen wird er sich wieder anschauen!“

Wobei er dann auch noch ergänzte, „sie“ würden mir zeigen, dass ich trotzdem nicht für die Position eines Abteilungsleiters geeignet wäre, schließlich würden sie auch wissen, wie man sich zu kleiden hätte. Ich hingegen,

„so, wie ich immer daherkomme!“,

wie er meinte, einfach nicht „passen“ würde.

Allerdings erklärte er dann auch noch, da er meinte, ich würde dies ohnedies nicht hören, auch nicht verstehen, was mich morgen erwarten würde. Denn da würden sie alle im Sakko im Büro erscheinen.

Na, da war ich aber gespannt, was mich am folgenden Tag im Büro erwarten würde.

(2021-06-02)

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