Baden, Montag, der 24. September 2007:
Nun war die letzte Woche vor Fertigstellung der ersten Station in der Psychiatrie im Krankenhaus in Baden gekommen. In dieser Woche war die Inbetriebnahme der Anlagen vorgesehen. Wenngleich viele davon noch gar nicht fertig waren. Aber, sollten tatsächlich zum Wochenende die Patienten in diese Station einziehen, so mussten diese Anlagen alle in Betrieb genommen werden und teilweise vorher auch noch von Sachverständigen abgenommen werden. Wie zum Beispiel die Brandmeldeanlage.
So war die Brandmeldeanlage die erste Anlage, welche nun fertiggestellt werden sollte. An diesem Tag sollte die Inbetriebnahme erfolgen und schon am nächsten Tag sollte diese durch einen Sachverständigen der der Brandverhütung abgenommen werden. Diese Brandmeldeanlage hatte ich bei einem Unternehmen in Auftrag gegeben, welches einst auch zu jenem großen Unternehmen in Österreich gehörte, zu welchem einst auch das Unternehmen gehörte, für welches ich nun arbeitete. Wobei ich mit diesem Unternehmen bereits beim „FMZ“, sowie zuvor schon bei der WEG Zentrale in Wien Erdberg zusammenarbeitete. Daher dachte ich, dies müsste nun eigentlich funktionieren.
Doch da auch für die Brandmeldeanlage die Installation durch unseren Subauftragnehmer durchgeführt wurde, hatte ich dann doch große Bedenken, ob es nicht auch bei dieser Anlage bei der Installation zu ähnlichen Fehlern wie bei der Patientenrufanlage gekommen war, wodurch auch der Abnahmetermin gefährdet sein könnte.
Wie mittlerweile beinahe schon jeden Tag saß ich an diesem Morgen zuerst im Büro. Erledigte dort alle administrativen Aufgaben für das Projekt und begab mich im Anschluss daran auf die Baustelle in Baden. Dort am späten Vormittag angekommen, begab ich mich auch gleich zur Brandmelderzentrale, wo ich den Inbetriebnahme Techniker des Herstellers der Brandmeldeanlage vermutete, um zu sehen, wie der Stand wäre. Dort fand ich auch gleich unseren Obermonteur Franz M., der mit dem Inbetriebnahme Techniker am Werk war.
So fragte ich den Inbetriebnahme Techniker, ob er denn an diesem Tag die Brandmeldeanlage in betrieb nehmen könne, damit diese auch morgen verlässlich abgenommen werden könne. Worauf mir dieser erklärte, seinerseits würde es gut aussehen, ihm würden allerdings noch drei Bauteile fehlen, um die Zentrale in betrieb zu nehmen. Jedoch er hätte ohnedies bereits in der Firma angerufen. Dort müssten diese Bauteile lediglich abgeholt werden. Sagte es, nahm sich eine Kiste, setzte sich darauf und sah mich grinsend an! Weshalb ich ihn fragte, so, und? Worauf würde er nun warten? Aber da nahm mich unser Obermonteur zur Seite, da er erkannte, hier würde es sehr schnell Zoff geben, und begann mit mir über ein anderes Thema zu sprechen, wofür wir auch durch das Gebäude gehen mussten, um uns dies anzusehen.
Dies dauerte dann beinahe eine Stunde lang. Und als wir wieder zur Brandmelderzentrale zurück kamen, saß der Inbetriebnahme Techniker des Herstellers der Anlage immer noch auf dieser Kiste und unterhielt sich mit anderen Monteuren. Es schien richtig lustig gewesen zu sein. Denn er machte gar keine Anstalten mit seiner Arbeit fortzufahren. Daher sagte ich zu unserem Obermonteur, er solle ihm doch beibringen, selbst in seine Firma zu fahren, um sich dort seine noch fehlenden Bauteile zu holen, denn sonst würde er sie heute nicht mehr bekommen. Ich jedenfalls werde sie ihm nicht besorgen, wie er offensichtlich erhoffte.
Als er dann nach einer weiteren Stunde immer noch tatenlos umherstand und keine Anstalten unternahm, sich seine noch fehlenden Bauteile zu besorgen, sprach ich ihn selbst noch einmal an. Mittlerweile aber ziemlich verärgert. Denn er war offensichtlich immer noch der Meinung, es wäre nun meine Aufgabe, ihm die fehlenden Teile zu holen. Daher sprach ich ihn nun auch direkt darauf an und erklärte ihm, dies wäre seine Aufgabe dafür zu sorgen, dass er seine Bauteile bekommen würde und er sollte nicht darauf warten, bis vielleicht ich ihm diese besorge, denn sonst würde es eben heute mit der Inbetriebnahme der Anlage nichts werden. Und sollte deshalb auch morgen der Abnahme Termin entfallen, so wäre mir dies ebenfalls egal, denn somit wäre eben jenes Unternehmen, für welches er arbeitet, Schuld daran, wenn es bis Freitag keine Fertigstellung gäbe. Was mir auch gar nicht unrecht wäre. Worauf er mich ganz entsetzt angesehen hatte, und mir erklärte, ein Kollege von ihm wäre damit bereits unterwegs. Doch kaum war das Gespräch beendet, verschwand er von der Baustelle, setzte sich in sein Auto und kam erst eine gute Stunde später wieder zurück und vollendete seine Inbetriebnahme.
Hatte dieser Rotzlöffel doch tatsächlich geglaubt, ihm würde für die Montage ohnedies alle Botendienste erledigen! Doch dies hatte ich zu Beginn der Baustelle schon dem Obermonteur erklärt. Er soll rechtzeitig Material bei mir anfordern, damit ich dies Bestellen lassen kann und es auch auf die Baustelle geliefert wird, denn ich werde mich sicher nicht als Botendienst missbrauchen lassen.
(2021-05-09)