Baden, Mittwoch, der 5. September 2007:
Trotz dieser von Franz K. eingeteilten „Task Force“ für die Psychiatrie in Baden ging es nun für mich offensichtlich weiter, wie zuvor. Aber wirklich Lust dafür hatte ich keine mehr. Daher hatte ich an diesem Morgen auf der Baustelle auch die Frage gestellt, wer nun vom Unternehmen an der wöchentlichen Baubesprechung, welche nun doch wieder stattgefunden hatten, teilnehmen soll. Aber auch Herbert W., der „Master Mind“ dieser „Task Force“ meinte, auch dies bliebe nach wie vor bei mir. Worauf ich dann eben auch diese wahrgenommen hatte. Aber all dies mit dem Vorsatz, nur ja nicht mehr zu tun als unbedingt erforderlich.
Bei dieser Baubesprechung wurde dann auch offiziell vom neuen Bauleiter verkündet, wie es nun bis Ende September bei diesem Bauvorhaben weitergehen soll. Es soll nun nur mehr das erste Obergeschoß, also eine Station, sowie die dazugehörenden Behandlungs- und allgemeinen Räume im Erd- und Untergeschoß bis Ende September fertiggestellt werden. Danach soll bis Ende des Jahres das zweite Obergeschoß fertiggestellt werden. Die Patienten, welche in die zweite Station einziehen sollten, würden in der Zwischenzeit in anderen Krankenanstalten untergebracht werden. Denn eine Gesamtfertigstellung bis Ende September wäre nun ausgeschlossen. Der Bauleiter hätte sich zwar lange dagegen gewehrt, dies nun so umzusetzen. Da er der Meinung gewesen war, vor dem zweiten geplanten Fertigstellungstermin würde sich danach Ähnliches abspielen, wie nun. Denn es hätte sich gezeigt, dass nur, wenn ausreichender Druck ein Bauvorhaben termingerecht fertigzustellen auf die Ausführenden ausgeübt werde, dann würde auch ausreichend Montagepersonal auf die Baustelle entsendet werden. So würden nun noch vier aufregende Wochen bevorstehen, allerdings danach vor Jahresende zum nun geplanten zweiten Fertigstellungstermin eben noch einmal. Wobei er damit auch gar nicht Unrecht hatte, wie sich dies nun bei unserer „Task Force“ zeigte.
Im Anschluss an die Baubesprechung blieb ich noch weiter auf der Baustelle, wie schon in den Wochen zuvor. Doch dabei stellte ich fest, in dieser „Task Force“, welche sonst lediglich für Wiener Wohnen arbeiten würde, befänden sich auch richtig gute Monteure. Monteure, welche selbst erkennen würden, was gerade zu tun wäre, sich auch selbst einteilen möchten, um die anstehende Arbeit auch zeitgerecht erledigen zu können, und mir nebenbei auch noch erklärten, wie unglücklich sie wären, wenn sie sonst nur für Wiener Wohnen tätig wären. Dort richtig unterfordert wären. Kaum einmal einen vollen Arbeitstag auch wirklich tätig wären. Meist schon am frühen Nachmittag wieder zu Hause wären. Kaum einen Freitag arbeiten zu müssen.
Es war richtig angenehm, sich mit diesen Leuten mittags zu Unterhalten! Vor allem im Vergleich zu den drei Monteuren, welche ich bisher aus diesem Unternehmen kannte. Wovon zwei regelmäßig ganze Tage, manchmal auch mehrere Tage hintereinander, ausfielen, da sie, wie Franz K. dies nannte, mit dem Mond gehen würden. Wobei dies gerade beim Obermonteur richtig unangenehm war, denn schließlich leitete er vor Ort die Montage. Aber auch da zeigte sich, wie es mir der dritte Monteur in Wiener Neustadt bei „FMZ“ mitteilte, regelrecht froh wären, wenn er diese Ausfälle hatte, denn dann würde, wie er meinte, wenigstens auch etwas „weitergehen auf der Baustelle“.
Daher fühlte ich mich im Anschluss daran auch gemüßigt, mich doch noch etwas in Szene zu setzen. Die nun noch anstehenden Arbeiten richtig zu verteilen und die Leute dafür auch richtig einzusetzen. Wobei ich mich dabei eigentlich nun über den Kopf von Herbert W., dem „Master Mind“ der „Task Force“, wie ihn Franz K. bezeichnete, hinweg gesetzt hatte. Doch dies schien ihm überhaupt nichts auszumachen. Ganz im Gegenteil. Es schien eher so, als wäre er selbst froh darüber, wenn ihm dies jemand abnehmen würde. Weshalb ich an diesem Tag auch wieder länger auf der Baustelle blieb.
Nachmittags gesellte sich dann auch der Planer zu mir auf die Baustelle in unseren Mannschaftscontainer. Er hatte sein Büro nur unweit der Baustelle. Daher kam er auch zu Fuß. So saß ich dann auch beinahe zwei Stunden mit ihm im Container und unterhielt mich mit ihm. Wobei er sich richtig froh darüber zeigte, dann nun nicht nur ausreichend Personal auf der Baustelle wäre. Sondern mir auch sein Leid über seine bisherigen Erfahrungen mit Franz K., welchen er offensichtlich schon länger kannte, schilderte. Ich mir, da ich mir in der Vorwoche vorgenommen hatte, nicht länger mehr als unbedingt erforderlich zu tun, sie mich eben nun „wegtun“ sollen, denn sonst würden diese Anfeindungen gegen mich nie aufhören, dabei auch kein Blatt vor den Mund genommen hatte und mich angeregt darüber mit ihm unterhalten hatte. Was sich in den folgenden Tagen und Wochen noch viele Male wiederholen wird.
Es sah nun tatsächlich so aus, als würde dies noch etwas werden. Als könnten wir diesen reduzierten Leistungsumfang bis Ende September zeitgerecht fertigstellen. Als hätten wir nun auch entsprechend qualifiziertes Personal auf der Baustelle. Allerdings hatte ich so meine Befürchtungen über die bisher erbrachten Leistungen unseres Subauftragnehmers. Aber trotzdem blieb ich bei meinem gefassten Vorsatz.
(2021-04-18)