Wien, Wiener Neustadt, Dienstag, der 11. Juni 2007:
Wie ich es mir am Vortag vorgenommen hatte, sprach ich an diesem Morgen gleich mit Franz K. über diese neuerliche Anfrage eines Mieters im „FMZ“ in Wiener Neustadt, über die Ausführung der Elektroinstallationen für einen neuen Markt in diesem Gebäude. Denn aus meiner Sicht wäre es unverantwortlich gewesen, hätte ich dafür überhaupt ein Angebot erstellt. Nach all dem, was ich bei dieser beinahe hilflosen Suche nach einem möglichen Subauftragnehmer bei der Psychiatrie in Baden bisher miterleben musste.
Aber Franz K. meinte, für diesen Markt sollte ich noch ein Angebot erstellen. Denn der Auftraggeber, über welchen auch diese Anfrage kam, sei ihm dafür zu wichtig. Die Leistungen würden schon irgendwie in der vorgegebenen Zeit realisiert werden können. Allerdings sollte danach noch ein weiterer Mieter auf mich zukommen, dann müsste ich diesem Absagen, da die Leistungen nicht mehr ausgeführt werden könnten.
Worüber ich etwas überrascht war. Denn anfangs hatte Franz K. sogar bedenken, dass alleine die Grundinstallation für dieses Gebäude in der vorgegebenen Zeit bis Ende August fertiggestellt werden könnte. Mittlerweile gab es einen zweiten Auftrag eines Mieters in diesem „FMZ“, die Ausstattung eines „Takko“ Marktes. Zudem gab es scheinbar überhaupt keinerlei Ressourcen im Bereich der Montage, um bei dieser Psychiatrie in Baden, sollte mein Angebot von der Vorwoche dafür zu einem Auftrag führen, bewältigt werden könnten. Nun wollte er auch noch diesen Auftrag haben.
Nicht dass diese drei Projekte für mich ein Problem bei der Abarbeitung dieser Aufträge dargestellt hätten, aber ohne dafür notwendige Montage stellte ich mir dies doch äußerst schwierig vor. Aber dies schien für Franz K. noch kein Problem darzustellen.
Kurz darauf begab ich mich wieder auf die Baustelle in Wiener Neustadt. Doch kaum dort angekommen, lief mir unser langbärtiger Monteur freudestrahlend über den Weg. Kur darauf musste ich feststellen, auch nach unserer internen „Projektbesprechung“ vom Vortag war der Obermonteur schon wieder ausgefallen. Weshalb ich wieder die beiden restlichen Monteure aufsuchte und mit der Bärtige lächelnd erzählte,
„ist eh gut! Dann geht wenigstens etwas weiter auf der Baustelle!“
Worauf er mir weiter erzählte, dies würde in der Stadthalle in Wien, jenem Objekt, bei welchem sie sonst üblicher Weise für Betriebsüberprüfungen und diverse Kleinaufträge eingesetzt werden, auch immer wieder einmal vorkommen. Dies wären dann jeweils jene Tage, an welchen am meisten Arbeiten erledigt werden könnten. Es schien beinahe so, als wären die restlichen Monteure regelrecht froh darüber, wenn der Obermonteur Franz M. seine Ausfälle hat, denn dann hätten sie wenigstens von ihm Ruhe bei der Arbeit. Dabei lachte ich noch darüber. Franz K. hatte ich darüber immer noch nichts erzählt, da ich nicht wusste, wie ich darauf reagieren sollte. Dass Kollegen gelegentlich etwas zu spät zur Arbeit erschienen, weil der Vorabend etwas zu lange dauerte, das kannte ich schon. Jedoch Komplettausfälle für den ganzen Tag, ohne sich zu melden, das kannte ich bisher nicht.
(2021-04-14)