Wien, Mittwoch, der 2. Mai 2007:
Nun war also mein erster Arbeitstag bei „SAG Systemtechnik“ gekommen. Wie immer an einem ersten Arbeitstag ist dieser von allgemeinen Angelegenheiten geprägt. Erst wurde ich durch meinem neunen direkten Vorgesetzten, dem Gruppenleiter, wie er damals noch bezeichnet wurde, Franz K., welcher nun auch mein direkter Vorgesetzter sein sollte. Denn Abteilungsleiter war immer noch Manfred K., bei welchem ich auch mein Vorstellungsgespräch hatte. Doch dieser soll mit Ende des Jahres in Pension gehen und deshalb soll Franz K. auch dessen Nachfolger als Abteilungsleiter werden. Doch dazu musste ich leider an diesem Tag vernehmen, dieses wäre noch längst nicht endgültig festgelegt. Dies könnte auch noch ganz anders werden. Weshalb ich etwas beunruhigt war, hier vielleicht gleich ein nächstes Mal eines dieser „Spielchen“ miterleben zu müssen, wie ich dies seit August 2003, als ich bei VA Tech in Salzburg zu arbeiten begonnen hatte, wieder durchmachen müsste. Aber auch diesmal hatte ich dazu im Vorhinein alle Ambitionen meinerseits auf diese Position ausgeschlossen und hoffte, dies würde auch zur Kenntnis genommen werden.
Denn meine Befürchtungen bei meinem zweiten Vorstellungsgespräch in diesem Unternehmen, mein neuer direkter Vorgesetzter Franz K. wäre der gleiche Typ, wie Erich H., „Hörbi“, von der VA Tech in Salzburg, hatten sich auch gleich bestätigt. Allerdings dachte ich mir, nun würde ich besser mit so einem Typ umgehen können. Daher dachte ich mir zunächst darüber nicht viel.
Viel blieb mir von meinem ersten Arbeitstag auch nicht in Erinnerung. Doch eines hatte sich in mir eingeprägt. Dies war, als mir Franz K. die Kaffee Maschine, welche eigens für diese Gruppe angeschafft wurde und an einem speziellen Platz auf einem halbhohen Aktenschrank stand, vorgeführt hatte. Denn dabei handelte es sich um eine Nespresso Maschine! Eine Maschine, auf welche alle in der Gruppe, welche eigentlich die Abteilung für die Realisierung elektrotechnischer Anlagen in der Gebäudetechnik war, besonders stolz waren. So stolz, sodass man den Eindruck hatte, jeder der sich damit einen Kaffee zubereitete, fühlte sich gleich wie George Clooney! – Etwas, das mir zuvor schon in diversen Unternehmen aufgefallen war. Solch eine Maschine hatte einen besonderen Stellenwert in einem Unternehmen. Als wäre es etwas ganz Besonderes, wenn diese zur Zubereitung von Kaffee verwendet würde. Wobei sich beinahe alle dabei scheinbar fühlten, als wären sie George Clooney aus der Werbung für diese Kaffee Maschine.
Noch viel stolzer darauf fühlte sich Franz K., wenn sogar jemand aus einem anderen Bereich des Unternehmens extra in dieses Großraumbüro gekommen war, in welcher wir nun alle aus dieser Abteilung zusammen saßen, um sich dort „ausnahmsweise“ einen Kaffee zu holen!
Allerdings musste ich an meinem ersten Arbeitstag etwas früher die Arbeit verlassen, denn an diesem Tag sollte ich auch meine neue Wohnung in Alterlaa übernehmen. Daher verließ ich gegen halb vier Uhr die Arbeit, um um 16:30 Uhr meinen Mietvertrag bei meinem neuen Vermieter im dritten Bezirk zu unterschreiben. Danach um 17:00 Uhr hatte ich dann auch meine Wohnung übernommen. Somit stand dem Einzug in dieser Wohnung nichts mehr im Wege. Denn um dort einziehen zu können, musste ich auch nicht mehr viel besorgen, war diese Wohnung doch teilmöbliert.
Jedoch hatte ich für diese Woche noch mein Zimmer in dieser kleinen Pension in Oberlaa. Weshalb ich damit noch bis nächste Woche zuwartete und den Rest der Woche dafür nützte, die mir noch fehlenden Gegenstände für diese Wohnung zu besorgen.
Von dieser Wohnung würde ich nun einen täglichen Weg in die Arbeit von gerade mal einigen Kilometern haben und werde dafür auch nur knapp zehn Minuten unterwegs sein. Dies war eigentlich der Hauptgrund dafür, weshalb ich mich für diese Wohnung entschieden hatte.
(2021-03-03)