Wien, Donnerstag, der 29. März 2007:
Mittlerweile hatte es sich im ganzen Unternehmen herumgesprochen, dass ich per Ende April in diesem Elektrounternehmen am Wienerberg gekündigt hatte. Daher ist es auch nun bis zum Einkäufer in diesem Unternehmen, der ja nur unweit des Büros des Eigentümers sein Büro hatte, bekannt gewesen. So meinte er an diesem Vormittag, als ich wieder einmal etwas bezüglich einer nächsten Lieferung von Material auf die Baustelle bei der WEG Zentrale zu besprechen hatte und deshalb bei ihm in seinem Büro war,
„und morgen geben Sie ihr Auto ab!“
Als würde es nun darauf ankommen, ob sie mich nicht doch noch kriegen. Anfangs wollte ich noch darauf bestehen, dann allerdings dafür auch im April keine Steuern mehr für diesen Sachbezug eines Dienstwagens bezahlen zu müssen. Doch dann war mir auch dies mittlerweile schon egal.
Doch seit Weihnachten hatte ich mich mit ihm einigermaßen gut verstanden, und auch immer besser verstanden, weshalb wir öfters auch über Interna im Unternehmen sprachen. Daher wurde aus einem kurzen Gespräch über die Baustelle schon mal schneller ein längeres Gespräch über dies und das im Unternehmen. Dabei hatte er offensichtlich auch festgestellt, dass ich nicht zu den gewöhnlichen „Bauleitern“, wie die Projektbearbeiter in diesem Unternehmen bezeichnet wurden, sondern mich auch über Dinge kümmere, welche nicht gerade zu meinem direkten Aufgabengebiet gehörten. Worüber auch nicht unerfreut schien. Zudem war er auch ein wenig Spaßvogel im Unternehmen, welcher sich schon gerne auch einmal über den obersten Chef, dem Eigentümer des Unternehmens, lustig machte und diesen auch offen kritisierte, wenngleich auch nur mit einem gewissen Maß an Ironie.
Doch nun befragte er mich zu meiner Kündigung und wollte auch nähere Details dazu wissen, weshalb ich gerade nun, so kurz vor dem Ende des Projektes bei der WEG Zentrale kündigte. Worauf ich ihm nur sagen konnte, ich hätte mir eben das Arbeiten in diesem Unternehmen nicht mehr leisten können. Und eine Gehaltserhöhung, so schien es, wäre für den Eigentümer ausgeschlossen. Weshalb ich auch gar nicht mehr versucht hatte, mit dem Eigentümer, so wie es noch bei meinem Vorstellungsgespräch vor knapp einem Jahr hieß, an welchem auch er teilgenommen hatte, sondern eben mir nun eine neue Arbeit gesucht hatte und, sobald ich dafür die Zusage hatte, den neuen Vertrag unterschrieben in Händen hielt, in diesem Unternehmen kündigte. Zwei Mal hatte mich doch der Eigentümer zu sich gerufen, um mit mir zu sprechen. Wobei es jedes Mal so ausgesehen hatte, als wäre er mit meiner Arbeit ein seinem Unternehmen zwar zufrieden, doch dass sich deshalb auch eine Gehaltserhöhung ergeben könnte schien eben nicht der Fall zu sein. Weshalb ich mir schon nach dem zweiten Gespräch vorgenommen hatte, sollte ich mich noch ein drittes Mal unterhalten müssen, dann wäre dies meine Kündigung.
So hätte es eben Anfang Februar für mich eindeutige Anzeichen gegeben, dass ich mir das arbeiten in diesem Unternehmen nicht mehr leisten könnte als ich am Abend des 8. Februars vom Geldautomat Bargeld abheben wollte, um am darauffolgenden Morgen mein Zimmer zu bezahlen, ich allerdings nichts mehr beheben konnte, da mein Kontostand dafür zu niedrig gewesen wäre, weshalb ich eben an diesem Tag den Entschluss fasste, mir eine neue Arbeit zu suchen und, sobald ich dafür die Zusage hätte, dann auch sofort kündigen würde. Wobei ich allerdings noch froh sein musste, dieses Problem mit meiner Bank kurzfristig und ohne größere Aufregung zu lösen, denn sonst hätte ich am darauffolgenden Montag erst gar nicht mehr in die Arbeit kommen können.
Ich hatte mich bewusst nicht davor zurückgeschreckt, alles zu erzählen, wie ich es erlebt hatte, nicht nur bei diesem Einkäufer, sondern auch sonst, sobald ich die Gelegenheit dazu hatte, denn aus meiner Sicht wäre es völlig falsch gewesen, mit niemanden darüber zu sprechen, niemanden davon zu erzählen, vielleicht dies auch vor Scham zurückzuhalten und in mich hineinzufressen, denn diese „Spielchen“, welchen ich besonders seit meinem Beginn bei VA Tech im August 2003 ausgesetzt war, bereiteten vielen einfach nur Spaß. Als wäre dies ohnehin nicht von besonderer Bedeutung. Sondern als müsste man es mir einfach nur einmal zeigen, wie das auch immer wieder so schön bezeichnet wurde. Doch welche Auswirkungen diese „Spielchen“ auf mich hatten, das hatte offensichtlich auch niemanden interessiert. Oder es wollten auch viele einfach nicht wahr haben. Weshalb es immer wieder munter weiter ging.
Da mir allerdings das Wasser längst bis über den Hals stand und ich manchmal schon so weit war, dass ich überhaupt nicht mehr weiter wusste, um meine gesamte Existenz fürchten musste, wie dies eben am 8. Februar der Fall gewesen ist, wollte ich eben auch bewusst haben, dass auch die Akteure dieser „Spielchen“ wissen, wie es deshalb um mich stand. Daher erzählte ich auch nicht nur davon, sondern auch stets über diesen „Konflikt“ mit diesem „verrückten Wirt“ in Mondsee. Über dieses „Theater“ um diese „Silly“, welches überhaupt kein Ende nehmen wollte. Wobei ich dies mittlerweile überhaupt nicht mehr verstand. Denn für mich war dies nur mehr krank. Zudem auch von ständigen versuchen, auch hier in Wien, weitere solche „Theater“ anzuzetteln. Sondern auch um Diverse Konflikte mit Personen aus meinem alten Heimatdorf. Und vor allem aber auch über die Umwidmung meines Grundstückes in meinem alten Heimatdorf und alles, was ich in diesem Zusammenhang erleben musste. Denn, sollte es tatsächlich deshalb einmal so weit kommen und ich mein gesamtes Eigentum verlieren, ich mein Grundstück in meinem alten Heimatdorf zum Preis eines Grünlandes, welches gerade mal 4 Euro pro Quadratmeter wert ist, hergeben müssen, ich vielleicht deshalb als Langzeitarbeitsloser, vielleicht sogar als Obdachloser enden, falls mir bei all dem auch noch ein kleiner Fehler unterläuft, wollte ich den Akteuren keinesfalls die Möglichkeit geben, zu sagen, es wäre alles doch nur Spaß gewesen und sie hätten auch niemals daran gedacht, welche Folgen dies für mich haben könnte, hatte doch nie jemand darüber Bescheid gewusst, wie es um mich deshalb mittlerweile stand! Auch wenn es manchmal mehr als unangenehm war, darüber völlig offen mit eigentlich mir fremden Personen zu sprechen, diese Möglichkeit wollte ich ihnen einfach nicht geben. Daher konnte schon längst niemand mehr von „Spielchen“ und einem „Spaß“ sprechen!
Je länger ich mich an diesem Vormittag mit dem Einkäufer über die Gründe meiner Kündigung unterhalten hatte, ihm erklärte, hier in diesem Unternehmen wäre es eben in erster Linie am Gehalt gelegen, da ich mir das Arbeiten nicht mehr leisten konnte, desto tiefer versank er in seinem Stuhl an seinem Arbeitsplatz. Worauf er letztendlich meinte,
„ja, wenn das jetzt wirklich nur am Gehalt gelegen ist, dann war es aber ein schöner Blödsinn, wenn er nicht einmal mit ihnen darüber sprechen wollte!“
Aber so war es eben auch. Selbst als ich dem Eigentümer gleich zu Beginn meines Gespräches sagte, ich könnte mir das Arbeiten in diesem Unternehmen einfach nicht mehr länger leisten, ließ in dies völlig kalt und er blieb davon gänzlich unbeeindruckt und nahm dies einfach nur zur Kenntnis. Weshalb ich regelrecht froh war, nie direkt wegen einer Gehaltserhöhung, um ein Gespräch angesucht zu haben.
Worauf der Einkäufer allerdings noch ergänzte, selbst wenn er, der Chef, in meinem Fall tatsächlich einmal mit einem Dienstnehmer wegen einer Gehaltserhöhung gesprochen hätte und er mir diese genehmigt hätte, wäre immer noch das Problem gewesen, was würde ich in diesem Unternehmen nach Fertigstellung des Projektes der WEG Zentrale tun? Denn selbst für den neuen Kollegen, welcher im Sommer des Vorjahres von der VA Tech gekommen war, würde immer noch ein geeignetes Projekt gesucht werden, welches dieser bearbeiten soll. Daher wäre ich zumindest eine gewisse Zeit in diesem Unternehmen gesessen und hätte gar kein richtiges Projekt gehabt, welches ich bearbeiten soll. Schließlich würde Michael H. schon die ganze Zeit nur mehr darauf warten, bis er endlich wieder bei WienGas weiter arbeiten könnte.
Was mich noch mehr verärgerte. Denn dies war nur mehr als offensichtlich. Ich war eben nur wegen diesem einen Projekt der WEG Zentrale in diesem Unternehmen aufgenommen worden, da es zuvor niemanden gab, der dieses Projekt bearbeiten konnte. Hätte man mir dies vor Aufnahme in diesem Unternehmen gesagt, dann hätte man eben auch über einen ganz anderen vertrag sprechen müssen, dann hätte man aber auch um eine ganz andere Bezahlung dafür sprechen müssen! Aber so war dies eben einfach nur eine regelrechte Sauerei. Mich in diesem Unternehmen als Projektleiter, wie es in der Stellenausschreibung hieß, aufzunehmen, mich dort auch noch als „Bauleiter“ abzuqualifizieren, mich deshalb mit einem Hungerlohn abzuspeisen, mir noch von „diversen Möglichkeiten“ zu erzählen mehr in diesem Unternehmen verdienen zu können, falls ich mich „bewähren“ würde, in Wirklichkeit aber wahrscheinlich nur darauf zu warten, dass ich spätestens nach Beendigung des Projektes selbst wieder kündige, da es für mich keinen weiteren Bedarf mehr in diesem Unternehmen gäbe und dies ganz bewusst nur für ein einzige Projekt! Ich hätte dieses Projekt für dieses Unternehmen auch so gerne bearbeitet, aber dann hätte man wenigstens zu Beginn offen darüber sprechen müssen, was man vor hätte. Allerdings dann eben unter gänzlich anderen Voraussetzungen, mit einem ganz anderen Vertrag! Aber diese Vorgehensweise hielt ich mittlerweile nur mehr für eine Frechheit!
Vor lauter Freude darüber, nun endlich wieder dieses Elektrounternehmen am Wienerberg verlassen zu können, danach endlich wieder zumindest so viel Gehalt zu bekommen, sodass ich mir wenigstens wieder das Arbeiten leisten könnte, dort auch endlich einmal viel von meinem Unmut darüber, was ich in den letzten Monaten und Jahren erleben musste, anbringen konnte, ich hoffentlich auch im Mai in Wien eine eigene kleine Wohnung hätte, fuhr ich an diesem Abend noch in die Innenstadt, um dieses Lokal „1516“ zu besuchen. Dort hatte ich allerdings längst schon wieder eine „neue Freundin“. Auch wenn ich auch mit ihr bisher noch kein einziges Wort gewechselt hatte. Aber so war dies nun mal! Astrid soll sie wohl geheißen haben. Dies hatte ich allerdings auch nur nebenbei erfahren. Wobei ich darüber nur mehr amüsiert war. Schließlich hatte ich längst nicht mehr mitgezählt, wie viele es mittlerweile waren, mit welchen sie ein ähnliches „Theater“, wie mit dieser „Silly“ aufziehen wollten. Denn alleine in diesem Lokal war es, seitdem ich im September 2005 wegen MCE nach Wien gekommen war, mittlerweile die dritte!
(2021-03-02)