Salzburg, Donnerstag, der 2. Februar 2006:
Kaum hatte ich mich ein paar Tage zuvor arbeitslos gemeldet, trudelten schon die ersten Stellenausschreibungen vom AMS ein, auf welche ich mich bewerben sollte. Allerdings hatte ich zunächst darauf gar nicht reagiert, als wäre ich noch in Schockstarre, darüber was mir nun bei MCE in Wien widerfahren war.
Drei Stellenausschreibungen erhielt ich an diesem Tag. Welche zwar auf den ersten Blick sogar recht vielversprechend aussahen. Sich jedoch bei näherer Betrachtung nicht gerade als besonders erfolgsaussichtig herausstellten.
Denn da war zunächst eine Stellenausschreibung als Projektleiter in einem Ingenieurbüro in Wien. Was grundsätzlich nichts Negatives für mich darstellte. Jedoch handelte es sich dabei genau um jenes Ingenieurbüro, welches bei dem Projekt MCC die Bauüberwachung für die gesamte Haustechnik, also auch über die Elektrotechnik im Auftrag hatte.
Und bei dieser Stellenausschreibung begann ich schon nachdenklich zu werden, ob ich denn nun überhaupt noch eine Chance hatte, einen neuen Job zu erhalten. Denn nur eine Woche zuvor saß ich noch bei MCE BIS im Büro in Wien und hätte mich von diesem Ingenieurbüro jemand haben wollen, dann hätte ein einziger Anruf bei mir genügt und ich hätte mich direkt mit diesem Büro in Verbindung setzen und über eine neue Anstellung sprechen können. Doch diese Stellenausschreibung wurde genau einen Tag nach der ersten Baubesprechung bei MCC aufgegeben, bei der nun auch offiziell bekannt gewesen sein musste, dass ich nicht mehr für MCE tätig bin. Daher hatte ich mir gerade bei dieser Stellenausschreibung überhaupt keine Chancen ausgerechnet. Wobei ich allerdings im gesamten Zeitraum, in welchem ich bei MCE in Wien für das Projekt MCC tätig war. Kaum etwas direkt mit diesem Ingenieurbüro zu tun hatte. Denn die offiziellen Baubesprechungen fanden stets an jedem Mittwoch statt. Die Besprechungen, welche ich mit Alois H. besuchte, waren hingegen nur interne Besprechungen, da es eben wegen der bisherigen mangelhaften Planung bei MCE einer gesonderten Besprechung bedurfte. Jedoch hatte ich trotzdem auch immer mit diesem Ingenieurbüro zu tun. Denn die Arbeiten auf der Baustelle hätten ja bereits längst begonnen werden müssen, als ich zu MCE kam. Zudem hatte ich am 5. Dezember zwar mit dem Bauleiter vom Baumanagement gesprochen. Allerdings war bei diesem Gespräch auch ein Mitarbeiter genau dieses Ingenieurbüros im Baucontainer mit anwesend. Daher wusste ich nicht recht, was ich nun mit dieser Stellenausschreibung anfangen sollte. Wobei es allerdings durchaus auch der Fall sein konnte, dass dieses Ingenieurbüro erst am 1. Februar von meinem Ausscheiden bei MCE erfahren hatte und vielleicht auch gerade deshalb nun eine Stellenausschreibung beim AMS aufgegeben hatte. – Was einem eben alles durch den Kopf geht, wenn man solch eine Stellenausschreibung erhält.
Daneben erhielt ich noch zwei weitere Stellenausschreibungen an diesem Tag. Eine in einem Unternehmen in der Umgebung von Salzburg, welches Sondersteckvorrichtungen herstellt und nun einen Vertriebsmitarbeiter sucht.
Auch dieses Unternehmen kannte ich sehr gut und hatte auch schon zu tun damit. Aber genau darin lag eben das Problem. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, in diesem Unternehmen tatsächlich eingestellt zu werden.
Die einzige Erfolgsaussicht sah ich in der dritten Stellenausschreibung, welche ich an diesem Tag erhielt. Jedoch war daraus nicht zu erkennen, was dahinter steckt. Und zudem sollte dabei der Dienstort Linz sein – und nach all dem, was ich bei VA Tech erlebt hatte, schien auch dies nicht sehr aussichtsreich zu sein.
Zudem erhielt ich an diesem Tag auch noch meinen „Betreuungsplan“ vom AMS:
Allerdings stand in darin, diese Vereinbarung würde bis längstens 24.4.2006 gelten, was mich nun noch mehr verunsicherte!
(2021-01-24)