Unterach, Samstag, der 14. Jänner 2006:
Wie am Samstag der Vorwoche mit dem Bürgermeister meines ehemaligen Heimatdorfes Herrmann P. vereinbart, rief ich ihn diese Woche an, um mit ihm einen weiteren Termin bei ihm zu Hause zu vereinbaren, wobei er mir schon weiters bezüglich der Umwidmung meines Grundstückes in der Kohlstatt, damit darauf eine Siedlungsgenossenschaft aus dem Innviertel eine Wohnhausanlage für die Gemeinde bauen kann. Diesmal sollten wir uns um 13:00 Uhr bei ihm zu Hause, nur unweit meines Grundstückes, treffen.
Doch diesmal musste ich schon eine ganze dreiviertel Stunde warten, ihn einige Male anrufen, wobei er sich nicht meldete, bis er mich endlich zu sich in sein Haus ins Wohnzimmer bat. Doch dort erklärte er mir, die beiden Herren vom Land, welche maßgebend für eine Zustimmung durch die „Oberbehörde“ sind, wären bereits am Montag um 9:00 Uhr beim Gemeindeamt gewesen. Aber kaum wären diese aus dem Auto ausgestiegen, meinte diese, wir er mir wörtlich erzählte.
„wenn ihr das ohnedies nicht wollt, dann können wir auch gleich wieder nach Hause fahren! – Dann hätten wir eigentlich auch gar nicht kommen müssen!“
Denn angeblich hatte, wie mir der Bürgermeister erzählte, der Obmann des Bauausschusses, Peter St. von der ÖVP, noch vor unserem letzten Treffen, privat ein Scheiben an das „Land“ gesendet, in welchem er dem Land erklärt hätte, die Gemeinde würde derzeit kein weiters Bauland benötigen, da ohnedies verhältnismäßig viel Bauland gewidmet wäre, welches allerdings nicht als Bauland genützt werde und bei welchen auch in nächster Zeit mit keiner Bebauung zu rechnen wäre, weshalb die Umwidmung meines Grundstückes in Bauland für ihn nicht in Frage käme, da für eine Wohnhausanlage in der gemeinde auch ein anderes Grundstück zur Verfügung stehen würde. Dieses Schreiben hätte er zwar als Privatperson an das Amt der Landesregierung gesendet, jedoch als Obmann des Bauausschusses unterschreiben!
Die beiden Herren vom „Land“ hätten sich zwar danach auch noch mein Grundstück angesehen, meinten und dies wäre auch ein guter Platz für eine Wohnhausanlage. Zudem wäre auch die Erschließung des Grundstückes, sowie auch die Entwässerung geklärt, da es ja bereits sehr lange ein Projekt für dieses Grundstück gäbe. Dies all war ja bereits im Zuge unseres ursprünglichen Ansuchens um Umwidmung im April 1993 geklärt worden, welche noch zusammen mit meinem Bruder erfolgte, wofür auch drei Bebauungsstudien mit all diesen Belangen erstellt worden war. Somit kannten auch dies die beiden Herren. Doch da nun dieses Schreiben des Bauausschuss Obmanns Peter St. vorliegen würde, in welchem somit die Gemeinde erklären würde, dies gar nicht zu benötigen, sei dieses Vorhaben nun hinfällig!
Daher müsste die Gemeinde nun, nur wegen dieses Schreibens von Peter St. diesen ohnedies geplanten Wohnbau unterhalb des Kastanienwald in eine schwer zugängliche Hanglage bauen, meinte abschließend dazu der Bürgermeister!
Irgendwie hatte ich so etwas bereits vermutet. Denn dies wäre nun plötzlich viel zu einfach gegangen. Zudem, diese langen Zeiten, in welchen mich der Bürgermeister vor den letzten beiden Treffen warten ließ, gefielen mir eben auch gar nicht. Daher war ich auf so etwas schon gefasst.
Zudem hatte ich mir in den letzten Tagen und Wochen auch schon eine Alternative überlegt, wie ich, falls dieses Vorhaben mit einem sozialen Wohnbau auf meinem Grundstück scheitern würde, trotzdem die Angelegenheit endlich in Gang bringen könnte. Denn ich wollte nun ja gar keine vollständige Umwidmung meines Grundstückes. Am liebsten wäre mir nun ja gewesen, wenn mein gesamtes Grundstück nun Grünland bleiben könnte und ich lediglich anstelle dieses Stadels auf dem Grundstück, welcher ohnedies auf einer eigenen Bauparzelle steht, ein kleines Wohnhaus in Form des ursprünglichen Stadels errichten kann. Doch dafür fehlten mir eben die finanziellen Mittel.
Weshalb ich mir nun eine Abänderung des bestehenden Ansuchens um Umwidmung überlegt hatte, bei welchem nur ein ganz kleiner Teil eines der ursprünglichen drei Bebauungsstudien des Grundstückes aus dem ursprünglichen Ansuchen umgesetzt werden müsste. Dabei wäre lediglich ein einziges weiteres Haus auf dem Grundstück errichtet worden. Wofür eine eigene kleine Parzelle, gerade in einer Größe, sodass ein Einfamilienwohnhaus darauf in sonst dort üblicher Bauart Platz finden sollte. Der Rest blieb Grünland. Mit dem Erlös aus dem Verkauf dieser einzelnen kleinen Parzelle wollte ich nun die Errichtung meines kleinen Wohnhauses anstelle des Stadels auf dem Grundstück finanzieren.
Mehr würde ich für mich selbst nun, da das Erbe nach meiner Mutter nun zwischen mir und meinem Bruder aufgeteilt ist, mein Bruder das Elternhaus erhalten hatte, den Betrieb ohnedies schon längst alleine führte, nicht mehr notwendig. Mein Bruder hatte zudem bereits längst, wie ich es auch zuvor schon vermutet hatte, seinen Teil des Grundstückes, gleich nebenan meines Grundstückes, an einen der Nachbarn, Herrn P. aus Wien, verkauft. Dies um einen sogenannten Mischpreis, zwischen Grün- und Bauland. Weshalb er sich, aus meiner Sicht, damit ohnedies bereits saniert haben musste.
Zudem wäre solch eine Abänderung des Ansuchens eine Möglichkeit, diese Angelegenheit nun doch noch zu einem guten Ende zu bringen, bei welchem niemand das Gesicht verlieren würde. Da dem nun gänzlich anderen Voraussetzungen zugrunde liegen würden, es sich dabei auch nicht mehr um ein Immobilien Projekt handeln würde und daher bei weitem nicht mehr die ursprünglichen Ausmaße hätte, und auch niemand dabei wirklich reich werden könnte. Alleine schon durch die nun sehr kleinen Ausmaße. Ich käme zudem wieder in das Dorf zurück, weshalb auch jene, welche sich stets drüber echofierten, da ich mir vielleicht zu gut für dieses Dorf wäre und deshalb in die Stadt nach Salzburg gezogen wäre. Was zwar nichts mit der Realität zu tun hatte, aber oftmals von diversen Bürgern im Dorf angeführt wurde. Allerdings bliebe ich dann aber auch nicht ständig im Dorf, da ich ja weiter, wie nun in Wien, anderwärtig beruflich tätig wäre, wie übrigens sehr viele aus diesem Dorf. Weshalb auch jene, die mich aus dem Dorf vertreiben wollten, keine weiteren Angriffspunkte hätten, da ich danach ja nur, wie sehr viele aus dem Dorf, nur in der Urlaubszeit und an Wochenenden im Dorf wäre. Somit wäre eine für alle akzeptable Lösung für alle Beteiligte gefunden und die in den letzten Jahren doch sehr groß gewordenen Differenzen könnten damit beigelegt werden. Somit eine Lösung, die von allen akzeptiert werden könnte und auch niemand dabei das Gesicht verlieren würde.
Lang und breit hatte ich dem Bürgermeister nun mein Vorhaben vorgestellt und ich ihm auch erzählt, mit allen wesentlich Beteiligten diesbezüglich, bevor ich diese Änderung des Ansuchens um Umwidmung einreiche, sprechen wollte. Weshalb ich ihn um die Namen der beiden vom Amt der Landesregierung in Linz zuständigen Herren fragte, denn mit diesen beiden wollte ich, wenn möglich, zuerst sprechen, damit ich nicht ein geändertes Ansuchen einreiche, welches danach vom Land keine Zustimmung finden würde. Worauf er mir auch beide Namen dieser Herren nannte. Dies wäre einerseits ein Herr beim „Naturschutz“, sowie andererseits ein Herr bei der Raumordnung. Worauf ich mich in der nächsten Woche bereits mit beiden in Verbindung setzen wollte, um einen Termin bei beiden in Linz am Amt der Landesregierung zu erhalten.
Zudem wollte ich auch mit anderen im Dorf wesentlichen Personen in dieser Angelegenheit sprechen. Dies wäre einerseits Peter St., der Bauausschuss Obmann der ÖVP im Gemeinderat, welcher dieses Schreien nun offensichtlich verfasst hatte, weshalb die Bebauung meines Grundstückes mit einem sozialen Wohnbau nun nicht mehr möglich war. Andererseits wollte ich zudem auch mit dem Fraktionsvorsitzenden der ÖVP im Gemeinderat, Herrn Werner Sch., sprechen, womit beide Fraktionsvorsitzenden von meinem neunen Vorhaben Bescheid wüssten und mir, so erforderlich, noch weitere Personen nennen könnten, mit welchen ich sonst noch sprechen sollte. Denn mit dem Fraktionsvorsitzenden der SPÖ im Gemeinderat saß ich ohnedies gerade am Tisch. Weshalb ich in zum Abschluss fragte, wie er nun mein neues Vorhaben sehen würde. Und er darauf meinte, sich dies gut vorstellen zu können, doch
„das glaube ich Dir nicht! – Das glaube ich Dir nicht, dass Du den Rest des Grundstückes nicht auch noch als Bauland haben möchtest!“
Worauf ich ihm noch einmal erklärte, dies würde nun bereits so lange dauern, seit April 1993. Und da ich der Meinung wäre, viele der mittlerweile sehr groß gewordenen Differenzen mit einigen Personen in diesem Dorf würden mit diesem Ansuchen um Umwidmung vom April 1993 zusammenhängen, wäre es nun für mich viel wichtiger, diese Probleme, welche zudem auch Auswirkungen auf mein gesamtes privates Leben, sowie auf meine berufliche Karriere hätten, endlich zu lösen und mich nicht an Grundstücksspekulationen oder Immobilien Projekten zu beteiligen. Ich selbst würde nicht mehr benötigen.
Voller Tatendrang in dieser Angelegenheit fuhr ich danach wieder zurück nach Hause nach Salzburg. Allerdings dachte ich mir dabei, wenn nun auch dies nichts werden würde und mir die Gemeinde auch diesen kleinen Teil nicht umwidmen möchte, wäre dies auch egal. Dann müsste ich eben versuchen, beruflich weiter zu kommen, um mir so ein kleines Wohnhaus auf meinem Grundstück, anstelle des Stadels, leisten zu können. Aber dafür müsste dieses geänderte Ansuchen allerdings dann auch endgültig im Gemeinderat behandelt werden, damit die Feindseligleiten gegen mich wegen dieser Umwidmung endlich aufhören würden. Hoffentlich!
(2021-03-06)