Wien, Montag, der 12. Dezember 2005:
Wie schon letzten Mittwoch saß ich nun von Arbeitsbeginn am Morgen an meinem Arbeitsplatz und wartete, was nun geschehen würde. Anfangs sah es tatsächlich so aus, als würde an diesem Tag wieder einfach nichts geschehen. Doch dann, am späteren Vormittag, erhielt ich einen Anruf jener Mitarbeiterin von MCE IFAS, Claudia V., welche mir meinen Dienstvertrag übergeben hatte. Ich sollte zu ihr ins Büro im Erdgeschoß kommen.
Also ging ich zu ihr ins Büro und setzte mich zu ihr an den Arbeitsplatz, wie sie es mir gesagt hatte. Dort erklärte sie mir, der Leiter jenes Unternehmens, jener Abteilung in diesem Unternehmen, welchem ich derzeit „überlassen“ wäre, sei mit mir, zwar mit meiner Leistung, jedoch nicht mit meinem Verhalten in seiner Abteilung zufrieden. Deshalb würde mich dieser nicht mehr weiter einsetzen wollen, weshalb ich nun im Unternehmen MCE IFAS gekündigt werde, da ich nur wegen dieser Stelle eingestellt worden war.
So legte sie mir mein Kündigungsschreiben vor, welches längst unterschrieben war, und teilte mir zudem meinen letzten Arbeitstag mit, der zudem auch auf der Kündigung festgehalten wäre.
Mehr als dies zur Kenntnis zu nehmen blieb mir nicht übrig!
Somit war ich noch gar nicht einmal gekündigt, sondern mir wurde lediglich meine Kündigung per 15. Dezember 2005 mitgeteilt. Dieses Schreiben wurde jedoch bereits letzten Mittwoch, am 7. Dezember verfasst. Offensichtlich gleich nachdem, als Christian M. im Büro erschienen war und meinte, ob meine Kündigung schon geschrieben wäre. Da dies offensichtlich noch nicht geschehen war, sich, wie er meinte, niemand trauen würde, hätte er dann Nägel mit Köpfen gemacht, wie man so schön sagt.
Als ich dann wieder hoch an meinen Arbeitsplatz ging, kam Werner N. zu meinem Arbeitsplatz, nannte unsicher meinen Namen, wusste offensichtlich auch nicht was er nun sagen sollte und legte mir eine Mail von Alois H. auf den Tisch, die er an Claudia V. von MCE IFAS am 7. Dezember 2005 um 5:08 Uhr geschrieben hatte. Werner N. hätte mir diese Mail offensichtlich noch am 7. Dezember 2005 um 9:00 Uhr weitergeleitet. Jedoch hatte ich diese Mail elektronisch nie erhalten. Was mir allerdings auch egal war, denn ich wusste ohnedies, was nun geschehen würde.
Wobei Alois H. es seit Dienstag der Vorwoche nicht mehr für notwendig hielt, mit mir zu sprechen, Weshalb es einfach auch falsch ist, wenn er in dieser Mail behauptet, er hätte mir mitgeteilt, dass meine Leistungen bzw. damit verbunden, mein Verhalten nicht ihren Vorstellungen entsprochen hätte und sie daher auf eine weitere Mitarbeit verzichten würden. Alois H. begegnete mir nur auf der Treppe, als ich letzten Dienstag das Bürogebäude betreten hatte, und teilte mir lediglich mit, ich wäre an diesem Tag nicht bei der Besprechung bei MCC mit dabei, da ich dazu nichts beitragen könnte! Seit diesem Zeitpunkt hatte er es nicht mehr für Wert befunden, mit mir überhaupt noch zu sprechen! Zudem ist es auch falsch, wenn er in dieser Mail behauptet, mir wäre Möglichkeit einer einvernehmlichen Auflösung des Dienstverhältnisses mitgeteilt worden. Wobei ich dieser auch nicht entsprochen hätte. Man hätte mich sofort vom Dienst freistellen können. Das hätte ich auch gerne angenommen. Aber ein Einvernehmen gab es nun keinesfalls mehr!
Wenn Alois H. zudem in dieser Mail behauptete, meine „Leistungen“ hätten nicht ihren Erwartungen entsprochen, so könnte dies durchaus der Realität entsprechen. Allerdings nur dann, wenn keine Leistung erwartet wird! Die Woche zuvor, am Donnerstag, am Tag nach dieser Führungskreissitzung, als ich ihm zudem mitteilte, dass wir den letztmöglichen Termin für die Abgabe der Planung für MCC sicher einhalten werden, hörte sich dies noch ganz anders an.
Dann auch noch zu behaupten, mein damit verbundenes Verhalten würde nicht ihren Vorstellungen entsprechen, so mag auch dies durchaus richtig sein. Schließlich haben meine Leistungen in diesen ohnedies nur drei Monaten bei der Planung der Starkstromanlagen dazu geführt, dass es sogar seitens der Bauleitung den Wunsch gegeben hatte, Alois H. sollte die Projektleitung bei diesem Projekt MCC abgeben und ich diese übernehmen sollte. Dass dies nicht den Vorstellungen von Alois H. und offensichtlich auch von Christian M. entsprochen hat, das kann ich mir sogar sehr gut vorstellen!
Ich war allerdings darüber nur mehr enttäuscht und gar nicht mehr besonders verärgert. Besonders enttäuscht war ich hingegen von der Reaktion anderer darauf – oder vielmehr der NICHT Reaktion darauf. Denn offensichtlich hatte man nun seit letzten Mittwoch nur deshalb bis an diesem Tag darauf gewartet, ob es diesbezüglich Gegenreaktionen gäbe, welche allerdings nicht kamen. Aber wahrscheinlich hatte man mich auch deshalb bei MCE IFAS angestellt und in Form einer Personal Überlassung MCE BIS bei BISOI arbeiten lassen, damit es bei BIS niemanden geben könnte, der dagegen eingreifen könnte.
Allerdings war ich auch richtig froh darüber, dass nun meine Tätigkeit bei MCE in Wien beendet worden war. Denn diese endlosen Diskussionen darüber, ob ich nun die Projektleitung bei MCC übernehmen sollte – und auch gar die Abteilungsleitung bei BISOI übernehmen sollte, dabei allerdings ständig von Meinungen irgendwelcher Personen abhängig zu sein, ob dies nun sein sollte oder nicht, das gingen mir nur mehr auf die Nerven. Dieses Gerede darüber in meiner Umgebung, in Wien, in Salzburg, all dem, was ich deshalb auch hier in Wien schon erlebt hatte, dabei sogar Verbindungen in ein Lokal in der Wiener Innenstadt feststellen musste, wobei ich dort nur hineinstolperte, da ich dies schon einmal mit Kollegen bei der VA Tech besucht hatte, zuletzt sogar in meinem alten Heimatdorf. Und dies schon seit Beginn meiner Tätigkeit bei MCE. Das war einfach nicht mehr zu ertragen.
Ich verglich dies damals schon stets so, als würde man sich dabei in einem luftleeren Raum befinden, dort stets auf einer Skala von 0 bis 100 über den gesamten Bereich auf und ab schweben, ohne jeden Halt, ohne irgendeine Sicherung, in einem sonst völlig freien Raum, ohne irgendeine Deckung. Ständig dem Gerede in meiner gesamten Umgebung deshalb ausgesetzt zu sein. Und wäre ich darauf auch noch eingestiegen, hätte mich dabei engagiert, mich selbst dabei in Szene gesetzt, dann wäre ich nun im freien Fall von beinahe ganz oben, von gefühlt 99,99 binnen einem Tag auf 0 auf einem steinharten Boden aufgeschlagen! Ich war richtig froh, schon von meiner Zeit bei VA Tech auf so etwas vorbereitet gewesen zu sein. Nun hatte ich wieder unzählige Leute um mich herum schwirren, welche sich darüber freuten, dies gar feierten. Viele verließen den „Schauplatz“ einfach. Manche davon enttäuscht. Und sehr viele wollten nun einfach nichts damit zu tun haben.
Würde jemand auf so ein „Spielchen“ einsteigen, der kann daraus richtig schweren Schaden nehmen – auch in der Psyche. Daher war ich einfach nur froh, nicht darauf eingestiegen zu sein. Die Übernahme der Abteilungsleitung ohnedies gleich im Vorhinein ausgeschlossen zu haben.
Richtigverärgert war ich allerdings, weil ich eben nicht deshalb arbeiten gehe, da ich sonst mit meiner Zeit nichts anzufangen wüsste. Sondern damit meinen Lebensunterhalt verdienen muss! Mir nun aber schon wieder eine neue Arbeit suchen musste! Zudem mein geplanter Neustart im Leben, nach all dem, was ich seit August 2003 in Salzburg erleben musste, seitdem ich bei VA Tech zu arbeiten begonnen hatte, wieder nicht zustande gekommen war.
Ich hatte all dies einfach nur mehr als widerlich empfunden. Als primitiv. Als einfallslos. Als niederträchtig. Denn nach all dem, was sich nun auch bei MCE seit Anfang September abgespielt hatte, und dann reichte eine einzige Mail meines Vorgesetzten aus, um dies von einem Tag zum anderen zu beenden, das war einfach nur beschämend! Ich hoffte nur, nun wäre endlich damit Ende, mich in ein Unternehmen hineinzubringen, um dort eine leitende Position zu übernehmen. Es mag sein, dass es hier bei MCE durchaus Leute gegeben hatte, die dies vorhatten, die es begrüßt hätten, wenn ich dort die Projektleitung bei MCC von Alois H. übernommen hätte, ihn dort auch als Abteilungsleiter bei BISOI, ehemals INSZ1 bei ABB, abgelöst hätte. Jedoch in Wien gab es in diesem Unternehmen mit Sicherheit niemanden, der dies ernsthaft vor hatte, dies wenigstens befürwortet hätte! – In Wien, in der damals aktuellen Belegschaft bei BIS mit Sicherheit nicht!
Mich hatte hier niemand auch nur von irgendetwas „abgesägt“, sondern dies war einfach nur ein völlig einfältiges, widerliches, niederträchtiges „Spielchen“, welches von langer Hand geplant gewesen sein musste. Und nachdem es einfach nicht funktionierte, mich „abzusägen“, mit mir „Schlitten zu fahren“, wie es Alois H. wörtlich nannte, kam einfach die Panik und jene wurden einfach nur wieder bösartig. Aber richtig bösartig! Gepaart mit einer Verlogenheit, die einem jedes Vertrauen an Mitmenschen nehmen kann!
Allerdings war die noch lange nicht das letzte Erwähnenswerte, was ich bei MCE in Wien erlebt hatte!
(2020-12-24)