Wien, Freitag, der 23. Dezember 2005:
Nachdem ich am Vorabend mein Auto bei der Firma stehengeblieben war, fuhr ich an diesem Morgen mit dem Bus in die Arbeit. Obwohl ich eigentlich nur vom Beginn der Oberlaaer Straße zum Ende der gleichen Straße musste, war dies ein ganz schöner Weg mit dem Bus in die Arbeit, denn eine Direktverbindung bestand nicht. Daher kam ich auch erst etwas später in die Arbeit.
Dort hörte ich den ganzen Vormittag mehrmals,
„und hast Du schon geredet mit ihm?“
Wobei klar war, damit war dieses Gesprächsangebot von Christian M. bei der Weihnachtsfeier am Vorabend gemeint. Allerdings hatte ich ohnedies nicht vor, selbst auf Christian M. zuzugehen. Daher antwortete ich darauf nur, heute sicher nicht, denn ich kam erst um vier Uhr morgens in meiner Unterkunft an und in solch einem daraus resultierenden Zustand möchte ich so ein Gespräch auch gar nicht führen. Zudem sah ich Christian M. an diesem Tag auch kein einziges Mal, worüber ich aber auch nicht traurig war.
Kurz nach Mittag wollte ich eigentlich zurück nach Salzburg fahren. Jedoch nun wurde ich auch noch zu einem Mittagessen von Kollegen in ein Gasthaus namens Koci‘s, nur unweit der Baustelle bei MCC mitgenommen. Dies wollte ich auch nicht ausschlagen. Schließlich sah es nun beinahe fast wieder so aus, als würde es für mich nach dem 27. Jänner bei MCE weitergehen.
Als ich dann am späteren Nachmittag gegen achtzehn Uhr doch endlich zum Nachhause fahren kam und ich mich am Gleitzeit Terminal abmeldete, kam gerade die Sekretärin des Geschäftsführers Maria L. aus dem Aufzug heraus und wollte sich ebenfalls am Gleitzeit Terminal abmelden. Dabei sah ich zufällig die Anzeige, als sie ihre Karte an das Terminal hielt. Dabei wurde der aktuelle Stand aus dem Gleitzeitpuffer angezeigt. Dabei dachte ich mir, ich traue meinen Augen nicht. Da wurden über 1.800 Stunden angezeigt! Ich hingegen schaffte es gerade mal vielleicht 40 bis 60 Stunden in meinem Gleitzeitpuffen anzuhäufen, was gerade mal gut einer Woche für die Möglichkeit von Zeitausgleich bedeutete. Dabei ging es jedoch um ganze 10 Monate! Schön langsam wurde mir klar, wie es sein könnte, dass eine Kollegin aus dem Einkauf bereits mit 54 Jahren in den endgültigen Ruhestand gehen kann, obwohl sie eigentlich noch 6 Jahre in Altersteilzeit arbeiten müsste.
(2020-12-29)