Salzburg, Sonntag, der 13. November 2005:
Wie so oft in dieser Zeit ging ich auch an diesem Sonntagabend noch in die Innenstadt, um mir in dieser Bar in der Steingasse ein paar Biere zu genehmigen, bevor ich am Montagmorgen wieder in die Arbeit nach Wien fahre muss. Diesmal allerdings wollte ich nicht nur lauschen was allgemein über mich gesprochen wird, sondern nun hatte ich dafür auch einen konkreten einen Grund dafür.
Eigentlich hätte ich dort „Tom“ und eine der beiden Mädels erwartet, die an diesem Abend arbeiten. Doch nun war ein neuer Kellner neben „Tom“ an der Bar. Den hatte ich zwar zuvor schon öfters gesehen. Allerdings schien dieser nicht regelmäßig dort zu arbeiten.
Beinahe enttäuscht wäre ich zu Beginn gewesen, als ich in das, wie meist an Sonntagabenden beinahe leere Lokal ging. Doch dann merkte ich, wie dieser für mich neue Kellner zu „Tom“ meinte,
„und was verändert sich jetzt bei dem, nur weil er das nun alleine hat?“
Darauf „Tom“,
„wenn er das kriegt, dann ist er ein gemachter Mann! – Dann braucht er auch gar nichts mehr werden!“
Somit war mir schon klar, es ist geschehen, was ich am Freitagnachmittag befürchtet hatte. Längst war hier bekannt, dass ich nun mit meinem Bruder den Nachlass nach meiner Mutter getrennt hatte.
Doch dann meinte der neue Kellner noch weiter,
„und warum hat der auf das Haus verzichtet?“
Worauf „Tom“ meinte,
„ich weiß nicht! Vielleicht weil es für ihn nichts mehr Wert ist!“
Also, es gab in dieser Zeit schon beinahe nichts mehr, worüber beinahe alle Bescheid wussten oder dies auch nur glaubten. Allerdings war stets zu erkennen, dass alles musste von Quellen stammen, welche schon sehr genau über meine Verhältnisse Bescheid wussten.
(2021-03-07)