Salzburg, Samstag, der 30. Juli 2005:
Den ganzen Juli über hatte ich mich nun schon von meiner alten Heimat, meinem alten Heimatdorf Unterach, als auch von Mondsee, ferngehalten. Nachdem was ich Ende Juni erlebt habe, hatte ich auch kein Interesse mehr, mich dort auch nur blicken zu lassen. Für mich galt ohnedies seit 2001 stets ein Grundsatz, erst müsste diese Angelegenheit mit dieser „Silly“ geklärt werden, erst dann würde ich mich mit anderen in meiner alten Heimat einlassen. Da es nun allerdings keinerlei Möglichkeit mehr gab, diese Angelegenheit jemals noch zu klären, war eben auch dies erledigt. Ich hatte eben einfach keinerlei Interesse daran, mich nun mit Personen einzulassen, welche glauben, mit mir tun und lassen zu können, was sie wollen. Dies galt vor allem im privaten Umfeld.
Nun war ich also in Salzburg. Allerdings ohne Arbeit. Daher verbrachte ich eben sehr viel Zeit in meiner kleinen Wohnung. Und dies, obwohl nun der Sommer gekommen war. Dies passte mir zwar überhaupt nicht, aber andere Alternativen als zu Hause zu bleiben, sah ich, ehrlich gesagt, nicht.
Gelegentlich ging ich am Abend nun in die Innenstadt, damit ich nicht die gesamte Zeit ausschließlich in meiner Wohnung verbringe. Nun allerdings auch wieder in andere Lokale, denn für mich war nun diese Angelegenheit mit „Silly“, welche mir das Leben auch in Salzburg zu einem Albtraum hatte werden lassen, erledigt. Dies sahen allerdings nicht sehr viele so. Die Feindseligkeiten gegen mich blieben weiter aufrecht.
Daher versuchte ich herauszufinden, wie ich dies wenigstens hier in Salzburg lösen könnte, wenn dies schon in meiner alten Heimat aussichtslos erschien. Dies zudem mit Bedacht darauf, was ich nun in „München“ erleben musste, wo es so aussah, als würde nur die Gefahr, ich könnte mich dort mit einer anderen der unzähligen kleinen Gruppen, mit welchen ich es zu tun hatte, gleich dazu führen kann, dass ich von der anderen Gruppe hinausgeworfen werde. Wie es mir mit dieser VA Tech widerfahren ist, als sie feststellen mussten, mich könnte man dort „für sich selbst haben“ wollen.
Allerdings fand ich in Salzburg auch längst keine Gruppe mehr, nicht einmal ein kleines Grüppchen, mit welchem ich mich einlassen könnte. So musste ich an diesem Abend, an welchem ich wieder einmal in diesem „Saitensprung“ in der Steingasse war, feststellen, egal welchem Grüppchen ich mich auch nur ansatzweise zuwenden möchte, hat sofort zur Folge, dass ich die anderen richtig am Hals habe. Obwohl jenes Grüppchen, welchem ich mich vielleicht zuwenden möchte, ihr widerliches Verhalten mir gegenüber deshalb keinesfalls ändert.
Dies fiel mir eigentlich schon jahrelang auf. Denn, wie oft hieß es schon, ich müsste wieder in mein altes Heimatdorf zurückkehren. Jedoch zeigen sich bei mir dazu auch nur die kleinsten Anzeichen, dann habe ich sofort alle anderen, sowohl zum Beispiel aus Mondsee als auch aus Salzburg am Hals. Wobei ich in Unterach allerdings niemals mehr eine Möglichkeit entdeckte, dorthin jemals zukehren zu können. Hatte ich mich allerdings in Mondsee einem Grüppchen zugewendet, dann hatte ich wiederum sofort alle aus meinem alten Heimatdort, sowie auch aus Salzburg am Hals. Blieb ich hingegen in Salzburg, wie ich dies nun seit Juli tat, dann hatte ich erst recht alle aus meiner alten Heimat am Hals. Daher sah ich daraus ohnedies keinen Ausweg mehr.
Nun war es aber auch in Salzburg so. Kaum wendete ich mich einem Grüppchen zu, hatte ich sofort alle anderen am Hals. Wobei eben jenes Grüppchen, welchem ich mich vielleicht zuwenden wollte, keinesfalls ihr Verhalten mir gegenüber zu ändern bereit war. Dabei könnte man regelrecht verrückt werden!
Daher sah ich auch hier keinen Ausweg mehr. So stand ich an diesem Abend, wie schon an vielen Abenden zuvor, an der Bar dieses Lokals, ohne mich auch nur mit jemanden länger unterhalten zu können, ohne gleich wieder den „Repressionen“ anderer ausgesetzt zu sein. Und solch ein Abend ich richtig mühsam! Beinahe sinnlos. Bis um vier Uhr morgens stand ich an dieser Bar und sah mir das Treiben um ich herum an und musste feststellen, auch hier werde ich wohl keine Möglichkeit mehr haben, mich jemals einer dieser unzähligen Grüppchen, welche sich mittlerweile entwickelt hatten, zuwenden zu können. Auch wen ich dies wollte.
Daher kam ich an diesem Abend, es war eigentlich schon längst Morgen, zur Ansicht, vergiss es einfach auch hier, suche dir eine neue Arbeit in einer neuen Stadt, und versuche dort ein neues Leben anzufangen. Nach all dem, was ich gerade in den letzten beiden Jahren erlebt habe, werde ich hier wohl keine Möglichkeit mehr haben, in meinem Leben endlich zur Ruhe zu kommen. Jene Leute, welche ich so gerne, gerade in den 1990er Jahren in Salzburg getroffen hatte, dort kennengelernt hatte, traf ich hier ohnedies schon längst nicht mehr.
So wollte ich gleich morgen damit beginnen, mir intensiv eine neue Arbeit in einer neuen Stadt zu suchen und nicht mehr länger darüber nachzudenken.
(2020-10-26)