Ismaning, Montag, der 30. Mai 2005:
Als heute Karl Pi. Nach „München“ ins Büro gekommen war, kam er gleich zu mir, um mit mir zu sprechen. Sein Ton und sein Umgang mit mir waren zwar immer noch grundsätzlich korrekt, aber mittlerweile war klar zu erkennen, hier bestehen äußerst große Spannungen!
Dabei erklärte er mir zunächst, ich, der ich ohnedies nicht wirklich im Aufgabenbereich der Organisationseinheit von Karl Pi., also in der Automatisierungstechnik im Bereich der Automobilbranche tätig wäre, sollte doch meinen Arbeitsplatz in jenen Bereich verlegen, welcher meinem Tätigkeitsbereich, der Errichtung von elektrotechnischen Anlagen und der elektrotechnischen Ausstattung von Immobilien in der Industrie verlegen. Dies wäre der Aufgabenbereich des neuen Zweigniederlassungsleiters. Und da dessen Bereich im Büro ohnedies noch gänzlich leer sei, sollte ich doch dorthin umziehen. Dabei bliebe ich aber trotzdem immer noch ihm unterstellt und auch seiner Organisationseinheit zugeteilt.
Anfangs erklärte er es mir noch so, als sollte ich dort „Leben“ ins Büro bringen. Doch dann war sehr schnell klar, er möchte mich von „seinen“ Leuten weg haben!
Der gesamte Bürobereich von Manfred B., dem Zweigniederlassungsleiter, stand zudem noch komplett leer. Gut 40 Arbeitsplätze hätte man dort besetzen können. Jedoch saß dort bisher kein einziger Mitarbeiter. Nur gelegentlich fand sich dort ein Mitarbeiter aus Linz ein, welcher für ein mögliches Projekt in München ein Angebot ausarbeiten soll. Aber dieser kam, wenn dann nur für einzelne Tage nach München. Alleine in dieses Großraumbüro gleich links nach dem Eingang in das Büro, in welches ich nun wechseln musste, hätten 20 Mitarbeiter untergebracht werden können. Dieser war zwar ebenfalls längst voll ausgestattet, jedoch immer noch ohne nur einen einzigen Mitarbeiter! Von nun an sollte ich alleine in diesem Großraumbüro sitzen.
Allerdings sollte nun ab Juni bereits ein Stellvertreter für den neuen Zweigniederlassungsleiter mit seiner Arbeit hier im Büro beginnen. Nun gab es zwar noch keinen einzigen Mitarbeiter in diesem Bereich, es war noch nicht einmal gänzlich geklärt, in welchem Bereich diese Zweigniederlassung tatsächlich tätig sein soll, dafür gab es nun auch schon einen Stellvertreter des Zweigniederlassungsleiters.
Als ich meinen neuen Arbeitsplatz bezogen hatte, hörte ich, wie „Adi“ zu Karl Pi. meinte,
„der glaubt aber immer noch, dass er da bleiben kann, auch wenn er nicht zu uns dazu gehen will!“
Danach wurde der Ton von Karl Pi. mir gegenüber deutlich rauer!
Für mich schien es so, als wäre es die Strafe dafür, da ich sie erwischt hatte, wie mit mir in diesem Unternehmen umgegangen wird und ich danach nicht mehr so viel davon mitbekommen sollte. Zudem aber schien es auch bereits ein Anzeichen dafür zu sein, dass ich nicht mehr lange in diesem Unternehmen sein werde!
(2020-10-06)