Stuttgart, Dienstag, der 26. April 2005:
Es dauerte einige Zeit, bis ich eine Rückmeldung zu meinem Angebot für diese Werkshalle einer Lackieranlage bei diesem Automobilwerk in der Slowakei erhielt. Nun wurden wir allerdings auch gleich zu einer Auftragsverhandlung beim Auftraggeber, diesem Errichter von Lackieranlagen aus Stuttgart, eingeladen. „Adi“ und ich sollten diesen Termin wahrnehmen. Schließlich war auch nicht zu erwarten, dass an diesem Tag bereits ein Endpreis verhandelt werden sollte.
Bereits am frühen Vormittag, ich denke, es war bereits um 9 Uhr, hatten wir nun diesen Termin in Stuttgart. Also fuhren „Adi“ und ich bereits früh am Morgen los, um diesen Termin wahrzunehmen.
Nun war ich zuvor noch nie in meinem Leben in Stuttgart gewesen, aber kaum hatten wir die Zentrale dieses Unternehmens, welche damals gleich neben der Konzernzentrale eines bekannten Stuttgarter Sportwagenherstellers in Stuttgart Zuffenhausen lag, betraten, fiel mir im Eingangsbereich vor dem Empfang eine junge Frau auf, offensichtlich eine Mitarbeiterin dieses Unternehmen, es war überhaupt die erste Person, welche ich, seitdem wir aus dem Auto ausgestiegen waren, bewusst wahrgenommen hatte, die mich lachend ansah, wie ich mit meinen Unterlagen das Gebäude betrat und dabei meinte,
„der glaubt wirklich, dass der etwas kriegt bei denen!“
Sie lachte danach noch weiter und verschwand im Gebäude. Nun war ich doch etwas irritiert, denn, wie gesagt, ich war zuvor noch nie in meinem Leben in Stuttgart gewesen, nicht einmal in Baden-Württemberg, aber diese Frau erkannte mich offensichtlich sofort, als ich dieses Gebäude betrat.
Als wir dann aufgerufen und ich den Besprechungsraum der zuständigen Abteilung in diesem Unternehmen geführt wurden, saßen wir danach über drei Stunden mit dem Projektleiter der elektrotechnischen Ausstattung für dieses Projekt zusammen. Es war jener Mitarbeiter dieses Unternehmens, welchen ich bereits im Dezember bei dieser Auftragsverhandlung nahe Berlin kennengelernt hatte. Dieser war sehr angetan von meinem Angebot. Zudem war es, entgegen jenem Angebot, bei welchem ich ihn im Dezember kennengelernt hatte, auch vollständig, was von ihm noch extra angemerkt worden war. Aber auch sonst schien mein Angebot durchaus auch den Erwartungen zu entsprechen, weshalb wir äußerst intensiv darüber sprachen. „Adi“ musste dabei wortlos zuhören und machte dabei gar keinen guten Eindruck. Er hatte auch mit dem Angebot selbst zuvor auch kaum etwas zu tun. Daher verlief das gesamte Gespräch beinahe ausschließlich zwischen mir und dem Projektleiter des Auftraggebers.
Ich selbst war über das Gespräch höchst zufrieden, als wir uns kurz nach Mittag wieder auf den Rückweg nach München begaben. Sah es zudem auch äußerst gut aus, dass wir hier auch einen Auftrag erhalten könnten. „Adi“ hingegen schien über den Verlauf nicht so sehr begeistert zu sein. Was allerdings auch kaum ein Wunder war, musste er sich doch an diesen Tag doch etwas überflüssig, vielleicht sogar nur als Chauffeur vorgekommen sein. Ich hatte nun genau jenen Aufgabenbereich, in genau jenem Umfeld, mit einem Projekt, wie ich ihn mir zuvor in solch einem Unternehmen wie der VA Tech vorgestellt hatte. Ich hatte mich schon richtig darauf gefreut, hier einen Auftrag zu erhalten und diesen dann auch selbst als Projektleiter, wofür ich ja von VA Tech eingestellt wurde, abwickeln zu können. Gespannt war ich allerdings, wie Karl P. darauf reagieren würde.
Allerdings sollte es weder an Karl P., noch am Angebotspreis, noch an einem sonstigen Grund, welchen man rationell erklären könnte, liegen, ob ich diesen Auftrag für VA Tech erhalten würde.
(2020-09-26)