Ismaning, Montag, der 17. Jänner 2005:
Mittlerweile wurde auch der zweite Bereich des Büros mit Büromöbel befüllt. Die Tür in diesen Bereich, der noch einmal zweimal so groß war, wie jener Bereich, in welchem ich saß, standen mittlerweile stets offen. Zudem wurden mein Kollege Karl K. und ich immer wieder einmal dazu aufgerufen, beim Aufstellen der Büromöbel und dergleichen zu helfen, weshalb ich auch immer wieder einmal in diesem neuen Bereich zugegen war.
Nun reisten an diesem Tag auch „Harry“ und seine Sekretärin wieder an. „Harry“ hatte großes Interesse daran, wie sich das neue Büro weiterentwickelt. Daher lief auch er immer wieder dort umher. Er hatte sich wohl auch längst ein neues Büro hier ausgesucht, den schönsten raum natürlich, welchen er auch gleich beziehen wollte.
Aber als ich gerade in diesem neuen Bereich zu tun hatte, ich glaube, ich musste ihm sogar seine Netzwerkverbindung für seinen Arbeitsplatz herstellen, da lief er stets um mich herum. Dabei sah er mich stets etwas verschmitzt an und einmal meinte er,
„der kann eh jede haben!“
Und nach einer Weile, nachdem er mich vielleicht einen Augenblick nachdenklich, aber kritisch angesehen hatte, meinte er weiter,
„da können wir das schon tun mit dem!“
Ich dachte mir, ich höre nicht recht! Denn was er damit meinte, war sofort klar! – Diese Angelegenheit mit „Silly“, welche sich längst wieder zu einer Katastrophe in meinem Leben entwickelt hatte und von einer Ruhe, welche sich vielleicht nun einstellen könnte, wie ich dies noch wenige Tage nach Weihnachten meinte, war längst keine Rede mehr! Dass dieser „Harry“ dabei eine maßgebliche Rolle spielte, war mir längst klar. Aber dass er sich dann dabei auch noch derart in meiner Umgebung benimmt, das hätte ich nicht gedacht. Es schien, als hätte ich es in diesem Unternehmen mit einem Haufen spätpubertierender, nie erwachsen werden wollender Verrückter zu tun! Je höher ihre Position in diesem Unternehmen, desto extremer sind die Erscheinungsformen davon!
Es war einfach nicht mehr zu glauben!
Nun kam an diesem Tag im Büro die Idee hoch, es könnten doch alle, welche hierher nach „München“ entsendet sind und über die Woche ein Zimmer benötigten, in ein und derselben Unterkunft untergebracht werden. Denn dies könnte sich, wie Gerhard G. meinte, auch gut auf die Zusammenarbeit auswirken, wenn alle Kollegen nach der Arbeit auch noch zusammen in der Unterkunft sich am Abend zum gemeinsamen Abendessen treffen würden. Worauf unsere Sekretärin meinte, sie würde dafür eine passende Unterkunft kennen, ein Hotel in der Nähe, und schnell ging der Auftrag an sie, dort für alle, welche hierher in die Zweigniederlassung entsendet sind, ein Zimmer dort zu reservieren.
An diesem Abend hatte ich allerdings länger zu arbeiten im Büro, weshalb ich in diese neue Unterkunft erst später nachkam. Dass die Gastwirtschaft an diesem Abend Ruhetag hatte, das wusste ich. Aber als ich dort am Parkplatz angekommen war, zum Eingang ging, fand ich erst einmal verschlossene Türen vor. Zudem brannte auch kein Licht, weder im noch am Gebäude. Weshalb ich erst einmal an allen Klingeln, welche in an Zugängen zu diesem Haus fand, klingelte. Allerdings rührte sich nichts. Ich wollte schon wieder fahren, denn ich dachte mir, dies sei wohl wieder eines der „Spielchen“ gewesen, mit welchen man in diesem unternehmen ohnedies zu jeder Zeit rechnen musste, und wollte schon zu jener Pension fahren, in welcher ich bisher untergebracht war, um mir, wenn noch verfügbar, dort ein Zimmer nehmen. Doch als ich dann mit dem Auto über die zweite Ausfahrt des Parkplatzes an der anderen Hausseite vorbeikam, sah ich, dass sich dort auch ein Eingang befindet, an welchem sogar ein Licht brannte. Daher stellte ich mein Auto wieder am Parkplatz ab und ging zu diesem Eingang. Erst dort sah ich, dass ich am Eingang des Neubaus war, welcher offensichtlich allerdings noch nicht so recht in Betrieb zu sein schien.
Nun hatte ich auch noch ein neues Quartier. Noch dazu mit allen anderen Kollegen hier in München zusammen.
(2020-08-23)