Ludwigsfelde, Dienstag, der 14. Dezember 2004:
An diesem Morgen ging es gleich in der Früh mit Gerhard G. los, denn um 10:00 Uhr sollte die Auftragsverhandlung für die allgemeine Elektrotechnik einer neuen Lackieranlage bei Daimler Chrysler in Ludwigsfelde, einem Ort südlich von Berlin, stattfinden. Wobei es sich dabei um eine ganze Werkshalle handelte, für welche ein Angebot für die Versorgung dieser Werkshalle mit elektrischer Energie, Beleuchtung und allen anderen bei solch einer Anlage erforderlichen elektrischen Einrichtungen erforderlich sind. Der Flug von München nach Berlin war bereits von der Sekretärin in Linz gebucht, wobei es ab München mit dem Flieger schon um 6:00 Uhr losging. Auch der Rückflug war bereits für 15:20 Uhr gebucht.
Der Auftraggeber war in diesem Fall, wie üblich bei solchen Anlagen, nicht das Automobilwerk, sondern der Errichter der Lackieranlage, welcher dafür bereits einen Generalunternehmer Auftrag hatte, nun allerdings noch für die einzelnen Gewerke Nachunternehmen suchte. In diesem Fall sollten es eben wir für die Installation der allgemeinen Elektrotechnik in der für die Lackieranlage errichteten Werkshalle sein. Dabei lernte ich auch gleich die beiden Verantwortlichen bei diesem Lackieranlagen Errichter, einer Firma Dürr Anlagentechnik, einem von eigentlich nur zwei Errichtern von Lackierstraßen in der Automobilbranche, aus Stuttgart, kennen.
Anfangs ging es bei der Besprechung um viele Belange in der Bautechnik, denn an diesem Tag sollten eben nicht nur wir einen möglichen Auftrag verhandeln, unsere Auftragsverhandlung fand ihm Rahen einer Baubesprechung vor Ort statt. Dann wurden wir allerdings von den beiden Verantwortlichen des Errichters der Lackieranlange in einen eigenen Besprechungscontainer geholt, damit es mit der Auftragsverhandlung losgehen konnte. Das Angebot war ja längst gelegt, jedoch gab es noch eine Menge weiterer Unterlagen, welche dafür zu erstellen sein sollten. Zudem gab es auch eine Reihe von Projekteigenheiten, welche offensichtlich noch nicht im Angebot berücksichtigt waren. Ganze drei Seiten hatte ich mitgeschrieben, was für dieses Angebot noch zu erledigen wäre. Eine endgültige Preisverhandlung, auf Basis ein Zuschlag erfolgen sollte, war an diesem Tag allerdings auch nicht vorgesehen. Es ging vielmehr um ein Aufklärungsgespräch bezüglich des Angebotes.
Diese Besprechung war allerdings gegen Mittag schon wieder vorbei und trotz eines kleinen Umweges des Taxifahrers mit einer Sightseeing-Tour über die Avus waren wir bereits kurz vor 13:00 Uhr wieder am Flughafen in Tegel angekommen. Unser Flug war allerdings für 15:20 Uhr gebucht, daher blieb noch eine Menge Zeit bis zum Rückflug. Wobei Gerhard G. noch versuchte, den Flug umzubuchen, sodass wir mit einer früheren Maschine zurück nach München fliegen könnte. Aber die Umbuchung hätte mehr gekostet als der eigentliche Flug. Daher entschied Gerhard G., dass wir doch den bereits gebuchten Flug zurück nach München nehmen sollten. Daher saßen wir nun am Flughafen Tegel und warteten gut zwei Stunden auf unseren Rückflug.
So kann man eben auch einen Arbeitstag verbringen – das kannte ich allerdings zuvor nicht!
Wobei ich die Wartezeit dafür nützte mit Gerhard G. zu klären, welche Aufgaben ich nun bei der endgültigen Fertigstellung des Angebotes übernehmen soll. Denn bisher war ich darin überhaupt nicht involviert, sondern nun eben bei diesem Aufklärungsgespräch zum Angebot das erste Mal damit beschäftigt. Aber Gerhard G. meinte dazu, auch die nun noch erforderlichen Aufgaben sollten jene Kollegen erledigen, welche auch bisher schon das Angebot ausgearbeitet hätten. Daher hätte ich damit nichts weiter mehr zu tun. Erst wieder, sollte das Angebot in einem Auftrag enden, dann sollte ich den Auftrag übernehmen.
(2020-08-15)