Salzburg, Freitag, der 26. November 2004:
Endlich hatte ich die Zusage der VA Tech, dass ich in diesem Unternehmen weiterarbeiten können würde. Wenngleich ich doch ziemlich verärgert darüber war, als ich erst an diesem Tag die Nachricht bekam, wo, ob in Linz oder München, ich für diese Unternehmen nun tätig sein sollte. Dass es nun München wurde fand ich dabei dann allerdings doch sehr ermutigend, denn ich Linz hatte ich gleich von Beginn bedenken, ob dies gutgehen könnte. Auch wenn dies nun für mich, auch aus privater Sicht, ziemlich umständlich und mit viel Fahrerei zwischen Salzburg, München, Linz, zumindest anfänglich verbunden sein würde. Allerdings sah ich in München eher die Chance, hier endlich im Leben wieder Fuß fassen zu können und mir hier eine neue Existenz aufbauen zu können.
Daher dachte ich mir an diesem Abend, nun ärgere dich nicht mehr länger über all dies, was ich hier in den letzten Monaten, ja schon Jahren erleben musste, wenngleich die Zeit seit meinem Beginn bei dieser VA Tech mehr als unwürdig war, lass all dies hinter dir und kümmere dich nicht mehr weiter darum. Vielleicht ist dies alles irgendwann doch noch in ein ansprechendes Bild im Leben zu bringen. Somit wollte ich auch meinen Frieden mit meinen „Freunden“ hier in Salzburg finden.
Deshalb ging ich an diesem Abend nicht etwa in die Innenstadt, sondern ging einfach in das Lokal, direkt unter meiner Wohnung und stellte mich dort an deren kleine Bar. Denn nun schien es für mich so, als wäre ohnedies alles vorbei und es würde für mich ein neues Leben beginnen. Allerding, kaum stand ich an der Bar und erhielt etwas wiederwillig mein kleines Bier, da hörte ich, wie sich jene Kellnerin, welche mich gerade bedient hatte, mit ihrer Kollegin unterhielt und dabei meinte,
„ich frag` mich bloß was der da herinnen noch tut!“
Darauf meinte die zweite,
„geh lass` ihn doch! Wohin soll den der hier noch gehen! Vielleicht noch zum Steinlechner, aber sonst kann der nirgends mehr hingehen!“
Worauf sich beide freuten, als hätten sie hier richtig gute Arbeit geleistet. Denn dies sah ich mittlerweile auch so. Es gab eigentlich kein einziges Lokal merh in ganz Salzburg, in welches ich gehen hätte können, ohne nicht mit diesem unsäglichen Theater sofort konfrontiert und auch angefeindet zu sein. Daher wollte ich auch meine Segel in Salzburg einholen und in einer anderen Stadt ein neues Leben beginnen. Nicht etwa, weil mir das Gastgewerbe so wichtig gewesen wäre, ganz im Gegenteil, sondern ich wollte davon endlich meine Ruhe haben. Endlich von diesen dämlichen Intrigenspielen verschont sein.
Dann allerdings meinte die zweite Kellnerin weiter,
„jetzt wollten sie die mit Felix B. zusammenbringen. Aber der hat gesagt, dies ging nicht, denn dazu wäre er nur zu kurz hier. – Da hätte der nie mehr eine Chance gehabt!“
Und beide freuten sich noch mehr. Worauf die erste meinte,
„wann war denn der da?“
„Gestern war er bei ihnen!“
Danach verschwanden beide im Lokal, nicht ohne mich noch mitleidsvoll zu belächeln.
Mir war dabei auch gleich klar, wer mit „sie“ gemeint war. Denn es konnte sich nur um diese „Silly“ handeln.
Auch wer Felix B. war, wusste ich. War dies doch damals ein auch international bekannter Extremsportler, der auch für seine Werbung und Aktivitäten für ein bekanntes Dosengetränk bekannt war, welcher ja auch aus dem Salzburger Innergebirg kommt, ich glaube sogar aus St. Johann. Zudem ist er auch im gleichen Alten wie viele meiner „Freunde“ in Salzburg. Daher ist es auch gut möglich gewesen, dass er diese alle kennt.
Später wurde er mit einem Sprung aus einem Heißluftballon aus großer Höhe als Werbung für eben diesen Getränkehersteller von Softdrinks, abgefüllt in Dosen, noch viel bekannter. Daher ist er für mich seitdem nur „Luftballon Felix“, denn jedes Mal, wenn ich etwas von ihm lese oder höre, muss ich an diesen Abend denken und daran, hätte er bloß Zeit gehabt und sich diese „Silly“ genommen und wäre mit ihr glücklich geworden. Vielleicht auch als Weltrekordversuch mit ihr in einem Ballon auf den Mond geflogen, Hauptsache ich hätte von ihr meine Ruhe gehabt!
Aber irgendwie hätte einem auch schlecht werden können, bei dem Gedanken, wie die Leute in der Umgebung von dieser „Silly“ mit ihr selbst umgesprungen sind und über ihr Leben bestimmen wollten. Meiner Ansicht nach konnte sie dies nicht wissen.
(2020-02-06)