Salzburg, Montag, der 18. Oktober 2004:
Seit 24. September saß ich nun zu Hause und hatte, mit Ausnahme dieses einzelne seltsame Treffen mit meinem Chef auf der „Baustelle“ in diesem Baumarkt in Vomp nichts von VA Tech gehört. Daher wurde ich, nach meiner zu Beginn des Oktobers anfänglichen Freude darüber, dass VA Tech mit all dem wohl kaum etwas erreicht hatte, nun etwas unruhig. Denn schließlich konnte ich es mir nicht leisten, arbeitslos zu Hause zu sitzen. Derzeit bekam ich ja noch mein Gehalt von VA Tech, da seit meiner Kündigung per SMS bei meinem Chef und dem Telefonat mit dem Segmentleiter Herbert St. nichts weiter geschehen war. Nicht einmal ein Schreiben habe ich erhalten, dass meine Kündigung akzeptiert worden wäre, oder diese vielleicht auch nicht akzeptiert worden wäre und ich nun allerdings entlassen werde, weil ich meinen Pflichten aus meinem Dienstvertrag nicht nachkomme-
Grundsätzlich wollte ich mich in dieser Zeit, bevor all dies mit VA Tech nicht geklärt ist, ich dieses Angebot des Segmentleiters wahrnehmen könnte, in einem anderen Bereich des Konzerns für ihn tätig zu werden, auch nirgendwo anders bewerben, denn davon habe ich mir ohnedies nichts erwartet. Nach all dem was sich seit August 2003, als ich bei VA Tech abgespielt hatte, hätte ich keinerlei Chance gesehen, in irgendeinem anderen Unternehmen einen Dienstvertrag zu erhalten.
Allerdings hatte ich doch immer wieder die Internetseiten der bekannten Tageszeitungen, sowie der bekannten Personalmanagement Unternehmen, mit ihren Stellenausschreibungen besucht, um dort nach eventuell passenden Stellenausschreibungen zu suchen. Allerdings viel mir damals schon lange auf, gerade in meinem Bereich, in welchem ich tätig bin, in der Planung und Ausführung von elektrischen Anlagen in der Industrie, im Gewerbe und bei sonstigen Immobilien sind nur sehr selten dazu passende Stellenausschreibungen zu finden. Manchmal ist dazu monatelang keine entsprechende Stellenausschreibung zu finden. Was allerdings auch nicht unbedingt sehr verwunderlich ist, werden doch sehr viele dieser Stellen nicht nach einer öffentlichen Stellenausschreibung besetzt, sondern durch Vermittlung durch persönliche Beziehungen.
Aber dazu hatte ich eben in den letzten Jahren kaum die Möglichkeit, mir dazu entsprechende Beziehungen aufzubauen, nach all dem „Theater“, welches sich um mich und meine Person in den letzten Jahren abspielte. Denn wer will sich schon solch ein „Theater“ in das Unternehmen ziehen, nur weil er mit mir etwas zu tun hat, oder mich gar in seinem Unternehmen haben will. Auch dies war einer der Hauptgründe, weshalb ich diese Angelegenheit mit dieser „Silly“ und diesem „verrückten Wirt“, sowie auch dies mit dieser kleinen Gruppe in meinem alten Heimatdorf, weshalb ich überhaupt erst auf die Idee gekommen war, mich damit zu beschäftigen was sich in meiner Umgebung alles abspielt, unbedingt klären wollte, denn mit diesem „Theater“ sah ich keine Chance mir entsprechende Beziehungen, vielleicht gar ein Netzwerk, aufzubauen, um beruflich endlich in Ruhe zu kommen, endlich wieder eine Beschäftigung zu erhalten mit der man sich identifizieren kann, welche auch auf eine langfristige Beschäftigung ausgerichtet ist, eine Beschäftigung, welche ich vielleicht sogar bis zu meiner Pensionierung ausüben kann.
An diesem Wochenende fand ich allerdings eine Stellenausschreibung auf der Internetseite bei einem Betriebsberatungsunternehmen in Innsbruck, welche mir sofort auffiel. Denn die darin angeführte Stellenbeschreibung für einen Abteilungsleiter in der Gebäudetechnik in Salzburg passte exakt zu jener Position von „Hörbi“ in der VA Tech in Salzburg. Denn schon damals gab es nur sehr wenige Unternehmen, in welchem es Abteilungsleiter für Gebäudetechnik geben könnte – es war eben nur ein Unternehmen, welches dafür in Frage kam, nämlich die VA Tech.
Nun wollte ich mich zuerst einmal grundsätzlich nicht in dieser Zeit bewerben, da ich ohnedies nirgendwo eine Aussicht auf Erfolg meiner Bewerbung sah. Schon gar nicht für eine Führungsposition, auch wenn es sich dabei lediglich um eine Position eines Abteilungsleiters handelt. Dabei darf man nicht vergessen, diese „Abteilung“ welche „Hörbi“ leitete – obwohl er diese Position niemals bestätigt bekam und nur inoffiziell als Abteilungsleiter fungierte – bestand lediglich aus fünf Personen.
So kam mir aber dann doch am Sonntagabend die Idee, mich trotz allem für diese Stelle zu bewerben. Nicht weil ich mir davon einen Erfolg erwartete, sondern weil ich ganz einfach wissen wollte, wie darauf reagiert wird. Es hätte ja zudem auch durchaus sein können, dass „Hörbi“, nach all dem, was sich in diesem Unternehmen der VA Tech in den vorangegangenen Monaten abspielte, nun vielleicht doch einfach aus dem Unternehmen entfernt worden wäre, gekündigt worden wäre, wovon ich allerdings nichts mitbekommen habe. Weil „Hörbi“ nicht mehr weiter tragbar für dieses Unternehmen ist.
Daher aktualisierte ich noch in der Nacht meine Bewerbungsunterlagen, verfasste ein kleines und kurzes Anschreiben dafür, und versendete heute meine Bewerbung an dieses Betriebsberatungsunternehmen in Innsbruck – es war die Firma „Catro Betriebsberatung GmbH“. Nun war ich gespannt, was jetzt passieren wird.
(2020-07-29)