Salzburg, Freitag, der 29. Oktober 2004:
Nun packte ich also all meine Sachen, welche ich noch von dieser VA Tech bei mir zu Hause hatte, zusammen, den Laptop, welchen ich ohnedies nie brauchte, die Tasche dazu, das Firmenhandy, die Parkkarte, sowie auch den Firmenausweis, und für zu meinem ehemaligen, vielmehr noch war es ja mein Dienstgeber, um dort um 14:00 Uhr meine Sachen, wie ich es mit Susanne N. vereinbarte, zurückzugeben.
Dort kam ich auch pünktlich an, ging gleich in das Büro von Susanne N., wo mich schon Christian H., der neue Geschäftsführer der Region West, empfing. Vielmehr als einen kurzen Gruß und ein doch hämisches Grinsen bekam ich dort nicht, auch wenn versucht wurde, dies zu unterdrücken. Aber Christian H. meinte, wir müssten auch noch die Angelegenheit mit meiner Kündigung zuerst klären, weshalb er ein Schreiben vor mir auf den Tisch legte, auf welchem stand:
„Sehr geehrter Herr Ing. R.,
wir nehmen Ihre Kündigung am 28. Oktober 2004 zum 30. November 2004 ausgesprochene Kündigung des Dienstverhältnisses zur Kenntnis.
Für Ihre Zukunft wüschen wir Ihnen alles Gute
Mit freundlichen Grüßen“
Dieses Schreiben war von der Personalabteilung in Linz, Herrn Egon R., am 29.10.2004 ausgestellt. Dieses Schreiben sollte ich Christian H. mit meiner Unterschrift bestätigen.
Die darin angeführten Daten stimmten zwar nicht, aber mir war dies egal. Ich war nur froh, endlich aus diesem Unternehmen raus zu kommen und mit all den Kollegen und Vorgesetzten in diesem Betrieb nichts mehr zu tun haben zu müssen. Schließlich war ich zudem auch auf dieses Angebot des Segmentleiters, in einem anderen Bereich des Konzernes für ihn tätig werden zu können, angewiesen, wobei ich dazu allerdings auch noch keinerlei Rückmeldung erhalten hatte. Daher nahm ich dies einfach zur Kenntnis und unterschrieb dieses Schreiben.
Danach gab ich noch meine Sachen zurück und diese Angelegenheit war erledigt. Dies dauerte vielleicht gerade mal eine viertel Stunde! Zum Abschied erhielt ich lediglich wieder einen kurzen Gruß. Es schien so, als wären die beiden einfach nur froh gewesen, mit mir nichts mehr zu tun haben zu müssen – wobei es mir allerdings auch nicht anders ging!
Darüber, dass ich eigentlich seit 24. September 2004 meiner Verpflichtung aus dem Dienstvertrag nicht nachkam und nicht am Arbeitsplatz erschien, darüber wurde kein einziges Wort verloren!
Am Rückweg aus dem Büro ging ich noch in mein altes Bürozimmer, denn dort sah ich noch „Zucki“ sitzen, um mich etwas mit ihm zu unterhalten. Andere ehemalige Kollegen bekam ich an diesem Tag auch nicht mehr zu sehen.
Mit „Zucki“, mit welchem ich mich doch meist relativ gut verstanden hatte, auch wenn ich ihm schon längst selbst nicht mehr traute, hatte ich mich auch stets relativ gut unterhalten können. Daher wollte ich zum abschied auch noch mit ihm etwas plaudern. Wobei ich mit ihm über dieses Angebot, dieses Projekt, welches für mich eigentlich nur ein Vorprojekt gewesen war, diesem Autohaus unterhalten. Worauf er mir dazu erklärte, hier wäre nun ein Angebot gelegt worden, jedoch hätten die Auftragsverhandlungen dazu noch nicht begonnen. Dies war eigentlich das einzige berufliche, was ich mit ihm noch besprechen wollte. Dies allerdings auch nur, um mit ihm ins Gespräch zu kommen.
Da auch „Zucki“ überhaupt nichts darüber fallen ließ, weshalb ich nun so plötzlich im Unternehmen gekündigt hatte, begann ich selbst etwas darüber zu sprechen, denn irgendetwas wollte in von einem aus diesem Unternehmen dazu noch hören. Wobei ich meinte, nun müsste ich wohl erst einmal diese Angelegenheit mit diesem „verrückten Wirt“ klären, denn sonst würde ich deshalb auch bei meiner nächsten Beschäftigung deshalb wieder Probleme bekommen. Worauf er meinte, es wäre eben nicht ratsam gewesen, wenn schon solch ein Konflikt besteht, trotzdem immer wieder dort hinzugehen. Allerdings musste ich ihm darauf erwidern, hätte ich dies nicht getan, dann hätte dieser freie Hand gehabt und hätte erst recht tun und lassen können, was er wollte.
Nun war es nicht so, dass mir nicht längst bewusst geworden wäre, nicht der „verrückte Wirt“ wäre das Problem gewesen, sondern dass dies in dieses Unternehmen hineingetragen wurde – noch dazu von der VA Tech selbst. Aber damals war dies eben die Ansicht der meisten, mit welchen ich noch darüber sprechen konnte. Daher wollte ich es auch dabei belassen.
Allerdings besprach ich mit ihm auch noch kurz diese seltsamen Gerüchte über mögliche Positionsbesetzungen, welche mich betrafen. Wobei davon nichts der Wahrheit entsprach, hatte ich dies ihm doch schon im April des Jahres deutlich gesagt. Jedoch schien ihn dies wenig beeindruckt zu haben. Nach einer guten Weile, vielleicht einer dreiviertel Stunde, hatte ich mich dann von ihm verabschiedet.
Meinen Arbeitsplatz musste ich ohnedies nicht ausräumen, denn darin befanden sich die ganze Zeit über keinerlei Privatsachen, war die Situation in diesem Unternehmen für mich schon bereits seit dem ersten Tag mehr als seltsam!
Als ich dann das Büro verlies, zu meinem Auto ging, welches ich am Parkplatz des Supermarktes gleich daneben abgestellt hatte, lief mir eine ältere Frau über den Weg, die da meinte,
„jetzt ist es aber richtig ruhig geworden!“
Wobei mir dies in den letzten Tagen auch schon aufgefallen war.
Wieder zu Hause, ich stand gerade auf meinem Balkon, ging ein älteres Paar am Gehsteig unter meiner Wohnung vorbei. Beide blickten zu mir am Balkon, auf welchem ich stand und eine Zigarette rauchte, hoch, wobei die Frau meinte,
„da hätten Sie aber doch besser den genommen! Denn das ist gar nichts mit denen!“
Auch dies war eine Meldung, welche ich in den vergangenen Tagen, aber auch schon Wochen, in dieser Zeit immer wieder zu hören bekam. An diesem Tag passte, diese allerdings bestens. Denn nun endlich war ich aus diesem Unternehmen der VA Tech in Salzburg raus und es konnte nun keine weiteren Gerüchte um mögliche Positionen, welche ich in diesem Unternehmen einnehmen sollte, mehr geben! Dies war jetzt vorbei – so dachte ich zumindest jetzt!
Allerdings von Problemen, welche es mit den beiden „neuen“ Führungskräften in der VA Tech in Salzburg geben soll, sowohl mit Christian H., dem neuen Geschäftsführer, als auch mit „Hörbi“, welcher ohnedies in seinen Position im Unternehmen gleichgeblieben ist, war von allen Seiten zu hören – wenn auch nur gerüchteweise.
Ehrlich gesagt, mir war dies allerdings egal. Denn ich hatte nur mehr den Eindruck, mit Unterzeichnung des Dienstvertrages auch eine Art Leibeigenschaft unterschrieben zu haben, bei welcher manche in diesem Unternehmen wohl der Ansicht waren, mit mir nun tun und lassen zu können, was sie wollten. Wobei ich hoffte, dies wäre nun endlich wieder vorbei. Aber dies sollte noch ganz anders werden!
(2020-07-30)