Mondsee, Donnerstag, der 12. August 2004:
Plötzlich war es wieder ruhig geworden. Besonders in der Arbeit. Dabei hat mich nicht einmal jemand danach gefragt, wie es denn bei meinem Termin mit dem Segmentleiter gelaufen ist. Aber eigentlich hatte mich das auch gar nicht gewundert. Denn nachdem letzten Freitag morgens bereits bekannt war, dass ich mir einen Termin bei ihm habe geben lassen, obwohl ich ihn von zu Hause aus angerufen hatte, noch dazu direkt am Mobiltelefon, ging ich davon aus, mittlerweile wäre ohnedies längst alles bekannt, was und worüber ich mit ihm gesprochen hatte.
Aber auch abseits der Arbeit war es nun plötzlich wieder auffallend ruhig geworden. Daher begab ich mich am Abend wieder ins Lokal des „verrückten Wirtes“, um nachzusehen, wie denn nun der aktuelle Stand sei. Dort angekommen stellte ich mich wieder an die kleine Bar, gleich beim Eingang, um mich mit „Radi“ zu unterhalten. Mittlerweile hatte ich dort schon beinahe so etwas wie einen Stammplatz – wenn auch nicht wirklich. Denn dieser Platz, an welchem ich nun meist stand, so schien es, blieb einfach frei, da ohnedies scheinbar von vielen Gästen bereits erwartet wurde, ich würde auch an diesem Tag wieder dort erscheinen. So hat dann auch alles offensichtlich eine gewisse Ordnung.
Selbst in diesem Lokal war es nun, das Gerede mich betreffend, wieder auffallend ruhig geworden. Auch wenn der „verrückte Wirt“ es sich nicht nehmen ließ, immer noch in gleicher Weise wie zu vor auf mich aufzupassen. Denn auch an diesem Abend stand er wieder mit anderen Gästen an einem der kleinen Stehtische, nur unweit dieser Bar entfernt, und verfolgte genau, was ich denn nun tun würde.
Allerdings befanden sich an diesem Abend keinerlei Gäste an seinem Tisch, welche ich persönlich kannte. Zudem redete auch niemand auf ihn ein. Sondern, es schien so, als wären nun alle gespannt, was denn nun geschehen würde. Gelegentlich wechselte der „verrückte Wirt“ auch die Tische, um sich auch mit anderen Gästen zu unterhalten, ohne mich dabei allerdings aus den Augen zu verlieren. Da meinte er plötzlich,
„jetzt müssen wir aber alle zusammenhalten, denn sonst sind wir alle miteinander die depperten!“
Als hätte ich es erwartet! Zuerst überredet er alle, mit ihm bei seinem „Spiel“, mich wegzubringen, mitzumachen, erzählt ihnen den größten Blödsinn, Lügen ohne Ende, verdreht die Tatsachen einfach um 180 Grad, hintergeht damit eigentlich seine „Freunde“, nun redet er auf sie ein, sie müssten nun alle zusammenhalten, denn sonst wäre sie alle miteinander die depperten! So hält man eben solch eine so aufgebaute Gemeinschaft eben dann auch zusammen. Man zwingt sie dazu, nun zusammenzuhalten, nur damit sie nicht die „depperten“ wären. Wie einfach dies doch alles funktioniert. Wer nun nicht mehr bei seinem „Spiel“ mitmachen will, der läuft Gefahr enttarnt zu werden, über Wochen, Monate, ja mittlerweile Jahre, den größten Blödsinn von sich gegeben zu haben und Lügen verbreitet zu haben – lediglich ein Intrigant zu sein.
Aber damit war es noch nicht zu Ende. Denn er meinte weiter,
„kann echt sein, dass bei ihm in der Firma mit denen, die da mitgemacht haben, nun etwas geschieht, weil er bei dem gewesen ist!“
Womit sehr viele vielleicht nichts anfangen konnten. Aber da ich ja selbst weiß, dass ich am Montag diesen Termin beim Segmentleiter hatte, was für eine nicht unerhebliche Aufregung in der Arbeit gesorgt hatte, war mir eben klar, was er damit meinte. Somit war auch wieder einmal der direkte Zusammenhang mit diesem „Spiel“ in der VA Tech klar zu erkennen!
Mittlerweile war es eben so: In der Arbeit wussten meine „Freunde“ darüber ganz genau Bescheid, was ich hier im Lokal des „verrückten Wirtes“ erlebe, sowie sonst in Mondsee. Andersrum war jedem meiner „Freunde“ hier bekannt, was ich in der Arbeit gerade erlebe. Die notwendigen Verbindungen dafür hatten sich längst aufgebaut. Nun galt es eben, für Zusammenhalt zu sorgen, damit nicht alle miteinander plötzlich die „depperten“ sind. Nicht zu vergessen, dies galt natürlich auch für mein altes Heimatdorf Unterach, sowie mein Umfeld außerhalb der Arbeit in Salzburg. So baut man eben diese „neue Gemeinschaft“ auf und sorgt danach für Zusammenhalt in der Gemeinschaft! – Wie hatte da noch der Segmentleiter am Montag gemeint? Manchmal müsste man eben etwas machen, damit die Leute zusammenhalten. Dass ich dafür verwendet, ja eigentlich missbraucht wurde, war mehr als klar.
Nun war für mich eben nur mehr die Frage, war innerhalb der VA Tech, bei jenen, welche mich für den Aufbau dieses „Zusammenhaltes“ missbraucht hatten, auch bekannt, welche Auswirkungen dieses „Spiel“ auf mich, mein Umfeld, sowie auf mein Privatleben hat. Vor der Arbeit will ich erst gar nicht mehr reden! – Wenn sie sich damit auch nur im Geringsten damit beschäftigt hätten, dann muss dies einfach bekannt gewesen sein! Denn es war einfach nicht mehr zu übersehen, zu ignorieren, wie es mittlerweile in Salzburg, in Mondsee, oder auch in meinem alten Heimatdorf in Unterach deshalb zuging! Und sollte dies trotzdem bei jenen Herrschaften, welche dafür verantwortlich gewesen sind, vielleicht doch nicht bekannt gewesen sein, dann muss dies spätestens seit Montag bekannt sein, als ich diesen Termin beim Segmentleiter hatte. Denn dies war mein Hauptanliegen bei diesem Termin: Wer auch immer hinter diesen „Spielchen“ steckt, es sollte dadurch erfahren, welche Auswirkungen dies auf mein Leben hat! Und wenn es der Segmentleiter nicht war, dann sollte er es jenen nun gefälligst mitteilen!
Da es nun wieder so auffällig ruhig geworden war, ging ich auch davon aus, dies wäre nun geschehen!
(2020-03-12)