Salzburg, Linz, Montag, der 9. August 2004:
Den ganzen Vormittag über war ich gespannt, was denn noch unternommen werden würde, um ich vom Wahrnehmen des Termins mit dem Segmentleiter für Schwachstromtechnik in der VA Tech, Herrn Dipl. Ing. Herbert St., abbringen zu können. Doch es blieb eigentlich ruhig. Es blieb ruhig, bis mich der Chef Christian H. höchst persönlich direkt an meiner Nebenstelle anrief und mir noch einmal die Fahrt nach Linz, um diesen Termin wahrzunehmen, untersagte.
Deshalb erklärte ich ihm noch einmal, wie schon am Freitag zuvor, weshalb ich um diesen Termin angesucht hatte. Denn der Segmentleiter hatte es mir ja anlässlich unseres Treffens auf der Autobahnraststätte in Mondsee, zusammen mit Harald Z., „Zucki“, doch selbst angeboten, sollte etwas sein bei diesem Projekt, eigentlich ein Vorprojekt, dann müsste ich ihn lediglich anrufen. Dabei könnte ich ihn auch gerne direkt am Mobiltelefon anrufen, wie er mir dies im Beisein von „Zucki“ angeboten hatte. Nun wäre eben solch eine Situation eingetreten, wobei ich ihm nicht sagte, welche Situation dies wäre, ich allerdings deshalb nun um diesen Termin angesucht hatte, diesen auch sofort erhielt und diesen Termin auch auf jeden Fall wahrnehmen werde. Deshalb würde ich mir ab Mittag Zeitausgleich nehmen und privat zu diesem Termin nach Linz in die dortige Zentrale, die zweite Zentrale der VA Tech in Österreich, neben Wien, zu fahren und mich dort mit dem Segmentleiter in dessen Büro zu treffen. Ziemlich widerwillig nahm Christian H. dies dann auch endlich zur Kenntnis. Denn abhalten davon hätte ich mich ohnedies nicht mehr lassen.
Allerdings klingelte nur wenige Minuten später noch einmal mein Telefon an meinem Arbeitsplatz. Diesmal war mein direkter Vorgesetzter Herbert N., der Leiter der Abteilung für Gebäudetechnik, gleichzeitig Leiter der Geschäftsstelle in Innsbruck, sowie stellvertretender Geschäftsführer der Region West an der Leitung. Er ging mir bereits am Freitag ab, um mich von meinem Vorhaben abzubringen. Doch nun sprach auch er mich darauf an, wusste längst über alles Bescheid, und meinte, ich sollte diesen Termin, wenn mir der Segmentleiter dies selbst angeboten hätte, auch wahrnehmen. Wenn ich dies in meiner Freizeit tun möchte, dann könnte ich dies auch gerne tun. Dafür müsste ich nicht einmal einen eigenen Antrag für Zeitausgleich stellen, denn es gäbe ohnedies die Vereinbarung, dass ich für dieses Projekt dieses Autohauses in Salzburg in meiner Freizeit arbeiten solle. Nachträglich könnten dann ohnedies die Stunden richtig zugeteilt werden, ob dies nun doch Arbeitszeit für die Ausarbeitung der Ausschreibungsunterlagen für dieses Projekt wären, oder vielleicht doch reguläre Freizeit.
Allerdings traute ich Herbert N. längst nicht mehr. Denn mittlerweile wusste ich auch längst, dass er mir keinesfalls positiv gegenüber eingestellt war, so wie er es stets vorgab, sondern im Hintergrund gehörig Stimmung gegen mich verbreitete. Dies viel mir bereits Ende Juni auf, als ich anlässlich einer Baubesprechung bei diesem Baumarkt in Vomp den neuen leitenden Obermonteur dabei erwischte, wie er im Auftrag von Herbert N. bei der Leitung des Marktes gegen mich Stimmung verbreitete und sich nicht sicher war, ob ich dies auch wüsste, denn mittlerweile hatte ich aufgehört weitere Nachträge für diese sonderbaren zusätzlichen Arbeiten im Markt zu schreiben und der Marktleiter selbst unsicher wurde, ob er deshalb nicht selbst Schwierigkeiten mit seinen Vorgesetzten bekommen könnte, wenn diese Leitungen eigentlich gar nicht erforderlich wären und nichts mit dem eigentlichen Auftragsinhalt mehr zu tun hätten. Aber dies nur nebenbei.
Es war mir auch nun klar, weshalb sich Herbert N. nicht bereits am Freitag diesbezüglich bei mir meldete, denn wenn schon der Geschäftsführer selbst mir mit disziplinären Maßnahmen drohte, sollte ich gegen der Anweisung von ihm selbst diesen Termin wahrnehmen, was höchst wahrscheinlich eine Entlassung bedeutet hätte, dann brauchte es eben jemanden, welcher mit mir weiter unbelastet sprechen könnte, sollte es durch diesen Termin vielleicht doch auch eventuelle Konsequenzen in der Region West geben. Die Position und Person von Herbert N. stand innerhalb der VA Tech zudem völlig außer Zweifel. Er saß fest in seinem Sattel. Christian H. als neuer Geschäftsführer, den Gerüchten zufolge, eben nicht!
Kurz nach der Mittagspause war es dann endlich so weit und ich verließ das Büro in Salzburg. Um exakt 12;48 Uhr meldete ich mich am Zeiterfassungsterminal ab. Eine Stunde hatte ich Fahrzeit vor mir, wohin ich musste, wusste ich längst, wo ich außerhalb des Firmengeländes in Linz einen Parkplatz, auch wochentags während regulärer Arbeitszeit, finde, wusste ich ebenfalls, daher würde sich dies zeitlich wunderbar ausgehen.
So war es auch. Kurz vor 14:00 Uhr betrat ich das „Hochhaus“, wie die Konzernzentrale in Linz genannt wurde, die mehr einem Hochsicherheitstrakt als einem Unternehmensgebäude glich. Dort wurde ich von einer Dame am Empfang in das, ich glaube, zweithöchste Geschoß mit dem Aufzug geschickt, was für mich auch Sinn ergab, denn im höchsten Geschoß würde wohl die Konzernleitung untergebracht sein und ich hätte ja lediglich einen Termin mit einem der vier Segmentleiter des Konzerns, der zweiten Führungsebene im Konzern.
Pünktlich um 14:00 Uhr betrat ich dann das Vorzimmer von Herrn Dipl. Ing. Herbert St., wo ich schon erwartet wurde und auch gleich in dessen Büro geführt wurde. Dort begann das Gespräch mit ihm mit etwas Small Talk über das Projekt. Aber dann meinte ich zu ihm, dieses Projekt wäre eigentlich gar nicht der Grund dafür, weshalb ich um diesen Termin angesucht hatte, sondern ich fragte ihn wörtlich,
„was ist eigentlich los in Salzburg!“
Erst gar nicht als Frage vorgebracht, sondern als Aufforderung, nun mit mir über die aktuelle Situation in Salzburg zu sprechen. Worauf der Segmentleiter kurz Luft holte, allerdings schon damit offensichtlich gerechnet hatte, von mir nun darauf angesprochen zu werden. Worauf er mir dann eine kurze Erklärung dazu abgab, welche ich in meinem Leben niemals mehr vergessen werde. Er meinte wörtlich:
„Wissen Sie Herr R., die Va Tech ist ein bunt zusammengewürfelter Haufen. Die Leute kommen von überall her – wirklich von überall. Da muss man hin und wieder etwas tun, damit die Leute dann auch zusammenhalten!“
Nun musste ich erst einmal nach Luft schnappen, denn ich dachte mir, ich höre wohl nicht recht! Denn dies klang nun so, als ob all dies absichtlich von der VA Tech, von wem auch immer, ins Leben gerufen wurde, nur um einen Zusammenhalt im Unternehmen damit zu erreichen – und dafür sollte wohl ich herhalten! Aber nun ist mir eben einmal ein natürlicher Respekt vor Personen in solch Positionen eigen. Daher konnte ich mich beherrschen, auch wenn ich kurz davor gewesen bin zu explodieren und dabei Gefahr gelaufen wäre, mit ihm zu schreien zu beginnen, derart verärgert und aufgebracht war ich nun!
Aber ich beherrschte mich und meinte, aber das sei doch ein Wahnsinn, was dort in Salzburg aufgeführt werde. Gerade mir gegenüber. Hier würde versucht werden, wo auch immer sich eine Möglichkeit ergeben würde, mir Schaden zuzufügen. Hier würde intrigiert werden, sodass ein normales Arbeiten überhaupt nicht mehr möglich sei. Weshalb ich auch froh gewesen wäre, nun regelmäßig während der Arbeitszeit mir frei zu nehmen und an dieser Ausarbeitung für die Ausschreibungsunterlagen für dieses Autohaus zu arbeiten. Jedoch wäre nun gerade auch dies und die Tage und Stunden, welche ich dafür nicht im Büro gewesen wäre, erst recht dafür zu nützen, um mir Schaden zuzufügen. Bis in mein unmittelbares privates Umfeld wären hier Verbindungen nun hergestellt worden, nur um mir zu schaden. Manchmal käme es mir so vor, als hätte ich mit der Unterzeichnung des Arbeitsvertrages bei VA Tech auch eine Leibeigenschaft mitunterschrieben, welche von den Kollegen nun dafür genützt würde, um mit mir tun und lassen zu können, was sie wollen. Auch dies hatte ich ihm erklärt. Dies wollte ich ihm einfach nicht vorenthalten.
Als ich ihm erklärt hatte, bei der Erstellung der Ausschreibungsunterlagen ohnedies nichts tun zu müssen, denn diese wären längst fertiggestellt. Und wenn ich dann einmal Kontakt mit dem Ingenieurbüro in Mondsee aufnehme, selbst hatte sich dieses Büro bei mir bisher, entgegen dem zuvor gesagten, niemals bei mir gemeldet, entlockte im dies lediglich ein Lächeln, wenngleich auch ein etwas aufgeschrecktes Lächeln.
Ich wollte noch weiter über die Zustände in Salzburg ausführen, doch da unterbrach er mich regelrecht und meinte,
„wenn es für Sie gar nicht mehr geht, dann melden Sie sich bei mir. Sie kann ich auch wo anders brachen!“
Auch ein Satz, welchen ich mein Leben lang nie mehr vergessen werde!
Vielleicht zwanzig Minuten hatte dieses Gespräch gedauert, dann war es schon wieder zu Ende. Dies, obwohl es zudem auch noch kurz durch den Besuch eines anderen etwas älteren Mannes im Büro unterbrochen war, welcher unangemeldet einfach das Büro betrat, weshalb ich annahm, es würde sich um vielleicht einen weiteren Segmentleiter, oder sonstigen höheren leitenden Angestellten im Konzern handeln. Der mit einem Problem bei einem anderen Projekt ins Büro zu Herrn St. gekommen war, wobei ich nicht wusste, worum es dabei ging. Jedoch fiel dabei ein Name eines Kollegen, welchen ich kannte, Herrn Werner R., jenem Kollegen aus der Abteilung KL46, welchen ich anlässlich der Schulung in Wien Ende April kennengelernt hatte. Worauf Herr St. darüber zu diesem Herrn in seinem Büro meinte,
„der R.! Das ist auch einer, der nur macht, was er will!“
Worüber ich doch etwas verwundert war, denn es schien mir doch etwas seltsam, wenn sich ein Mann der zweiten Führungsebene in solch einem Konzern mit 20.000 Mitarbeitern um einzelne Kollegen kümmerte.
Als ich mich dann von Herrn St. verabschiedete, meinte er noch einmal,
„wenn etwas ist, melden Sie sich einfach bei mir! Sie kann ich auch woanders brauchen!“
Eine Botschaft, welche ich angesichts dessen, was ich bisher in Salzburg erlebt hatte, auch gerne aufgenommen hatte!
Als ich dann das Gebäude wieder am Empfang vorbei verlassen hatte, meinte eine der Mitarbeiterinnen zu ihrer Kollegin,
„der wird sich anschauen jetzt!“
Schon als ich ankam meinte diese zur selben Kollegin,
„das ist der!“,
und verfolgte misstrauisch meinen Weg zum Aufzug.
Auf der Heimfahrt überlegte ich mir nun, wie es denn nun weitergehen sollte. Dabei kam ich zum Entschluss, mehr als zu hoffen, dass sich durch dieses Projekt, für welches ich nun bereits in der Vorprojektphase eingebunden war, eine Besserung für mich ergeben könnte, bleibt mir nicht. Sollte es sich allerdings abzeichnen, dass auch dies nichts werden würde, dann werde ich sofort den Segmentleiter wieder kontaktieren und ihm sagen, in Salzburg werde ich nicht mehr weiterarbeiten! Noch war diese Ausschreibung ja nicht veröffentlich worden, daher konnte ich noch hoffen. Dies sollte erst Mitte September der Fall sein.
Eines wurde mir allerdings bei diesem Gespräch klar; Es war nicht so, wie es bisher den Anschein erweckte, meine „Feinde“ aus meinem alten Heimatdorf, aus Unterach, und auch aus Mondsee, sowie nun auch aus Salzburg hatten nicht den Weg in die VA Tech gefunden, um mir diesen Schaden zuzuführen, mir mein Leben zu zerstören, sondern es war genau umgekehrt, die VA Tech ermöglichte es ihnen erst! Nun blieb nur noch die Frage, wer innerhalb der VA Tech könnte es gewesen sein, welcher mit mir diese „Spielchen“, welche längst überhaupt keine Spielchen mehr waren, sondern bitterer Ernst, getrieben hatte und immer noch treibt. Der Segmentleiter, so schien es, könnte es nicht gewesen sein. Zumindest nicht allein!
Jedoch deckten sich meine Erkenntnisse von diesem Tag auch damit, was ich schon die längste Zeit vermutet hatte. Denn wären meine ursprünglichen „Feinde“ so stark, sodass sie mir dies selbst antun könnten, dann hätten sie dies auch bereits 10 Jahre zuvor tun können. Jedoch begann dies damals in den Jahren 1993 bis 1995 regelrecht harmlos. Ja regelrecht hilflos! Dies wurde erst von Zeit zu Zeit immer heftiger, bis es 1998 zur ersten Eskalation kam, als sie in Erfahrung brachten, ich würde nicht nur bloß in meinem alten Heimatdorf, in Unterach, herumhängen und nicht wissen was ich mit meinem Leben anfangen soll, sondern eben, aus meiner Sicht, durchschnittlich aktiv im Leben stehe, auch wenn sich dies damals auf Salzburg beschränkte. Die Eskalation erreichte einen weiteren Höhepunkt, als mir im Jahre 2000 diese „Silly“ vorgestellt wurde und es bereits den Konflikt mit dem „verrückten Wirt“ in Mondsee gab. Jedoch war all dies nichts gegen die Situation, in welcher ich mich seit dem Arbeitsbeginn bei VA Tech, Anfang August 2003, befunden hatte. Dies ist eine Steigerung der Eskalation dieser Feindschaften gegen mich um ein Vielfaches gewesen. Wobei man dabei nicht vergessen darf, bereits Anfang Sommer 2001 sind viele der Akteure davon ausgegangen, ich würde mich ohnedies durch deren Aktivitäten selbst ums Leben bringen!
Vorstellbar wäre es durchaus gewesen, dass meine ursprünglichen „Feinde“ in meinem alten Heimatdorf. In Unterach, einen Weg in die VA Tech gefunden hätten, um mir all dies anzutun. Schließlich ist das südliche Ende des Attersees, an welchem Unterach liegt, eine Ferienregion, in welcher die Zahl der Zweitwohnungsbesitzer genau so hoch ist, wie die Zahl der Einheimischen. Zumal sehr viele davon auch in Linz oder Wien ihnen Hauptwohnsitz haben und mehr oder weniger regelmäßig in diesem Ort leben. Zudem wird dieser Ort im Sommer auch von vielen Tagesgästen, gerade aus Linz und Umgebung besucht. Die Fahrzeit beträgt dabei lediglich eine Stunde. Dabei hätte es sehr gut sein können, dass meine ursprünglichen „Feinde“ einen Zugang zur VA Tech gefunden hätten. Zuzutrauen wäre es ihnen durchaus gewesen. Probiert hatten sie es mit Sicherheit!
Nun hatte mir dieser Segmentleiter allerdings klar mitgeteilt, all dies stamme direkt aus der VA Tech! Ein Mittel, um Zusammenhalt dieses bunt zusammengewürfelten Haufens in der VA Tech zu schaffen! Also, wenn nun meine ursprünglichen „Feinde“ umherliefen und der Ansicht waren, sie wären so stark, um jeden „wegzubringen“, so ist dies völliger Blödsinn! Ihnen wurde lediglich die Möglichkeit gegeben, daran teilzunehmen!
Dabei darf man allerdings auch nicht vergessen, mein Kollege Richard B. hatte mir bereits im Februar dieses Jahres erklärt, was sie mit dieser Gemeinschaft, mit diesem Zusammenhalt in der Gemeinschaft erreichen wollen: Ein System, mit welchem man sich alles untereinander ausmachen kann! Dazu fragte ich mich zudem, ob dieser Segmentleiter und wer auch immer sonst noch daran beteiligt ist, diesen Zusammenhalt in der VA Tech herzustellen, dies auch weiß!
Es blieb also nun nur mehr die Frage, wer innerhalb der VA Tech hinter all dem steckt und zudem, ist es überhaupt ein Zufall gewesen, dass ich in dieser VA Tech gelandet bin? Denn da gab es doch diese seltsamen Männer, welche eigentlich keinen unseriösen Eindruck erweckten, jedoch ab Anfang 2003 auffallend umherliefen und dabei meinten, sie müssten etwas tun, denn ich würde sonst allen über den Kopf wachsen. Solche Männer fielen mir allerdings nicht erst seit Anfang 2003 auf, sondern bereits seit 1998, wenn auch nicht mit solchen Aussagen und in der Auffälligkeit. Eine Alternative zur VA Tech hatte ich keinesfalls!
Zudem beschäftigte mich nun noch etwas: Denn auch diese „Silly“ hatte ich im April 2000 nicht zufällig kennengelernt, sondern sie wurde mir bewusst vorgestellt!
(2020-03-06)