Mondsee, Donnerstag, der 5. August 2004:
Immer noch tat sich nichts bei diesem, eigentlich Vorprojekt des Neubaus eines Autohauses in Salzburg. Daher war für mich nun die Trist abgelaufen, nun wollte ich selbst aktiv werden. Denn ich wollte dem Treiben nicht mehr länger zusehen. Ich hatte mittlerweile auch den Eindruck, meine Abwesenheit im Büro war dafür genutzt worden, um hemmungslos gegen mich Stimmung zu verbreiten, ohne dass ich dies mitbekommen würde.
Daher rief ich dieses Ingenieurbüro in Mondsee an diesem Vormittag an und fragte, wie es nun weitergehen sollte, denn ich würde nie etwas hören. Worauf der Mann meinte, sie kämen sehr gut mit der Erstellung der Ausschreibungsunterlagen voran, lediglich Kleinigkeiten würden ihnen noch fehlen. Aber dies sollte sich bis zur Veröffentlichung der Ausschreibung, welche für Mitte September geplant ist, gut ausgehen. Worauf ich meinte, dies würde mich auch nicht weiter wundern, denn ich hatte mir ja bereits die Unterlagen, welche mir Herr St. zur Verfügung gestellt hatte, und diese waren schon sehr weit gediehen – eigentlich bereits fertig. Worauf er meinte, ganz so wäre dies nicht, denn er hätte sehr wohl noch etwas daran zu arbeiten gehabt, allerdings nicht so viel, wie ursprünglich gedacht.
Jedoch könnte ich ihm in einem anderen Bereich weit mehr behilflich sein – bei der Erstellung der Verteileranlagen. Hier wären sie längst nicht so weit, wie gehofft. Worauf ich ihm hierbei meine Unterstützung anbot und wir gleich für diesen Nachmittag einen Termin bei ihm im Büro vereinbart hatten. So sollte ich diesen Mann wenigstens einmal selbst kennenlernen, wenn ich ihm schon bei der Erstellung der Ausschreibungsunterlagen zu Hilfe sein sollte.
Für halb zwei Uhr nachmittags hatten wir einen Termin bei ihm vereinbart. Dessen Büro befand sich in einem der Gebäude, welches in Mondsee als das „Schloss“ bezeichnet werden, wobei es sich dabei eigentlich um eine ehemalige Abtei handelt, die unter Kaiser Joseph I aufgelöst wurde. Dort lernte ich dann auch endlich den Inhaber dieses Ingenieurbüro kennen. Einen Mann, vielleicht ein paar Jahre älter als ich, der offensichtlich auch aus der Gegend kommt, den ich allerdings noch nie zuvor gesehen hatte. Jedenfalls war er mir noch nie aufgefallen. Dies, obwohl doch nur wenige Meter weiter sich diese „Schlossbar“ befindet, in der ich doch schon äußerst häufig war. Und ja auch sonst sehr viel in Mondsee gewesen bin, da ich hier ja auch vier Jahre in die Schule ging.
Nach einer kurzen Unterhaltung mit ihm, meinte er zu seiner Mitarbeiterin, Kollegin, oder was sie auch sonst in diesem Büro gewesen ist, denn mehr als zwei Personen fanden in diesem kleinen Büro keinen Platz zum Arbeiten, sie sollte mir doch die Unterlagen für die Verteileranlagen heraussuchen, welche noch bearbeitet werden müssten. Doch sie suchte und suchte, fand jedoch keine Unterlagen, welche noch zu bearbeiten wären. Daher vereinbarte ich mit ihm, sie würden die Unterlagen suchen und mir dann zur Verfügung stellen. Worauf ich noch meinte, dies wäre ohnedies kein Problem, schließlich würde ich ja ursprünglich aus Unterach stammen und noch immer, gerade im Sommer, in dieses Dorf fahren, daher würde ich auch regelmäßig vorbeikommen und könnte mir dabei auch Unterlagen mitnehmen. Dies gefiel dem Mann ganz gut, sagte allerdings nicht, wie es nun weitergehen sollte. Worauf ich eigentlich wieder so weit war, wie zuvor.
Daher fuhr ich auch gleich wieder zurück in meine Wohnung nach Salzburg, ohne, wie ich es eigentlich vorhatte, die Gelegenheit noch zu nützen und mir einen Kaffee zu kaufen, um von meiner Wohnung aus einmal mit dem Segmentleiter, Herrn Dipl. Ing. Herbert St., zu telefonieren. Denn mir gefiel all dies ganz und gar nicht und er meinte doch, sollte noch etwas sein, dann könnte ich ihn jederzeit direkt anrufen, seine Nummer hätte ich ja.
Kaum in meiner Wohnung zurück angekommen, rief ich den Segmentleiter auch gleich an, obwohl ich nicht dachte, ihn gleich zu erreichen und mit ihm sprechen zu können. Doch dieser ging sofort ans Telefon, fragte auch gar nicht lange nach, weshalb ich mit ihm über dieses Projekt sprechen möchte, sondern vereinbarte gleich einen Termin mit mir, für den folgenden Montag, den 9. August, um 14:00 Uhr bei ihm im Büro in Linz. Also, dachte ich mir, das passt doch ganz gut. Vielleicht mache ich mir auch nur umsonst Sorgen.
Am späten Nachmittag fuhr ich dann wieder hinaus auf Land nach Unterach. Wobei ich eigentlich zuvor gleich weitefahren hätte können, doch ich wollte unbedingt noch den Segmentleiter anrufen, dies allerdings nicht von irgendwo unterwegs tun, sondern von Zu Hause, in Ruhe. Nun hatte ich den erwünschten Termin von ihm erhalten, daher konnte ich nun tun, was ich zuvor schon vorgehabt hatte, im Attersee noch eine Runde zu schwimmen, denn es war ein heißer Sommertag, jedoch sollte sich das Wetter ändern. Daher wollte ich an diesem Tag unbedingt noch eine Runde schwimmen gehen.
Am Abend blieb ich zunächst in Unterach und besuchte diese „Schirmbar“ am Dorfplatz bei der Weinschenke. Dort traf ich meinen Bruder mit seiner Lebensgefährtin, unterhielt mich allerdings nicht mit ihnen, denn auch dieses Verhältnis war mittlerweile äußerst getrübt, sondern stand lediglich neben ihnen am Platz. Da bemerkte ich, wie sich zwei junge Frauen neben mich an die Bar setzten. Wenige Minuten später stieß mich eine der beiden mit dem Ellbogen, sodass ich mich zu ihnen umdrehte, denn zufällig schien dies nicht geschehen zu sein. Doch diese entschuldigte sich nicht einmal bei mir, sondern meinte nur,
„oh!“
Und drehte sich wieder weg.
Als auch ich mich wieder umdrehte, bemerkte ich, wie ein junger Mann, an der Bar direkt gegenüber an der Bar mit seinem Mobiltelefon spielte und gerade ein Foto aufgenommen hatte, auf welchem auch ich zu sehen sein müsste. Er grinste mich regelrecht an und steckte sein Mobiltelefon wieder weg. Etwas verärgert darüber nahm ich dies zur Kenntnis, denn dies war nicht das erste Mal, dass ich irgendwo fotografiert worden war, wollte deshalb aber auch nicht reagieren, denn dies hätte schon wieder einen Konflikt ergeben und dies wollte ich hier in Unterach doch eher vermeiden. – Ich nahm es einfach verärgert zur Kenntnis!
An dieser „Schirmbar“ blieb ich nicht sehr lange, sondern wollte mich wieder zurück auf den Weg nach Hause nach Salzburg begeben, jedoch am Weg dorthin noch im Lokal des „verrückten Wirtes“ vorbeischauen, wie ich dies in den vergangenen Wochen zuvor schon so oft getan hatte, um mich dort noch mit „Radi“ zu unterhalten.
Doch dort stand ich nicht lange an der Bar, da sah ich, wie der „verrückte Wirt“ schon wieder an einem der Stehtische, nur unweit der kleinen Bar, gleich am Eingang im überdachten Terrassenbereich mit weiteren Gästen saß. Wieder sah es so aus, als würde er regelrecht auf mich aufpassen.
Da meinte er plötzlich lächelnd und deutete dabei mit dem Kopf auf mich,
„jetzt wird es dann Zeit, dass sie den endlich wegtun! Der tut ja nur deppert herum!“
Dies hatte eine Frau, welche mit ihm am Tisch saß, gehört und meinte,
„was hast Du eigentlich gegen den!“
Darauf er wieder,
„der tut ja nur deppert herum!“ Der tut nämlich nur deppert herum und wenn er dann einmal eine hätte, wie die S., dann tut er nicht! – Traut sich nicht, oder sonst etwas!“
Darauf diese Frau, diesmal kannte ich sie, sie hieß im Vornamen Andrea und war Grundschullehrerin hier in Mondsee, mit ihr hatte ich mich schon des Öfteren gut unterhalten,
„der tut überhaupt nicht deppert herum. Der will nur seine Ruhe von dem haben. Das ist eben nichts mehr und das weiß er. Jetzt hat er aber das Theater am Hals wegen ihr. Das will er eben los werden.“
Worauf der „verrückte Wirt“ meinte,
„da! Schau! Beweis! – Beweis!“
Und hielt ihr sein Mobiltelefon vor die Nase und zeigte ihr ein Bild, auf dem ich offensichtlich mit einer jungen Frau zu sehen gewesen sein soll, welche ich erst kurz zuvor kennengelernt hätte.“
Worauf diese Frau nicht auf ihn einging und er deshalb meinte,
„das ist heute Abend, kurz zuvor aufgenommen worden! – Und jetzt steht er wieder da!“
Allerdings ging die Frau immer noch nicht weiter auf ihn ein und meinte,
„der tut nicht nur deppert herum. Der will nur seine Ruhe von dem haben. Das ist eben nichts mehr mit ihr und das weiß er. Jetzt hat er aber das Theater am Hals wegen ihr. Das will er eben los werden.“
Ich hätte beinahe explodieren können, als ich dies mitbekommen hatte. Denn auf diesem Foto muss mit Sicherheit eine der beiden jungen Frauen zu sehen sein, welche kurz zuvor neben mir an der „Schirmbar“ in Unterach saßen. Jene, die mich mit dem Ellenbogen stieß, sich nicht einmal dafür entschuldigte, und ein Mann, direkt gegenüber an der Bar stehend, diesen Augenblick mit dem Mobiltelefon aufgenommen hatte. Also, alles inszeniert!
Dies geschah vielleicht eine Stunde zuvor. Nun läuft er in seinem Lokal umher und nennt dies als Beweis dafür, ich würde mich nur umhertreiben! Weshalb es nun auch gut wäre, wenn „sie“ mich wegtäten.
Dies, was er nun hier mit diesem inszenierten Foto beweisen wollte, entsprach genau dem, was seit Ende der 1990er Jahre, ausgehend von meinem alten Heimatdorf über mich verbreitet wurde. Ich würde mich nur herumtreiben, jedoch wenn es ernst werden würde, dann würde ich mich wieder davon machen.
Wobei jene, von denen diese Behauptungen ausgingen, meist aus dem Gastgewerbe und dessen Umfeld, egal ob es die Weinschenke, meine ehemaligen Nachbarn, oder diese Allerweltskneipe etwas außerhalb meines alten Heimatdorfes, zuvor stets davon ausgegangen waren, ich würde ohnedies nur in diesem Dorf herumhängen und nicht wissen, was ich mit dem Leben anfangen sollte. Erst als sie 1997 draufgekommen waren, ich würde diesen Ralph T. von der „Schloss Bar“ in Mondsee kennen und dort relativ häufig zu Gast sein, begannen sie diese Behauptungen zu verbreiten. Als dann auch noch bekannt wurde, ich würde ja mittlerweile in Salzburg leben und könnte auch dort unterwegs sein, wurden diese Behauptungen vermehrt, ja regelrecht intensiv und gezielt verbreitet. Als dann im Jahre 2000 auch noch diese „Silly“ auf der Bildfläche erschien, wurden sie richtig bösartig. Und nun gab ihnen auch noch, neben dem „verrückten Wirt“ diese VA Tech die Möglichkeit, diese Behauptungen zu untermauern.
Daher fand ich es richtig gut, dass ich mir an diesem Tag schon einen Termin mit diesem Segmentleiter von VA Tech vereinbart hatte. Denn, ich dachte mir, dabei werde ich gar nicht viel über dieses Projekt mit ihm sprechen, sondern in erster Linie versuchen herauszufinden, wer es denn wäre, der diese Gerüchte verbreitet oder verbreiten ließ, ich wäre für eine leitende Position in dieser VA Tech vorgesehen. Denn dies erst gab ihnen so richtig die Möglichkeit, diese falschen Behauptungen über mich zu verbreiten. Und es könne nicht sein, dass irgendjemand, wahrscheinlich in völliger Unkenntnis der Wahrheit, ihnen das erst ermöglicht hatte. Vielleicht hätte ich über diesen Segmentleiter die Möglichkeit, dies endlich wieder abzustellen, oder zumindest wieder einzudämmen. Denn damit wurde mir im abgelaufenen Jahr beinahe mein gesamtes Leben zerstört!
(2020-02-20)