Salzburg, Donnerstag, der 27. November 2003:
Seit Mitte Oktober hatte ich mich nun aus dieser Ausgehgesellschaft völlig zurückgezogen. Ich war kein einz8iges mehr an auch nur irgendeinem Abend irgendwo unterwegs. Nicht einmal an einem Wochentag. Nicht nur hier in Salzburg, auch nicht in Mondsee und auch nicht in meinem alten Heimatdort. Ich saß an all den Abenden einfach nur mehr zu Hause vor dem Fernsehen.
Allerdings schien all dies nichts genützt zu haben. Diese „Silly“ musste nun irgendwo in Salzburg sein! Dies war einfach anders nicht mehr möglich. Das Gerede der Leute, egal wo auch immer, von früh morgens, bis spät am Abend, es war einfach nicht mehr zu ertragen. Schon gar nicht mit all dem Gerede, welchem ich nun auch noch seitdem ich bei dieser VA Tech arbeitete, ausgesetzt war.
Nicht etwa, dass mich dieses Gerede der Leute einfach störte, vielleicht durcheinanderbrachte, es war einfach so, dass ich all jene Leute, welche mir in meinem Leben wichtig waren, deshalb verloren hatte, weil sie mit mir nichts mehr zu tun haben wollten. Dies nicht, weil sie mit mir nichts zu tun haben wollten, sondern weil sie mit diesem Gerede einfach nicht zu tun haben wollten. Es war einfach unerträglich. Zudem auch dermaßen konfus, dermaßen von kindlichen Inhalten, fern von jeder Realität – kurz, einfach nur mehr irre!
Auch all dies, was sich noch im September in Mondsee mit dieser „Silly“ und dem „verrückten Wirt“ abgespielt hatte, war scheinbar immer noch nicht genug. Daher wurde mir klar, nun muss endlich eine Klärung her. Anders kann es nicht mehr weiter gehen. Denn selbst meine „neue“ alte Lebensgefährtin in dieser Zeit hatte davon längst genug. Selbst in Linz, wo sie nun arbeitete und wohnte, musste ich mich stets verstecken, mein Auto ganz woanders abstellen, nur damit niemand draufkommt, wo ich denn hier sein könnte, damit nicht hier auch noch dieses Kasperltheater aufpoppt und sich ins Unermessliche steigert, wie hier in Salzburg.
Daher kam ich zum Entschluss, es braucht nun ein für allemal eine Klärung mit dieser „Silly“. Damit wenigstens dies einmal ein Ende findet. Hier in Salzburg musste sie ja wohl irgendwo sein. Wahrscheinlich, so dachte ich bereits, würde sie in diesem „Fürbergs“, nur wenige hundert Meter von mir zu Hause, arbeiten und ich davon gar nichts wissen, trotzdem allerdings wäre ich ständig damit konfrontiert. Daher wollte ich nun einmal zu ihr schauen, so wie sie dies meinte, als ich mit ihr telefonierte, dort mit ihr einen Drink nehmen und allen zeigen, dass es mir vollkommen egal ist, was sie tut. Dies hatte auch schon bei anderen gut funktioniert. War ja diese „Silly“ bei weitem nicht die einzige Frau, mit der dieses „Spiel“ mit mir getrieben wurde. In Spitzenzeiten brachte ich es auf mindestens 30 Frauen gleichzeitig, mi welchem ich ähnliche Probleme hatte. Wobei ich davon vielleicht einmal zwei, drei persönlich kannte, gut zehn vielleicht noch vom Sehen, den Rest ich allerdings nicht einmal kannte – ja nicht einmal wusste, wer und wo sich all dies abspielen sollte.
Allerdings wollte ich nicht einfach in dieses „Fürbergs“ gehen, ohne zu wissen, ob „Silly“ dort tatsächlich arbeitet. Denn dabei könnte ich wieder in etwas hineintappen, was ich gar nicht gebrauchen konnte. Daher wollte ich nun endlich jemanden finden, der mir sagt, wo diese Person, mit welcher ich permanent in Verbindung gebracht wurde, allerdings überhaupt keinen Kontakt hatte, ja nicht einmal wusste, wo sie überhaupt ist, zu finden sei. Auch wenn ich dabei mit jemanden gehörig zusammenkrachen sollte. Mir war auch dies mittlerweile egal.
Daher ging ich an diesem Abend, obwohl ich eigentlich dorthin gar nicht mehr gehen wollte, in die Innenstadt in dieses „Pepe Gonzales“. Dort wollte ich mir einen der Kellner, oder gar die Chefin, welche sich doch stets derart unangemessen über mich geäußert hatte, sodass ich das Lokal nicht mehr besuchen wollte, zur Brust nehmen, um zu erfahren, wo diese „Silly“ nun arbeitet. Denn hier müsste es auch einfach bekannt sein. Dazu kannten sich die Bediensteten in den Lokalen viel zu gut, als sie dies nicht wissen würden.
In diesem „Pepe“ angekommen, dauerte es nicht lange, bis ich von der Chefin des Lokals hörte,
„jetzt kommt er schon wieder hier her!“
Daher wurde ich gleich hellhörig. Denn hier könnte ich vielleicht gleich mit meinem Vorhaben einsteigen. Doch darauf meinte der Kellner, mit welchem sie sich unterhielt,
„vielleicht weiß der das gar nicht! Vielleicht sollten wir im das sagen, wo die jetzt sind!“
Dies hörte sich schon ganz gut an, denn deshalb wäre ich ja auch an diesem Abend hier gewesen. Da kam auch schon die Chefin des Lokals auf mich zu, begrüßte mich noch einmal ganz freundlich, wobei ich mir dachte, diese verlogene Gurke, und meinte,
„warst Du schon einmal drüben bei denen?“
Ich darauf ganz verwundert,
„bei wem? Wo soll ich schon einmal drüber gewesen sein?“
Worauf mir die Chefin des Lokals erklärte, die Mitarbeiter des Lokals vom „verrückten Wirt“ würden nun ein Lokal in Salzburg betreiben. Es wäre dieses neue Lokal namens „Jexx“ in der Gstättengasse. Wobei ich davon bisher noch gar nichts gehört hatte. Aber dies wunderte mich auch nicht weiter, war ich doch in den letzten Wochen stets zu Hause geblieben und von der Straße aus ist dieses Lokal nicht zu sehen. Sie meinte zudem auch gleich,
„schau mal rüber zu denen!“
Aber nun wusste ich endlich, wo ich zumindest jemanden aus dem Umfeld von dieser „Silly“ finden würde. Deshalb war ich ja auch an diesem Abend noch ausgegangen. Auch wenn ich niemals damit gerechnet hätte, dies so einfach zu erfahren. Aber wahrscheinlich störten sich mittlerweile dermaßen viele an diesem unsäglichen Theater, sodass jeder froh wäre, wenn dies endlich beendet wäre. Also wäre ich ja schon auf dem richtigen Weg gewesen!
Nach dem ersten Getränk verließ ich auch gleich wieder dieses „Pepe“, mich in dieses „Jexx“ in der Gstättengasse zu begeben. Am Weg dorthin dachte ich mir noch, gut, dass ich nicht einfach in dieses „Fürbergs“ gegangen war, denn da wer ich wieder ordentlich in etwas hineingetappt, sollte diese „Silly“ nun in diesem „Jexx“ arbeiten. Das wäre wieder ein gefundenes Fressen für den Tratsch und ein Grund zum Feiern für die gelungenen Intrigen gewesen.
Dort angekommen traf ich im Lokal gleich auch auf diesen „Radi“, eigentlich Meinrad N., der schon in diesem Sommer im Lokal des „verrückten Wirtes“ gearbeitet hatte. Mit ihm hatte ich mich auch gleich zu unterhalten begonnen, wobei ich stets darauf aufpasste, wer denn sonst noch aller hier nun arbeiten würde. Aber mehr als dessen Freundin, welche aus Flachau stammt, und Gebhart T., den ich ja am letzten Abend, als ich doch noch einmal in deren Lokal in Mondsee war, dort antraf, hatte ich nicht zu sehen bekommen. Von dieser „Silly“ war keine Spur. Aber ich dachte mir, da nicht besonders viel los war an diesem Abend, könnte auch sein, sie hätte frei und ich würde sie an einem der folgenden Tage dort antreffen. Daher verließ ich das Lokal auch bald wieder. Schließlich musste ich ja am felgenden Tag noch arbeiten. Ich wollte aber am Freitagabend gleich wieder kommen, was ich natürlich „Radi“ gegenüber nicht erwähnt hatte.
(2019-12-18)