Salzburg, Freitag, der 28. November 2003:
Ich hatte natürlich niemandem davon erzählt, was ich nun vorhätte, um wenigstens dieses unerträgliche Theater um diese „Silly“ endlich los zu werden. Daher ging ich an diesem Abend wieder in dieses neue Lokal „Jexx“, welches nun von Mitarbeitern des „verrückten Wirtes“ betrieben wurde.
Allerdings schien es so, als hätte man mich dort auch an diesem Abend schon regelrecht erwartet. Als ich das Lokal betrat, standen schon Gebhard T, „Radi“ und seine Freundin beim Eingang und „begrüßten“ mich. Dabei nahmen sie mich auch gleich die Jacke ab, um, wie es schien, sie an der Garderobe beim Eingang aufzuhängen. Aber kaum hatte ich meine Jacke ausgezogen, schrie förmlich Gebhard T. zur Freundin von „Radi“, welche meine Jacke entgegennehmen wollte,
„pass auf, ein Messer!“
Nun stand ich daneben, hörte dies und dachte mir, hat „Gebi“, wie sie ihn auch meist nannten, einen Vogel? Der glaubt doch nicht tatsächlich, ich würde mir in solch einer Form die Finger schmutzig machen, dass ich in dieses Lokal mit einer Waffe, mit einem Messer gehe, um einem von ihnen etwas zu tun? Aber dies zeigte mir wenigstens, mittlerweile sind sie sich dessen völlig bewusst, was sie mir gegenüber tun und welche Auswirkungen dies hat. Sodass sie sogar damit rechnen, ich könnte einem von ihnen etwas antun! Mir war ohnedies längst klar, hier habe ich es mit Verrückten zu tun.
Danach stand ich an der Bar im unteren Bereich, welcher dieser „Radi“ zu führen schien. Dabei habe ich mich immer wieder mit ihm unterhalten und dabei aufgepasst, wer sich sonst noch in diesem Lokal aufhält, wer sonst noch von „ihnen“ in diesem Lokal arbeitet. Aber außer einer weiteren Kellnerin aus Flachau, welche in den Sommermonaten auch bei diesem „verrückten Wirt“ in Mondsee arbeitet, konnte ich nicht sehen. Von dieser „Silly“, so wie ich es gehofft hatte, war keine Spur. Aber dies konnte auch daran gelegen haben, dass dieses Lokal erst seit kurzer Zeit geöffnet hätte und daher noch nicht besonders gut besucht ist, da es noch kaum bekannt ist. Daher zerbrach ich mir deshalb nicht den Kopf. Denn, ich dachte mir, irgendwann würde sie mir hier schon über den Weg laufen. Schließlich arbeiten und betreiben dieses Lokal Kollegen von ihr, welche sie bestens kennen müsste.
Bis zum Schluss des Abends um vier Uhr morgens blieb ich in diesem Lokal. Von dieser „Silly“ war allerdings nichts zu entdecken. Daher wollte ich von nun an auch öfters dieses Lokal besuchen. Eigentlich ein wunderschönes Lokal. Beinahe zur Gänze in den Felsen des Mönchsberg gehauen. Ein Lokal, wie ich es mir eigentlich vorstellen würde. Allerdings unter ganz anderen Umständen und unter anderer Führung!
(2019-12-19)