Mondsee, Samstag, der 6. September 2003:
Nun, da ich endlich meinen Probemonat bei der VA Tech überstanden hatte, in welchem ich jederzeit, ohne der Angabe von Gründen auf die Minute gekündigt werden hätte können, dort sogar mittlerweile mit einer Aufgabe betraut wurde, wagte ich es auch wieder am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Nicht etwa, dass ich seit Anfang August nur mehr zu Hause herumgesessen wäre, aber vom Lokal des „verrückten Wirtes“ in Mondsee hatte ich mich seit Anfang August ferngehalten, denn ich hatte tatsächlich Angst, nur der kleinste Anlass könnte von irgendjemandem in der VA Tech zum Anlass genommen werden, mich aus dem Unternehmen zu entfernen. Deshalb hatte ich mittlerweile regelrechte Existenzängste, denn irgendwie fand ich es doch mehr als seltsam, zuvor in diesem Ingenieurbüro bei einem derartigen Projekt wie der „Nahverkehrsdrehscheibe“ das Projekt „gerettet“ zu haben, allerdings dann von einem Tag auf den anderen gänzlich auf das Abstellgleis gestellt worden zu sein. Zudem, ich hatte ja seit 8. Dezember des vergangenen Jahres mehr als genug Bewerbungen geschrieben, mich für Stellen beworben, für welche sich niemand mit meiner Ausbildung und meiner Berufserfahrung bewerben würde, trotzdem keinerlei Alternative zu meinem nunmehrigen Arbeitsplatz bei der VA Tech gefunden zu haben. Und hier werde ich behandelt, als könnte man mit mir tun und lassen was man möchte, als wäre ich nicht mehr selbst Herr in meinem Leben. Als würden nun andere über mein Schicksal bestimmen. Deshalb wollte ich mich dieser Gefahr einfach nicht aussetzten und hielt mich generell von Mondsee fern. Nicht, weil ich Angst vor den einzelnen Personen hatte, davor, wie sie mit einem umspringen, mit einem reden, als wäre man ohnedies kein Mensch, sondern ich hatte einfach Existenzängste. Angst davor, alles in meinem Leben zu verlieren, weil ich nie mehr in meinem Leben in meinem Beruf einen Arbeitsplatz erhalte.
Aber nun hatte sich dies wieder etwas gelegt. Daher war ich auch am Vortag noch am späteren Abend wieder einmal im Lokal des „verrückten Wirtes“. Ich wollte mich dort einfach wieder einmal blicken lassen. Aufzuzeigen, mich gibt es doch noch immer.
Und wen sah ich dort, zu meiner Verwunderung? – „Silly“! Ich hatte gar nicht mehr damit gerechnet, sie noch einmal in diesem Jahr zu sehen. Denn bisher war das letzte Wochenende im August auch ihr letztes Wochenende, an welchem sie für den „verrückten Wirt“ in dessen Lokal arbeitete.
Was mich allerdings noch mehr wunderte war, sie war an diesem Abend regelrecht zutraulich – und zwar richtig zutraulich! Nicht etwa, dass man sich nun eine große Geschichte darüber erwarten könnte, denn ich war schon immer froh, wenn ich mir an solch einem Abend nicht mindestens die Nase blutig gerannt hatte, oder gar von ihr verjagt worden war. Deshalb bedeutet dies eigentlich gar nichts. Zudem war die Angelegenheit für mich ohnedies schon längst erledigt und allein meine Erlebnisse im August, seitdem ich meinen neuen Arbeitsplatz bei VA Tech hatte, haben mir noch mehr verdeutlicht, solch eine Frau kann ich in meinem Leben nicht auch noch brauchen. Daher geschah an diesem Abend nicht mehr, als dass ich einfach festgestellt hatte, „Silly“ sei „zutraulich“ gewesen. Ich habe ihn in Erinnerung behalten, als einen jener Abende, welche ich an den Fingern einer Hand abzählen kann, mit nicht die Nase blutig gelaufen zu haben und mich nicht verjagen lassen musste.
Nun stand ich an diesem Abend – wieder einmal – an dieser kleinen Bar in der Weinschenke in meinem alten Heimatdorf und konnte mich dort behandeln lassen, als wäre ich ein lästiger Gast, welcher immer wieder kommt, niemand so recht wüsste, was man mit ihm machen sollte und ihn einfach nicht loswerden würde. Besonders von Andreas M., dem Wirt, für den ohnedies alle, ausgenommen seine engsten Freunde, dumm und naiv wären und mit welchen man umgehen könnte, wie man gerade wollte. Wobei dies zehn Jahre zuvor bei mir noch ganz anders war und ich auch wusste warum und daher auch wusste, wie ich dies einzuschätzen hätte. Und als ich da so allein an dieser kleinen Bar stand, vor mir das „Bierli“, wie Andreas M. sein „Trumer Pils“ immer zu nennen pflegte, dachte ich mir, fahr doch heute Abend auch noch einmal nach Mondsee, geh in das Lokal des „verrückten Wirtes“ und kläre dies endlich mit „Silly“. Denn am Abend zuvor war sie ja ohnedies regelrecht zutraulich. Wer weiß, vielleicht ist sie dies heute ausnahmsweise auch noch einmal, dann müsste dies endlich zu klären sein. Warte bis die meisten Gäste gegangen sind, sie mit dem Aufräumen beginnt und dann sprich einmal mit ihr. Dann wäre wenigstens dies einmal erledigt. Denn alles andere ist seit August noch viel schlimmer geworden, als es zuvor ohnedies schon gewesen war. Und zudem, nächste Woche wäre sie wieder weg und ich hätte auch dieses Theater wieder den ganzen langen Winter am Hals, ohne dagegen etwas tun zu können. Denn nach mittlerweile dreieinhalb Jahren hatte ich immer noch keinen direkten Zugang zu ihr. Wobei mir dies eigentlich egal gewesen wäre, hätte ich eben dieses Theater mit ihr nicht am Hals gehabt.
Daher zahlte ich und fuhr nach Mondsee. Dort ging ich dann auch gleich schnurstracks an diese kleine Bar, an welcher „Silly“ immer arbeitete und bestellte mir dort ebenfalls ein kleines Trumer Pils, wie üblich. Dann wartete ich und tat so, als ob nichts weiter wäre. Dass sich mit mir, wenn ich bei „Silly“ an der Bar stehen würde, niemand mit mir unterhalten möchte, dass war mir längst bewusst – ich war es sogar längst schon gewohnt. Ich ging sogar davon aus. Aber dies war mir an diesem Abend egal, denn nun hatte ich einen Plan, dieses Theater endlich lösen zu können und, siehe da, ich hätte es gar nicht für möglich gehalten, „Silly“ war an diesem Abend sogar wieder äußerst „zutraulich“, auch wenn kaum viele Worte gewechselt wurden.
Nach zwei Uhr morgens lichteten sich dann die Reihen im Lokal und irgendwann stand ich dann als letzter Gast an dieser kleinen Bar, an welcher „Silly“ arbeitete und sie begann mit dem Zusammenräumen der Bar. Ihr Kollege, mit welchem sie sonst den Sommer über gewöhnlich diese kleine Bar betreute, war plötzlich verschwunden. Auch sonst war die überdachte Terrasse mittlerweile leer geworden. Lediglich an der Hauptbar im Inneren des Lokals befanden sich noch Gäste.
Nun hätte ich darauf gewartet, von ihr abkassiert zu werden, denn es war ja mittlerweile Schluss geworden an ihrer Bar. Doch von ihr kam kein Wort. Daher begann ich dann selbst mit ihr zu sprechen und meinte, genau so höflich und zutraulich, wie sie es sonst den Abend und auch den Abend zuvor war, wir sollten nun einmal miteinander reden. Aber schlagartig war es wieder vorbei mit ihrer Zutraulichkeit und ich bekam lediglich zur Antwort, wir beide hätten überhaupt nichts miteinander zu reden. Doch ich versuchte es noch ein paar Mal, immer wieder mit der gleichen Höflichkeit und Zutraulichkeit, wie sie dies mir gegenüber darbrachte. Aber es half nichts. Immer wieder verschwand sie, gleich nachdem ich mit ihr zu sprechen beginnen wollte und ich bekam lediglich zur Antwort, sie wolle nicht mit mir sprechen. Ich machte sie allerdings immer wieder darauf aufmerksam, dass wir uns mittlerweile schon den vierten Sommer über kennen würden und solche Situationen sich schon öfters zugetragen hätten, dies allerdings dann nur wenige Tage später gänzlich anders gewesen wäre. Ich erzählte ihr dabei, was sich dabei bereits zugetragen hätte, was und worüber wir dabei dann gesprochen hätten, wie dies dann meist endete, wobei ich dann stets davon ausgegangen wäre, wir würden ohnedies nie mehr ein Wort miteinander wechseln, was dann allerdings schnell wieder ganz anders war. Dies könnte allerdings so nicht mehr weitergehen. Denn, aus meiner Sicht ist es zwar ihre Angelegenheit, was sie in ihrem Leben tut und meine Angelegenheit, was ich in meinem Leben tue, doch mittlerweile hätte sich deshalb ein derartiger Wirbel in meiner Umgebung entwickelt, sodass dies nur mehr störend und belastend sei. Denn dies hätte mittlerweile auch Auswirkungen auf meinen Beruf und dies könnte ich derzeit, da ich einen neuen Arbeitsplatz habe, überhaupt nicht gebrauchen. Zudem erinnerte ich sie auch daran, dass wir ja bereits vor gut zwei Jahren bereits ein ähnliches Gespräch gehabt hätten und auch daran, wie dies danach weiter ging, was sicher nicht von mir ausging.
Ein durchgängiges Gespräch mit ihr war zudem auch nicht möglich, da sie ja ihre Bar zusammenräumte. Aber die Pausen im Gespräch, welche deshalb zustande kamen, da sie immer wieder im Lager verschwand, wurden immer länger und länger, bis ich schließlich die Geduld verlor und ihr in das Lager, ein Getränkelager, welches sich gleich gegenüber ihrer kleinen Bar, gleich links vom Eingang in das Lokal, wenn man nicht über die Terrasse das Lokal betritt, befand, folgte und sie dort zur Rede stellen wollte.
In einem weiteren kleineren Raum, in welchem auch ein Schreibtisch stand, offensichtlich ein Büroraum, fand ich sie dann auch. Dort stellte ich sie zur Rede und begann, als sie mich aus dem Lager wieder vertreiben wollte, mit ihr zu schreien und meinte dabei,
„wir klären das jetzt! Und renn‘ nicht immer gleich wieder davon!“
Aber sie war immer noch der Meinung, wir hätten miteinander nichts zu besprechen, daher müsste sie auch nicht mit mir reden und als sie mich dann auch noch aus dem Lager hinauswerfen wollte, begann ich mit ihr regelrecht zu brüllen und meinte, es wäre mir auch egal, was sie täte, denn es wäre eben, wie ich es ihr schon mehrmals gesagt hatte, ihre Sache, was sie in ihrem Leben täte. Allerdings wäre es auch meine Sache, was ich in meinem Leben täte, doch dies sei, durch ihr Verhalten eben nicht mehr so. Daher brüllte ich sie an, meinetwegen soll sie tun was sie möchte in ihrem Leben,
„aber stell‘ Dich nie wieder hier in das Lokal und tue so, als würdest Du etwas von mir wollen, denn das geht mir auf den Hammer mittlerweile!“
Was ich wörtlich zu ihr sagte. Aber sie bestritt dies je getan zu haben und tat weiter so, als müsste sie nichts mit mir klären. Worauf ich ihr kurz erzählte, wo ich dieses Theater mir ihr bereits überall am Hals hätte und dies auch schon in der Arbeit oft genug zu hören bekam. Dies bestritt sie allerdings nach wie vor. Weshalb ich ihr auch noch erzählte, ich würde allerdings etwas ganz anderes zu hören bekommen und wenn ich dann abends in diesem Lokal wäre, nicht bei ihr an der Bar stehen würde und dabei etwas zu beobachten begänne, dann würde ich genau das beobachten, was ich stets seit mittlerweile drei Jahren zu hören bekäme – genau, wie am Abend zuvor.
Im Lokal dürfte dies allerdings nicht unbemerkt geblieben sein, als ich ihr in das Lager folgte. Denn nach wenigen Augenblicken, ich begann gerade mit „Silly“ zu brüllen, da stand eine ihrer Kolleginnen an der Tür in das Büro im Lager. Zunächst lächelte sie noch ganz freundlich, doch als sie bemerkte, wie ich „Silly“ mittlerweile anbrüllte, wurde sie ganz blass im Gesicht und sah mich entsetzt an.
Noch einmal wenige Augenblicke später stand auch noch eine zweite Kollegin von „Silly“ in der Tür ins Lager und meinte,
„was ist denn da los!“
Worauf ihre Kollegin, welche als erste ins Lager kam, meinte,
„schnell! Hol den Klaus, sonst kommt es auf!“
Worauf diese augenblicklich das Lager wieder verließ und wenig später mit Klaus O., dem Wirt des Lokals zurückkam. Dieser meinte dann zu mir, einer wie ich könnte zwar auch gerne in sein Lokal kommen, aber hierher hätte ich keinen Zutritt. Daher müsste ich das Lager wieder verlassen. Worauf ich auch mit ihm zu schreien begann und ihm sagte, ich würde schon wieder gehen, aber zuvor müsste diese Angelegenheit mit „Silly“ geklärt werden, denn ich hätte keine Lust mehr, mir dieses Theater wieder den ganzen Winter anhören zu müssen, allerdings überhaupt nichts dagegen tun zu können, da ich zu ihnen allen keinerlei Kontakt hätte. Dies wollte er nun gar nicht hören und verwies mich noch einmal aus dem Lager. Allerdings war ich mittlerweile derart aufgebracht, sodass ich, nun mit beiden, weiter schrie und brüllte, worauf Klau O. zu jenem Kollegen, mit welchem „Silly“ üblicherweise den Sommer über an ihrer kleinen Bar zusammenarbeitete, der sich zuvor verzogen hatte, nun allerdings auch zum Schauplatz gekommen war, meinte, er soll die Türsteher holen und mich aus dem Lokal hinauswerfen lassen. Dabei muss ich allerdings erwähnen, es kommt so gut wie nie vor, dass ich einmal laut werde, gar mit jemanden zu schreien und schon gar nicht zu brüllen beginne, aber an diesem Abend hatte es mir nun endgültig gereicht.
Kurz darauf standen die beiden Türsteher auch im Lager und Klaus O. gab ihnen den Auftrag, mich aus dem Lokal zu werfen. Wobei ich mich eigentlich schon wieder beruhigt hätte, da ich einsehen musste, mit „Silly“ würde es wohl nie eine Klärung geben. Aber Klaus O. ließ mich einfach hinauswerfen, weshalb ich noch ein letztes Mal schrie und dabei zu ihm meinte, dies wäre wohl das einzige, womit sie sich zu helfen wüssten, wenn sie zur Rede gestellt werden. Beide Türsteher, jeder zwei Köpfe größer als ich, wobei die überhaupt keine Rolle spielte, denn ich wäre auch nach einer einfachen Aufforderung gegangen, schleiften mich dann regelrecht zum Ausgang und einer der beiden meinte noch,
„verschwinde und komm‘ nie wieder hier herein!“
Worauf ich zu ihnen meinte, dies würde auch nie mehr geschehen!
Mittlerweile hatte ich eine regelrechte Wut, wegen dieses eigentlich kindischen und unnötigen Intrigenspiels, wobei sie nicht einmal eine Lösung dafür mehr zulassen wollten in mir und da ich in diesem Zustand eigentlich nicht nach Hause fahren wollte, immerhin hatte ich noch 15 Kilometer in mein altes Heimatdorf vor mir, fuhr ich nur wenige Meter mit dem Auto, ließ es dann an der Seepromenade in Mondsee stehen und ging dort erst einmal diese Promenade auf und ab, schließlich setzte ich mich an eine Bank am See und hoffte, dass meine Wut sich wieder legen würde. Ich wollte einfach niemanden mehr aus dieser Truppe je sehen. Dort dachte ich mir, nun wäre dies wohl erledigt, wenn auch nicht auf jene Weise, welche ich eigentlich noch am Abend vorhatte.
Als dann die Sonne aufzugehen begann, fuhr ich in mein altes Heimatdorf. Doch dort ging ich auch nicht gleich nach Hause, sondern ging erst einmal in den See baden und schwamm eine kleine Runde. Das Wasser war ja noch schön warm zu dieser Jahreszeit. Noch nie zuvor in meinem Leben wurde ich je aus einem Lokal hinausgeworfen. Dabei war ich mittlerweile gut 33 Jahre alt geworden. Und nun dies! Ich hatte eine richtige Wut. Und als ich mich dann ins Bett legen wollte, es war mittlerweile 6 Uhr morgens geworden, musste ich feststellen, dass ich überhaupt nicht schlafen konnte, derart aufgebracht war ich immer noch.
Da fiel mir ein, während einer Besprechung bei einem Bauvorhaben, fragte mich vor gut einem Jahr jemand, abseits dieser Besprechung, woher ich denn die „kleine L.“ kennen würde, „die kleine L. aus St. Johann – vom Hotel“, wie es damals zu mir hieß. Da wurde mir klar, ich wüsste eigentlich sogar, woher diese „Silly“ wäre. Daher setzte ich mich gegen halb sieben Uhr am Morgen in das Büro unseres kleinen Betriebes, schlafen konnte ich ohnedies nicht, und suchte dort im Internet nach einem Hotel mit dem Familiennamen von „Silly“ in St. Johann und, da ich dort lediglich ein einziges Hotel fand mit gleichem Familiennamen, ging ich davon aus, dies müsste auch jenes Hotel sein, aus welchem „Silly“ stammt. Ich hätte ihr nur an diesem Abend sagen wollen, wie ich mir eine Beziehung vorstelle, oder, in diesem Fall vielmehr den Beginn einer Beziehung vorstelle, und wenn sie nicht bereit ist, dies zu akzeptieren, ja vielleicht gänzlich andere Vorstellungen darüber hat, dann soll sie das einfach vergessen und danach aber auch dabei bleiben. Sodass dieses Intrigenspiel, welches sich hier entwickelt hatte, einfach endlich aufhört. Denn dies war längst nicht mehr zu ertragen.
Daher kam mir die Idee, auch wenn ich schon keinen direkten Kontakt zu ihr habe, ihr eine E-Mail zu schreiben und dies ganz einfach an die Adresse des Hotels zu senden, auch wenn ich davon ausgehen muss, dass dies viele lesen können. Denn, ich wollte einfach nichts unversucht lassen, dieses Theater einfach endlich zu lösen. – Irgendwie hatte ich schon den Verdacht, vielmehr das Gefühl, dass dies wieder nicht das Ende sein würde, wenn ich auch niemals mehr das Lokal des „verrückten Wirtes“ betreten würde. Das durfte ich nun ja auch nicht mehr.
Aber kaum hatte ich zu schreiben begonnen, vertippte ich mich in einer Tour, derart aufgebracht war ich noch. Aber dann kam mir die Idee, diese E-Mail doch in Mundart zu schreiben, so würden auch keine Rechtschreibfehler, welche ich in meiner Wut begehen würde, nicht weiter auffallen. Also tippte ich, mittlerweile am Sonntag, früh morgens, eine E-Mail, von, so viel ich mich erinnern kann, einer Seite Länge, in bester Mundart Prosa, um dieser „Silly“ endlich klar zu machen, dass ich mit ihr, wenn dies nur über den Weg des „verrückten Wirtes“ ginge, nichts zu tun haben möchte. Dies war zumindest die Kernaussage meiner E-Mail.
Es ist richtig schade, dass ich diese Mail nicht aufbehalten habe und ich auch keinen Zugang mehr zu diesem alten E-Mail Account habe, um sie mir von dort zu holen, denn ich hätte sie hier gerne in voller Länge im Original veröffentlicht. Dies, um zu zeigen und zu belegen, weshalb manche in der Art darauf reagiert haben, wie sie dies taten und, aus meiner Sicht, berechtigt die Frage zu stellen, ob deshalb deren Reaktion darauf angebracht gewesen ist.
Nach gut einer Stunde war ich mit dem Schreiben der E-Mail fertig und versendete sie, wie ich dies vorhatte, an die allgemeine E-Mail-Adresse jenes Hotels, von welchem ich ausging, dies wäre das Elternhaus von „Silly“. Ob dies nun der richtige Weg war, ist mir, ehrlich gesagt, völlig egal, mir hatte dies jedenfalls gutgetan, endlich einmal jemandem sagen zu können, was es längst zu sagen galt – auch wenn der, oder die Betroffene damit gar nicht direkt erreicht werden konnte. Ich ging allerdings davon aus, dass, wenn dieses Hotel ihr Elternhaus ist, dann wird sie diese Mail auch im Original zu lesen bekommen und dies wollte ich erreichen. Wer dies sonst noch zu lesen bekam, das war mir gänzlich egal, stand doch, aus meiner Sicht, nichts darin, was ich nicht auch sonst in Anwesenheit anderer Personen zu ihr persönlich gesagt hätte. – Richtig schade, dass ich diese Mail nicht mehr habe!
Um halb neun Uhr am Morgen legte ich mich danach wieder ins Bett und schlief danach auch!
(2019-10-29)