Salzburg, Montag, der 11. August 2003:
Nun begann meine, in Wirklichkeit, zweite Arbeitswoche bei VA Tech. Aber was war nun los? Kaum hatte ich das Büro betreten, fing mich beinahe schon „Hörbi“ ab und meinte, nun wäre es so weit, mein neuer Arbeitsplatz wäre endlich fertig und ich könnte von meinem „provisorischen Arbeitsplatz“ an meinen tatsächlichen Arbeitsplatz wechseln. Dabei hatte ich doch die gesamte letzte Woche niemanden gesehen, welcher an meinem Arbeitsplatz zugegen war und Richard B., mein Kollege ist ebenfalls noch nicht aus dem Urlaub zurück, weshalb doch „Hörbi“ meinte, ich sollte doch bei ihm im Büro sitzen, damit ich nicht alleine in einem Zimmer sitzen müsste.
Es bedurfte nur „Benutzernamen“ und „Kennwort“ und mein tatsächlicher Arbeitsplatz war voll einsatzbereit! Ohne dass hierfür noch irgendwelche Arbeiten an jenem Rechner erforderlich waren, welcher an diesem Arbeitsplatz stand. Was war ich froh, als ich endlich nicht mehr in der direkten Umgebung von „Hörbi“ sitzen musste. Denn dieser Mann war mir, ehrlich gesagt, nicht ganz geheuer!
Also packte ich alles zusammen, was bisher an meinem „provisorischen“ Arbeitsplatz lag und brachte dies an meinen eigentlichen Arbeitsplatz. Besonders viel war dies ja nicht, denn mehr als einen Schreib Block, einen Kugelschreiber und den Ordner, in welchem sich das Leistungsverzeichnis für diesen Neubau eines Möbelhauses in Salzburg befand, lag dort nicht.
Gänzlich alleine saß ich zudem auch nicht in diesem Büro, denn Harald Z., der Verkäufer, saß ja zudem auch in diesem Büro. Zudem war dieser auch nicht permanent außer Haus, wie man dies von einem Verkäufer erwarten würde, sondern er saß auch sehr häufig an seinem Arbeitsplatz, welcher sich nun schräg vis á vis meines Platzes befand. ER verschwand zwar immer wieder aus dem Büro, kam dann allerdings meist binnen relativ kurzer Zeit zurück an seinen Arbeitsplatz. Nur am Nachmittag war er für längere Zeit verschwunden, aber hier war er wohl bei der wöchentlichen Besprechung der leitenden Angestellten in diesem Betrieb beim Chef.
Anfangs wusste ich nicht so recht, wie ich nun mit ihm umgehen sollte, denn mein Anfang in diesem Betrieb war ja mehr als fragwürdig. Daher tasteten wir uns gegenseitig ab, denn auch er schien nicht recht zu wissen, wie er nu mit mir umgehen sollte. Aber irgendwie hatte ich den Eindruck, besonders angetan von „Hörbi“ schien er nicht zu sein. Warum auch. Wäre es doch die Aufgabe eines Verkäufers für Aufträge im Betrieb zu sorgen, aber dazu bekam er offensichtlich nicht die Unterstützung von der Truppe um „Hörbi“, wie er sich das gewünscht hätte.
Dies wunderte mich auch nicht, denn solch ein Unternehmen und dann keine Aufträge, auch keine in Sicht, das ist nicht wirklich normal.
Ich war wenigstens froh, endlich aus der direkten Umgebung dieses Verrückten, den so schätzte ich mittlerweile diesen „Hörbi“ ein, weg zu sein. Alles andere würde sich schon ergeben. Für mich sah es beinahe so aus, als wäre nun etwas Licht am Ende des Tunnels zu erkennen.
Einen entscheidenden Nachteil hatte allerdings mein neuner Arbeitsplatz. Denn ich saß nun in einem Büro, welches nur durch eine Glasscheibe vom Empfang getrennt ist, auch die Tür in das Büro hatte eine Glasscheibe, weshalb mich jeder sofort sehen konnte, der das Büro betrat, oder auch verlassen hat. Anfangs störte mich dies nicht. Ganz im Gegenteil. Aber dies würde sich auch noch gehörig ändern. Offensichtlich war ich nun wirklich in einen Haufen voller Verrückter geraten!
(2019-09-02)