Donnerstag, der 30. Mai 2002:
Was nun begann, das war wohl das abscheulichste, widerlichste, niederträchtigste und beschämendste, was es wohl in einer Gesellschaft geben kann! Nicht etwa, dass nun endlich jene, welche ausschließlich Theater veranstaltet haben, sonst bisher überhaupt keine Rolle gespielt hatten, nun endlich eingesehen hätten, dies wäre eine Angelegenheit zwischen „Silly“ und mir, und sie würden endlich einsehen, dass sie mit diesen Theater ausschließlich Unruhe und Unfrieden stiften und damit aufhören, nein, jetzt erst recht begannen sie, dieses unsägliche Theater, von welchem ohnedies längst jeder normale Mensch die Nase voll hatte, erst recht voranzutreiben. Und dies in einer Form, welche wohl beschämender nicht sein hätte können.
Denn all jene, welche offensichtlich gerne die Aufmerksamkeit von „Silly“ haben wollten, diese allerdings kein Gehör, keinen Zuspruch fanden, gaben sich dem hemmungslosen Alkoholgenuss hin, drehten auf, als wollten sie nun die ganze Welt erobern, hingen danach allerdings meist mit hängenden Köpfen am Ende des Wochenendes in den Lokalen, natürlich auch im Lokal des „verrückten Wirtes“ an der Bar und jammerten. Aber nicht nur dies, sie mussten auch in der darauffolgenden Woche regelrecht heulen gegangen sein, da es hier doch so einen „bösen“ Menschen gäbe, welcher vielleicht die Aufmerksamkeit von „Silly“ hätte, diese allerdings nicht in jener Art zu würdigen weiß, wie sie dies gerne täten. Ich habe es manchmal einfach nicht fassen können, wie sehr sich Menschen selbst erniedrigen können, sich selbst gehen lassen können, nur um gegen einen einzigen Menschen zu intervenieren – egal wo auch immer dies nur möglich war. Nie im Leben hätte ich solch eine nicht vorhandene Selbstachtung von Menschen für möglich gehalten. Egal wo, immer wieder musste ich über mich hören, welch unmöglicher Mensch ich denn sei, dass diese „Beziehung“, welche keine war und auch nie werden würde, so laufen könnte. Dabei, so etwas ist eine Angelegenheit zwischen zwei Menschen. Es ist ihre Sache, was sie tut, und meine Sache, was ich tue. Dass in solch einen Fall immer wieder intrigiert wird, dass ist einfach natürlich. Aber dass solche Intrigen auch noch in großem Stil aufgezogen werden, organisiert werden, nur um ja alle „Gleichgesinnten“ anzuziehen, das hätte ich nicht für möglich gehalten. Ich habe in solch Angelegenheiten zuvor schon mehr als genug erleben müssen, aber dies, was sich nun abzuspielen begann, das überstieg alle meine Erwartungen!
Es wusste doch ohnedies jeder, was hier gespielt wurde. Also, warum, um alles in der Welt, begannen sich nun auch noch völlig Außenstehende auch noch in diese Angelegenheit einzumischen. Es war einfach nur mehr abartig. – Besonders auffällig war dies, wenn ich an Sonntag Abenden noch, am Weg zurück in meine Wohnung in Salzburg, im Lokal des „verrückten Wirtes“ vorbeikam und dort vereinzelt stockbesoffene junge Männer an der Bar mit hängenden Köpfen herumlungern sah.
Verstand es, wer es will ich jedenfalls nicht! Dies war eine Angelegenheit zwischen zwei Menschen, bei dem es offensichtlich einzelne Personen gab, vor allem eine in Form dieses „verrückten Wirtes“, welche ein näheres Kennenlernen um jeden Preis verhindern wollten, was ihnen offensichtlich auch gelang. Aber dazu muss, wie man sagt, auch die Chemie zwischen zwei Personen stimmen, damit in einer zwischenmenschlichen Beziehung auch etwas voran geht, und diese schien einfach nicht in dieser Weise zu stimmen, wie dies sein hätte sollen, denn sonst wäre es auch diesen einzelnen Personen nicht gelungen, darauf derart Einfluss zu nehmen.
Aber warum müssen sich deshalb regelrechte Unmengen an Personen dabei wichtig machen, welche für den Ausgang dieser „Beziehung“ überhaupt keinen Einfluss hatten. – Verstehe es wer will, ich jedenfalls nicht!
Man sollte allerdings nicht für möglich halten, was hier noch alles kommen wird!
(2019-08-07)