Mondsee, Freitag, der 10. August 2001:
Mit meinem halbwegs ruhigen Urlaub, den ich mir nun erhofft hatte, war es in der ersten Urlaubswoche schon mal nichts geworden. War der letzte Arbeitstag am Freitag der Vorwoche schon wieder etwas seltsam, so ging es am Wochenende bereits wieder richtig los. Es war, wie Ende April, Anfang Mai. Nur nun noch viel schlimmer, denn mittlerweile war Hochsaison und dementsprechend viele Leute liefen umher.
Dachte ich mir anfangs noch, nun hätten vielleicht einige mitbekommen, dass ich Urlaub hätte und präventiv schon mal richtig Stimmung gegen mich erzeugten, so dämmerte es mir gegen Ende der Woche, woher dies nun schon wieder herkommen würde. Also blieb mir nichts anderes übrig, als noch einmal in das Lokal des „verrückten Wirtes“ zu gehen, um nachzusehen, was denn nun wieder los sei.
Kaum das Lokal betreten, ich ging gleich wieder hindurch durch den Bereich der Terrasse ins Innere des Lokals, um nur ja nicht wieder Gefahr zu laufen, mit dieser „Silly“ in Verbindung gebracht zu werden, da sah ich schon, was nun geschehen war. Jener „Neue“, welcher noch am Donnerstag der Vorwoche bei dieser „Silly“ an der Bar hing, saß nun mit hängendem Kopf an einem der Tische, gleich dem ersten, also nicht einmal im Bereich der Bar, an der linken Seite des Lokals. Mir war auch gleich bewusst, was nun wieder geschehen war. Der „Neue“, er war eben nichts! – Wie ich es mir gedacht hatte. Nichts Gescheites dabei bei denen! Das ging aber schnell. Dies können gerade mal vielleicht sechs Wochen gewesen sein!
Ich war regelrecht entsetzt, als ich das sah. Denn nicht etwa, dass dies nun für mich etwas Gutes bedeutete, nein, ganz im Gegenteil. Nun war klar, was schon wieder los ist und woher der ja sprunghafte Anstieg der Anfeindungen gegen mich herkam!
Nun sollte man vielleicht meinen, dies wäre meine Chance. Aber nein! Weit gefehlt! Dem kann ich klar widersprechen. Viel zu oft hatte ich mir bereits die Nase „blutig“ gelaufen, war verjagt worden, was es übrigens zuvor für mich noch nie gab, ohne darauf stolz zu sein, aber dafür gab es eben auch nie einen Grund, oder ich wurde einfach dumm stehengelassen. Daher war dieser Zug abgefahren. Zudem gab es da ja auch noch diese dämliche Bemerkung, welche ich dieses Jahr am ersten Tag bekam, als ich in diesem Lokal war. Dann war da auch noch dieser 31. Mai, und da war auch noch dieses gleichgültige Achselzucken, als sie offensichtlich von ihrer Mutter darauf angesprochen wurde, dies würde mir nicht gefallen, was hier nun geschehen wäre. Noch dazu der Eindruck, sie hätte dabei tatsächlich auch noch absichtlich mitgespielt.
Und um wieder einmal etwas vorweg zu nehmen. In den gesamten Fünf Jahren, in welchen dieses Theater sich abspielte und ich auch Kontakt zu dieser Frau hatte, gab es kein einziges Mal, bei dem ich zuvor wusste, was mich erwarten würde, wenn ich diese Frau treffe.
Daher, ich hoffe nicht, auch nur irgendjemand glaubt, ich würde mit dieser Frau tun, als wäre nichts!
Allerdings fiel mir an diesem Abend auf, jene seltsame Stimmung, welche noch am Donnerstag der Vorwoche hier herrschte und welche, wie mir berichtet wurde, schon die ganze Zeit über so gewesen sein soll, war an diesem Abend wieder nicht auszumachen. – Manchmal hatte ich schon den Gedanken, der „verrückte Wirt“ würde dieses Theater auch deshalb angezettelt haben, damit nur ja besonders viele Leute in sein Lokal kommen, um nachzusehen, was denn hier los sei. – Zugetraut hätte ich es ihm allemal! Etwas Gegenteiliges hatte ich zudem auch nie vernommen.
(2019-07-23)