Mondsee, Sonntag, der 3. Juni 2001:
Nun, da dieses unsägliche Theater mit dieser „Silly“ für mich erledigt gewesen wäre, viele der Einheimischen ihren „Spaß“ hatten, ihren „Erfolg“ hatten, hätte ich eigentlich weitermachen können, als wäre nichts gewesen. Aber mir war klar, dies war eine lange eingefädelte und in großen Stiel aufgezogene Intrige gegen mich. Warum auch immer manche dies für notwendig hielten. Oder hatten sie einfach nur Genugtuung gesucht? – Abe wofür? Habe ich doch von den Einheimischen doch meist ferngehalten! Auch kaum Interesse daran gehabt, mich allzu viel mit Einheimischen einzulassen. Nun gut! Dies war nun mal jetzt so!
Mittlerweile war mir auch klar, warum sich das Verhältnis der Einheimischen mir gegenüber erst gegen Anfang, Mitte März verbesserte, denn war doch zu diesem Zeitpunkt klar, dass ich diese „Silly“ keinesfalls im Winter irgendwo treffen werde können, denn die Saison in den Schigebieten war mittlerweile weitestgehend zu Ende, ich allerdings nie in ihrer Nähe aufgetaucht. Obwohl sie mir eigentlich immer über den Weg laufen hätte können. Denn fuhr ich doch meist zu Schifahren ins Salzburger Innergebierg‘, meist zwar nach Flachauwinkel, war ich doch aber auch immer wieder in Flachau gewesen, dort, wo diese „Silly“ angeblich, denn gewusst hatte ich dies ja nie und dies in Erfahrung zu bringen, das war aussichtslos. Für mich schien es wohl eines der bestgehüteten Geheimnisse zu sein, wo diese Frau in den Wintermonaten arbeitet. Aber dies wäre ja nun ohnedies egal gewesen!
Aber da Pfingstwochenende war, wollte ich doch nicht das gesamte Wochenende zu Hause bleiben, mich auch nicht wieder nach Salzburg zurückziehen, denn dies wäre ohnedies das dümmste gewesen, was ich hätte tun können. Daher ging ich am Sonntagabend, den Samstag wollte ich mir wirklich ersparen, wieder aus. Und, da ich dieses Theater nun für erledigt hielt, ging ich auch wieder in dieses Lokal des „verrückten Wirtes“, in der Hoffnung, so wie früher, dort auch interessante Leute zu treffen, kennen zu lernen und mich zu unterhalten und zu amüsieren. Das war damals eben so. In den Sommermonaten spielte sich das Nachtleben in meiner alten Heimat eben in diesem Lokal ab und wenn man dort nicht hingehen wollte, dann hatte man beinahe ein Problem, wenn man am Abend etwas erleben wollte.
Aber kaum hatte ich an diesem Abend das Lokal betreten, ich traf dort auch gleich wieder Leute, welche ich schon länger kannte und mit denen ich mich unterhalten konnte, musste ich feststellen, dass diese „Silly“ umherschlich, als hätte sie etwas angestellt und wäre dabei voll ertappt worden. Sie mied mich beinahe, wie der Teufel das Weihwasser! Wobei ich mir dachte, dies hätte sie sich dann eben früher überlegen sollen. Denn nun war dieser Sommer gelaufen. Ich hätte auch ohnedies schon längst nicht mehr gewusst, was ich mit dieser Frau anfangen sollte, denn ein gemütlicher Abend bei einem Abendessen in einem Restaurant, ein Treffen und Ausgehen mit Freunden, das wäre überhaupt nicht mehr möglich gewesen. Also dachte ich darüber auch nicht mehr weiter nach! Dieser Sommer war vorüber, obwohl er noch nicht einmal richtig begonnen hatte.
Obwohl ich mir dachte, wenn sich all dies nur deshalb abspielte, weil sie selbst vielleicht an mir Interesse gehabt hätte, dann könnte sie einem eigentlich leidtun. Aber dann sollte sie sich auch einmal überlegen, wen sie da aller um sich hat, denn woher nun dieses Theater kam, das war sonnenklar! Ich hatte nun den Eindruck, dieser „verrückte Wirt“ wusste, was sie wollte, aber dies dürfte keinesfalls ich sein! Deshalb nun dieser Irrwitz seit 27. April.
Ich hatte es, ehrlich gesagt, nicht fassen können, dass erwachsene Leute derart primitiv, ja richtig tierisch und abartig in solch einer Situation agieren können! Und, vor allem, woran sie sich dann daran ergötzen!
(2019-07-17)