Unterach, Donnerstag, der 14. Juni 2001 – Fronleichnam:
Die Nacht über war ich in Unterach in meinem Elternhaus geblieben und so lag ich, nach dem Frühstück bei meiner Mutter, vor dem Fernseher. Es war bereits ein sehr waren Vorsommertag, daher hatte ich die Türe auf den Balkon geöffnet. Die ganze Zeit über war mir schon aufgefallen, im Restaurant „Salzkammergut“, schräg gegenüber meinem Elternhaus, aber doch etwa 200 Meter entfernt, sitzen im Gastgarten Leute, welche sich lautstark unterhielten. Zunächst dachte ich mir, es wären vielleicht Gäste, welche nun dem gesamten Dorf ihre Anwesenheit Kund tun wollen. Aber dann erkannte ich doch einige Stimmen von ihnen und mir war klar, dabei handelt es sich um jene Personen, welche sonst üblicherweise bei meinen anderen Nachbarn in dieser Pizzeria „Don Quichotte“ nach dem Sonntagsgottesdienst in der örtlichen Kirche ihren Stammtisch haben.
Doch dann hörte ich, wie beinahe einer schrie und meinte,
„der kriegt keine mehr!“
Ich dachte mir, das gibt es doch nicht! Zudem erkannte ich auch dessen Stimme. Es war Herbert K., einer der Betriebsräte im örtlichen Pharmaunternehmen und zudem Fraktionsvorsitzender der örtlichen Bürgerliste. Nun stand ich von meinem Bett auf und ging auf den Balkon, um nachzusehen, wer denn sonst noch an diesem Tisch säße. Kaum am Balkon angekommen, sah ich sie auch schon sitzen. Sie saßen am äußersten Tisch des Gastgartens, welcher meinem Elternhaus am Nächsten gelegen ist. Es war tatsächlich Herbert K., welcher eben so lautstark anmerke, der würde keine mehr bekommen. Neben ihm saß auch noch Gerhard R., ebenfalls von der örtlichen Bürgerliste und einst auch deren Kandidat für die Bürgermeisterwahl. Nun blieb ich noch einige Zeit am Balkon stehen, denn ich wollte genauer wissen, worüber sie sich unterhielten. Mir war bereits klar, er würde damit mich meinen, aber ich wollte auch noch hören, weshalb er sich dermaßen über mich aufregen kann. Und da schimpfte er in einer Tour, welch unmöglicher Mensch in denn nicht sein und ich eine Art hätte, welche nicht auszustehen sei. Zudem würde ich mir doch lediglich gut vorkommen. Er schimpfte wie ein Rohrspatz über mich und seine Tischkollegen stimmten ihm dabei auch noch zu.
Dabei darf ich eines nicht vergessen zu erwähnen, persönlich hatte ich mit Herbert K. niemals irgendetwas zu tun!
Das einzige, was ich in meinem Leben mit der gesamten Familie K. zu tun hatte, waren diese seltsamen Zusammentreffen mit seiner Tochter Eva K. aus den Jahren 1997 und 1998. Nun wusste ich allerdings schon, dass gerade Herbert K. gegen mich schon beinahe einen Feldzug führen würde. Deshalb hatte ich mir auch schon oftmals alle Zusammentreffen mit auch nur irgendjemand seiner Familie zusammengezählt. Dabei kam ich eben lediglich auf diese seltsamen Zusammentreffen mit Eva K., von denen ich in Summe 7 zählte und dabei auch in Summe gerade Mal eine halbe Stunde an Gesprächen zusammengebracht hatte. Mehr nicht! Gelegentlich hatte ich in früheren Jahren auch Herbert K. selbst getroffen, allerdings blieb mir davon keine einzige Unterhaltung in Erinnerung!
Ehrlich gesagt, ich hatte seit Sommer 1997, als ich das erste Mal mit seiner Tochter zu tun hatte, den Eindruck, sie hätte mich offensichtlich als ihren „Märchenprinzen“ gesehen. Als sie jedoch erkannte, dass dies wohl eine sehr einseitige Angelegenheit werden würde, schlug dies genau ins Gegenteil um und dies bekam ich offensichtlich nun zu spüren. Mir war dies egal, denn ich Lebe nun mal mit dem Grundsatz, es muss jeder selbst wissen, wie er damit umgeht. Wäre es bei einer Abneigung gegen mich der Familie geblieben, wäre es mir auch egal gewesen. Aber, alles in allem scheint dies eben nicht der Fall gewesen zu sein! Aber so eine kindische Angelegenheit als Grund, um einen derartigen Feldzug gegen mich zu führen, sehe ich als nicht gerade normal an!
An diesem Tag schrie er seinen Unmut über mich derart laut aus sich raus, sodass ich dies in 200 Meter Entfernung noch bei offener Balkontür hören konnte, obwohl ich vor dem Fernseher lag!