Salzburg, Montag, der 4. September 2000:
Nun war mein Urlaub wieder vorbei und mein erster Tag in der Arbeit war gekommen, nach meinem „Ungeschick“ Mitte August. Ich hatte richtig ein flaues Gefühl im Magen, weil ich mir nicht sicher war, wie mein Arbeitgeber darauf reagieren würde.
Grundsätzlich sah ich nicht wirklich ein Problem, denn mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in die Arbeit zu kommen, das war kein Problem. Da brauche ich vielleicht zehn Minuten länger. Und zudem, das tat ich schön öfters. Denn schließlich hatte ich mein Auto auch hin und wieder in der Werkstätte stehen. Da hatte ich auch kein Auto.
Allerdings bei den Projekten könnte dies doch ein Problem werden. Denn ich der Arbeit bin ich auf mein Auto, zumindest auf den Führerschein, angewiesen. Aber wenigstens hatte ich keine Projekte, irgendwo ganz abgelegen. Sondern nur in Salzburg und vor allem in Hallein.
Aber auch nach Hallein hatte ich mir die Verbindungen mit öffentlichen Verkehrsmitteln schon angesehen und dabei festgestellt, auch das könnte durchaus funktionieren, auch ohne Auto. Hatte ich doch einige Schulkollegen aus Hallein und wusste daher, Mobilität mit öffentlichen Verkehrsmitteln war für die nie ein Problem. Trotzdem war ich mir allerdings nicht sicher, wie die Chefs nun reagieren würden. Daher saß ich seit dem Morgen mit einem richtigen unguten Gefühl an meinem Arbeitsplatz und wartete darauf, was diesbezüglich passieren würde.
Da schlich gegen Mittag unsere Chefin Christa K. zu mir an den Arbeitsplatz, wie sie dies öfters tat. Redete allerdings nicht lange herum und meinte,
„ich weiß, was Ihnen passiert ist. Aber, ich sag‘ nichts!“
Das klang schon einmal ganz gut, auch wenn mich dies etwas verwirrte. Denn schließlich war sie die Schwester des einen Chefs und zugleich die Frau des anderen Chefs. Daher konnte ich mir nicht ganz vorstellen, wie sie dies nun meinte. Denn dass sie dies einen der beiden nicht erzählen würde, wenn sie gefragt werden würde, glaubte ich nicht so recht.
Zudem gab es da noch etwas ganz anderes, was mich noch viel mehr verwirrte. Denn woher mag sie das wohl wissen? Und wenn es ihr zu Ohren gekommen ist, dann konnte ich mir nicht vorstellen, dass es nicht ohnedies auch den beiden Chefs auf gleicher Weise zu Ohren gekommen ist. Allerdings der Weg zu diesen Ohren, der verwirrte mich nun doch etwas. Hatte ich doch den ganzen Urlaub lang mit niemandem etwas zu tun, mit dem ich auch in der Arbeit zu tun habe.
Nun unterhielt ich mich mit ihr noch eine ganze Weile darüber. Wobei sie meinte, dies könnte eigentlich schon ein sehr erhebliches Problem in der Arbeit darstellen. Denn schließlich wäre ich darauf angewiesen, stets mobil zu sein. Und dass war eben auch meine größte Befürchtung. Dies hätte mir auch den Job kosten können. Aber da ich eben ohnedies nur Projekte hatte, welche verkehrstechnisch mit öffentlichen Verkehrsmitteln leicht zu erreichen waren, schien dies nun doch nicht weiter ein Problem darzustellen. Und ein zusätzliches Projekt könnte ich zudem, neben dem Krankenhaus Hallein ohnedies nicht annehmen. Denn damit war ich nun mehr als ausgelastet.
Interessanterweise verlor sie gerade über das Projekt Krankenhaus Hallein kaum ein Wort. Dazu meinte sie lediglich, die Angebotsprüfung hätten sie während meines Urlaubs bereits erledigt.
Am Ende des ersten Arbeitsages nach meinem Urlaub war ich richtig froh darüber, dass dies nun doch wenigstens in der Arbeit offenbar ziemlich glimpflich an mir vorüber gehen könnte. Denn ich hatte doch große Befürchtungen, deshalb nun richtig Probleme in der Arbeit zu bekommen.
(2023-04-10)