Nun hat sie sich’s aber schnell überlegt, ob sie mich wirklich verjagt!
Kaum zwei Wochen später, es war der Samstag vor dem Muttertag, ich war alleine deshalb schon in mein altes Heimatdorf gekommen um am Muttertag meine Mutter zu besuchen, stand ich am Abend in dieser Kneipe in Unterach, einer Bar Pizzeria, so eine Universalkneipe, wie es sie in vielen solchen Dörfern gibt. Aber als ich mir die Gäste so ansah, ich kannte natürlich fast alle, stammte ich doch selbst aus diesem Dorf, und ihre Gespräche so mitverfolgte, da dachte ich mir, dies kann es nicht sein. Wenn ich dies den ganzen Sommer miterleben muss, dann verliere ich all meine Lust an meinem alten Heimatdorf. Zudem war dieser Tag auch schon ein richtig heißer Vorsommertag, beinahe mit Badewetter wäre der See schon ausreichend warm gewesen. Und abends vielleicht ausschließlich in Salzburg zu verbringen, das war mir dann doch zu viel. Daher dachte ich mir, schau doch einfach mal in das Lokal des “verrückten Wirts”, in diese “Werkstatt”, dort arbeitet doch jetzt diese Silly. Vielleicht verstehe ich mich mit der und dann habe ich wenigstens hier wieder ein Lokal, in welches ich abends gehen kann.
Daher machte ich mich auf den Weg und fuhr mit dem Auto nach Mondsee. Kaum im Lokal angekommen ging ich an diese äußere Bar, an welcher diese Silly offensichtlich arbeiten würde. Und ich hatte recht, ich hatte die richtige Bar erwischt. Da stand nun diese Silly vor mir, ich begrüßte die kurz und bestellte mit ein kleines Bier. Doch dann knallte sie mir so eine kleine Bierflasche vor mir auf den Tresen, damals gab es so ein In- Getränk, kleine Bierflaschen mit Pils einer Brauerei aus der Umgebung von Salzburg. Aber da war ich nun doch etwas überrascht und Bier aus der Flasche zu trinken, auch wenn es gerade ein In-Getränk ist, war so gar nicht meins. Daher fragte ich,
“was ist denn das?”
Darauf fuhr mich Silly an,
“das ist ein kleines Bier. Ein offenes Pils habe ich heute nicht und wenn Dir was nicht passt, dann geh’ eben rein an die Hauptbar!”
Ich meinte darauf,
“naja, dann sag’ eben etwas!”
Aber sie fuhr mich noch mehr an und schrie schon fast,
“geh’ rein! Geh’ rein!”
Ich antwortete darauf,
Als sich mich so anschrie fragte ich mich, was ist denn mit der los? Und Conny meinte noch, dies wäre eine Lustige, aber das ist doch ein Vieh! Zudem dachte ich mir, also wegen der brauche ich hier nicht her gehen! Und dann meinte ich zu Ihr,
“nein, ich will nicht rein gehen und wenn etwas ist, dann gehe ich eben wieder!”
Während ich Ihr dies gesagt hatte, sah sie mich plötzlich ganz anders an und ich dachte mir, nun hat sie es sich aber schnell überlegt, ob sie mich wirklich verjagt. Zudem sah ich sie mir selbst etwas genauer an und hatte ich dabei festgestellt, die hat aber richtig schöne tief blaue Augen.
Also hatte sich die Aufregung dann doch wieder gelegt. Nun stand ich also an dieser Bar und ärgerte mich noch darüber und dachte mir, dies ist mir doch noch nie passiert, dass ich an einer Bar verjagt worden bin.
Üblicherweise waren sonst immer mehrere mir bekannte Leute, aber an diesem Tag kannte ich niemanden, zumindest nicht an dieser Bar. Mich von der Bar entfernen wollte ich nicht, denn, wer weiß wie diese Silly wieder darauf reagiert. Daher blieb ich alleine an dieser Bar stehen. Aber was heißt alleine, links und rechts von mir waren viele Leute, aber ich kannte eben niemanden und einfach ein Gespräch mit mir unbekannten wollte ich an diesem Tag nicht anfangen.
Ich hatte diese kleine Pilsflasche, dieses Sigl’s, wie die damals hießen, noch längst nicht ausgetrunken, da stand plötzlich Silly vor mir, die sich sonst kaum hinter der Bar aufhielt, dafür war einfach viel zu viel los, da meinte sie plötzlich,
“magst noch eins?”
Ich dachte mir, na klar, denn sonst würde ich wohl nie mit ihr klar kommen und bestellte mir noch eines. Sie erklärte mir dann auf einmal auch noch warum heute kein Pils vom Fass, welches sonst dort ausgeschänkt wird, verfügbar ist, aber da merkte ich plötzlich, ich werde von rechts hinter mir angestarrt. Daher hatte ich mich umgedreht um zu sehen, wer denn dies sei. Und wen sah ich dort? Den “verrückten Wirt”, Klaus O. Als er merkte, ich sehe ihn an, meinte er zu den restlichen in seiner direkten Umgebung an dieser Bar stehenden Gäste,
“da müsst ihr schauen, dass ihr den los werdet, denn solange der da ist, geht bei ihr nichts!”
Nun stand ich an der BR und dachte mir, das sieht ihm ähnlich. Aber das war es auch, was ich befürchtet hatte, wenn ich zu dieser Silly an die Bar gehe, denn, dass er mir nicht gut gesonnen ist, wusste ich seit gut einem Jahr. Und wie hatte schon Ralph über die Einheimischen in diesem Ort gemeint, “wenn’st einen am Hals hast, dann hast du alle am Hals!”
Daher war ich dich etwas irritiert über die Äußerung des “verrückten Wirts”. Daher dachte ich mir, pass nur ja auf, wenn du hier her gehst!
Ich hatte dann nach einer Weile auch dieses Fläschchen ausgetrunken und ein weiteres wollte ich nicht mehr. Bezahlt hatte ich schon, daher ging ich wieder. Ich verabschiedete mich noch von Silly und dachte mir dabei, schauen wir einmal, aber pass’ bloß auf, wenn du hier her gehst!
Ich ging dann und fuhr zurück nach Uunterach in mein Elternhaus, wo ich ja immer noch mein altes Jugendzimmer hatte, um am Muttertag zu Hause bei meiner Mutter zu sein, wie es sich gehört.
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