Unterach, Freitag, der 16. Juli 1999:
Ich muss zugeben, dass ich zu Beginn der diesjährigen Sommersaison wieder sehr häufig in meinem alten Heimatdorf war, um, falls in diesem Sommer diese „Michi“ vielleicht doch wieder im Dorf arbeiten sollte, auch hier zu sein. Denn dann wollte ich keinesfalls den Eindruck erwecken, dass ich letztes Jahr im September, wie es behauptet wurde, längst wieder irgendwo gewesen wäre, da ich ja ein Salzburger sei. Zudem wollte ich auch nicht noch einmal etwas erleben, wie diesen Abend an jenem „Kunsthandwerker Markt“ Anfang Juli letzten Jahres, und schon gar nicht, sollte es sein, wegen irgendjemanden hinterherlaufen müssen.
Aber ich war ohnedies der Ansicht, diese „Michi“ in diesem Dorf nie mehr zu sehen. Schon gar nicht, als ich ab Pfingsten, also ab jener Zeit, in welcher die Zweitwohnungsbesitzer, gerade jene, welche nur unweit des Dorfes in irgendeiner größeren Stadt leben, wieder häufiger hier sind, ich jenen Linzer, welcher letzten Sommer „Michi“ als „Trophäe“ präsentieren durfte, mit hängendem Kopf alleine umherlaufen sah. Bis Anfang Juli dachte ich mir deshalb noch gar nicht so viel deshalb, aber da nun längst die Sommersaison begonnen hatte und ich diesen immer noch mit hängendem, ja eigentlich mit noch tiefer hängendem Kopf umherlaufen sah, schien es wohl immer mehr zur Gewissheit zu werden, dass diese „Michi“ in diesem Sommer wohl nicht mehr im Dorf wäre.
Nun stand ich an diesem Abend wieder einmal an der Bar in diesem „Sigi’s Pub“ in meinem alten Heimatdorf. Und ehe ich es versah, kam dieser Linzer auch an diesem Abend wieder mit langem Gesicht in das Lokal, noch dazu alleine, lief einmal durch das Lokal, als würde er jemanden suchen, und verließ im Anschluss daran das Lokal gleich wieder. Daher musste ich beinahe schon lachen über ihn. Denn es schien, als würde er jemanden suchen, den er allerdings nicht zu finden schien. Wobei ich allerdings offenbar wusste, wen er suchen würde.
In der Zwischenzeit kam auch Andreas G., der langjährige Partner im Gastgewerbe von „Fritz“, dem Chef von „Michi“ aus dem letzten Sommer, nachdem er seine Gastwirtschaft, das „Segner“ am Mondsee im Dorf, geschlossen hatte, ins Lokal. Auch ihn schien dieser Linzer aufgefallen zu sein, wie er regelrecht durch das Lokal schlich.
Aber nicht nur ihm, sondern auch der Wirtin des Lokals, Christa T., fiel dies auf. Worauf sie Andreas G. fragte,
„ist die heuer nicht mehr gekommen?“
Als müsste Andreas G. sofort wissen, wen sie meinte. Zudem in einer Lautstärke, sodass dies auch ich unbedingt zu hören bekommen musste, da ich ja gleich neben Andreas G. saß.
Worauf dieser meinte,
„nein!“
Und auf die Nachfrage, weshalb, von Christa T. weiter meinte,
„zu Fritz wollte sie auf keinen Fall mehr!“
Worauf er weiter ausführte, sie hätte auch gerne zu ihm in sein Lokal kommen könnten, doch dazu schien sie dies lediglich für das nächste Jahr in Aussicht gestellt zu haben. In diesem Jahr würde sie wieder dort arbeiten, wo sie in den Sommern zuvor schon gearbeitet hatte – in Weyregg.
Nun schien ich diese Unterhaltung ja nicht gerade zufällig mitbekommen zu haben. Daher dachte ich mir, vergiss das jetzt für allezeit. Denn wenn die nicht mehr im Dorf arbeitet, dann kann ich da ohnedies nichts mehr tun. Dazu bräuchte ich ein Zuhause, in welches man sich sofort zurückziehen könnte – und das habe ich nun mal nicht. Sonst würde es zu größeren Auseinandersetzungen kommen.
Wenn sie zudem nun wieder in Weyregg arbeitet, dann bräuchte ich auch nicht darauf hoffen, sie irgendwann einmal vielleicht zufällig im Dorf anzutreffen, denn das würde sie sich mit Sicherheit nicht antun, würde sie doch damit höchstwahrscheinlich, sollte ich sie nicht sofort antreffen, jene Belagerer des Vorjahres vielleicht gar nach Weyregg hinüberziehen. Da bestünde die Gefahr für sie, es sich mit den dort Ansässigen zu vertun. Zudem hätte ich dann das gleiche Problem, da man sich sofort zurückziehen müsste, was in meiner Situation in meinem alten Heimatdorf eben nicht geht. Dazu müsste ich mir erst ein eigenes Zuhause aufbauen, was allerdings gerade in dieser Situation äußerst schwierig ist.
Selbst einmal nach Weyregg zu fahren, das kam für mich zudem erst gar nicht in Frage. Da ich dorthin bisher überhaupt keinen Bezug hatte. Mich dort überhaupt nicht auskannte. Das Dorf lediglich vom Durchfahren kannte. Weshalb ich schon zu tun hätte, sie dort zu finden, selbst wenn ich wüsste, wo sie sei. Somit war dies für mich, wie ich es schon letzten Herbst vermutet hatte, erledigt.
Bezeichnend fand ich zudem, dass Andreas G. noch in der Woche vor Ostern ganz groß verkündet hatte, sie würde auch diesen Sommer wieder hier arbeiten. Doch allzu gut schienen seine Verbindungen hin zu ihr wohl doch nicht zu sein. Auch wenn er selbst zugegeben hatte, nicht selbst mit ihr in Kontakt zu stehen, sondern lediglich zu guten Bekannten. Andreas G. ist eben auch nicht viel mehr als ein „Schatzer“, wie das in der Umgangssprache so schön heißt! Also jemand, der gerne und groß daherredet, nur um sich selbst als besonders wichtig darzustellen.
Aber noch viel bezeichnender fand ich, dass es ihnen wohl deutlich wichtiger war, mir mit ihr Schaden zuzufügen, als zu versuchen, jemanden wie sie, wenn sich so jemand schon einmal ins Dorf verirrt, wobei sie von allen sehr gut bewertet wurde, dann auch im Dorf zu halten. Darüber konnte ich nun nur mehr den Kopf schütteln!
Daher dachte ich mir auch, denke erst gar nicht mehr darüber nach, ob ich im Vorjahr vielleicht einen Fehler begangen hätte. Denn wenn ihnen dies wichtiger ist – es wichtiger ist, mir Schaden zuzufügen, als so jemanden im Dorf zu halten, dann hätte ich ohnedies tun können, was ich wollte, es wäre ohnedies niemals etwas daraus geworden!
Nun mag Andreas G. zwar als Mensch deutlich verschieden zu „Fritz“ sein, aber er war nicht umsonst viele Jahre Partner von „Fritz“, denn er zieht eben dieselben Leute an. Daher sollte es ihm tatsächlich gelingen, „Michi“ für das nächste Jahr zu engagieren, dann würde wohl das gleiche geschehen, wie im Jahr zuvor. Daher war auch dies zu vergessen. Auch ihm würde es nicht gelingen, sie länger als vielleicht eine Saison zu halten.
Aber all diese Überlegungen, welche ich mir unmittelbar als ich den Dialog zwischen Christa T. und Andreas G. hörte, machte, hätte ich mir sparen können. Denn dieser Dialog ging noch weiter, und da meinte schließlich Christa T., mich dabei im Blick habend,
„und was macht ihr, wenn er selbst etwas unternimmt wegen ihr?“
Worauf Andreas G. antwortete,
„dann tut ihm jemand etwas!“
Zahlte und verließ mit einem Grinsen mir gegenüber das Lokal!
Somit waren all meine Gedanken von vorhin schon wieder hinfällig. Denn dies änderte plötzlich alles!
Schließlich fiel mir Andreas G. schon lange auf, da er immer wieder, meist nach Sperrstunde seines Lokals in der Weinschänke am Dorfplatz auftauchte, sich, wenn sonst niemand anwesend war, oder beide sich nicht beobachtet fühlten, mit Andreas M., dem Wirt der Weinschenke, welcher mir doch erst vor wenigen Wochen diesen „Nokia Club“ erklärte, als müsste er dies diesem dummen Jungen, nämlich mir, beibringen. Und damit änderte für mich alles schlagartig. Denn solche Drohungen, die ich in letzter Zeit immer häufiger zu hören bekommen hatte, allerdings zuvor nie als solche wahrgenommen hatte, schienen plötzlich real umsetzbar zu sein. Denn bisher hatte ich dies lediglich als dummes Gerede abgetan. Wenngleich ich doch in letzter Zeit mit häufigen seltsamen kaputten Reifen an meinem Auto konfrontiert wurde. Aber da ich solche Drohungen bisher meist in Verbindung mit sehr hohem Konsum an Alkohol zu hören bekommen hatte, hatte ich auch dies bisher als dumme Streiche, meist unter zu hohem Alkoholeinfluss, abgetan. Nun allerdings mit diesem „Nokia Club“ sah dies plötzlich ganz anders aus. Denn ich wusste ja nicht mit wem ich es dabei noch alles zu tun bekommen könnte. Wer weiß schon, wer sich sonst noch in diesen Etablissements herumtreibt und wie weit das gehen mag, wenn ich aus dieser Richtung mit Drohungen konfrontiert werde. Schließlich hatte mir ja Andreas M. erklärt, als ich ihn darauf angesprochen hatte, ob sie im Puff nun einen Stammtisch der Blauen gegründet hatten, diese Blauen würden zwar auch dazugehören, aber letztendlich wäre der „Nokia Club“ etwas ganz anderes! Dies in Verbindung mit jenem Zuhälter, dessentwegen die Hausdurchsuchung in diesem Puff stattgefunden hatte, von dem übrigens viele Jahre später noch in allen Medien zu hören sein wird, das änderte plötzlich alles. Weshalb ich mir dachte, lass‘ ja die Finger davon, mich auch nur in irgendeiner Weise mit einem von denen, auch wenn er nur etwas seltsamen Kontakt zu einem davon hat, einzulassen – und denke erst gar nicht daran!
Nun muss ich zugeben, dass mir jener Abend an diesem „Kunsthandwerker Markt“ letztes Jahr die ganze Zeit durch den Kopf gegangen war. Denn dies entsprach so überhaupt nicht meiner Art, selbst wenn ich etwas zu viel getrunken hatte, plötzlich zu zahlen und regelrecht fluchtartig das Lokal zu verlassen, nur weil vielleicht jemand meinte, ich sollte diese junge Frau nach Hause fahren, ich dies allerdings längst nicht mehr konnte, und darin vielleicht eine Falle, damit ich meinen Führerschein verliere, vermutete. Denn sonst war ich ja über jedes neue Gesicht im Dorf, noch dazu, wenn es hübsch war, erfreut. Auch wenn ich vielleicht die junge Frau als minderjährig und damit als Tabu eingeschätzt hätte. Denn dann hätte ich sonst üblicherweise einfach nur den „Schmäh laufen lassen“, was ich sonst zudem meist äußerst gut konnte, und hätte mich nicht weiter darum gekümmert, wie diese junge Frau, auch wenn sie es selbst unbedingt wollte, wieder nach Hause kommt. Schließlich kam sie auch nicht alleine in das Lokals, weshalb sie auch jener, der mit ihr kam, sie dann auch wieder nach Hause bringen könnte.
Aber da kam mir nun in Erinnerung, dass sich dabei, als mir nicht nur von ihr selbst angetragen wurde, sie nach Hause zu bringen, im Hintergrund eine Diskussion zwischen zweien aus der Gruppe, nämlich Roland W. und Heinz C., übrigens dem jüngeren Bruder der Wirtin in diesem Lokal, zugetragen hatte, wo Roland W. stets meinte, als er sich dazu durchgerungen hatte, mich dazu zu überreden, „Michi“ nach Hause zu bringen,
„dann muss er aber auch tun! – Sonst tut ihm jemand etwas!“
Worüber ich mich schon derart ärgerte. Denn von ihm, auch wenn er einst mein Schulkollege in der Grundschule war, ließe ich mir nicht anschaffen, was, wann und mit wem ich zu tun hätte. Doch da war noch etwas, wobei ich hier allerdings nicht alles verstanden hatte, da ich mich daneben ja auch noch mit „Michi“ unterhalten hatte. Aber da meinte Heinz C.,
„das hat ja einen ganz anderen Grund, weshalb die ihn weghaben wollen! – Denn der bringt selbst auch etwas zusammen und das wollen die gar nicht!“
Das war es, was mich letztendlich dazu brachte, sofort nach Hause zu gehen. Denn, dass es vielen nicht passte, wenn ich meist abends alleine unterwegs war, dass wusste ich schon längst. Und je mehr darüber bekannt wurde, dass ich nicht nur in diesem Dorf herumhänge und nicht wüsste, was ich tun sollte, umso größer wurden deshalb die Anfeindungen gegen mich. Weshalb ich nun zunächst daran dachte, dies, da ich selbst etwas zusammenbringen würde, würde sich darauf beziehen, dass ich eben meist abends alleine unterwegs wäre, und dies nicht nur in diesem Dorf, sondern eben auch in Mondsee, soviel schien mittlerweile über mich bekannt geworden zu sein, und ich dabei wohl nicht stets alleine bliebe. Und das hatte mich dann so weit gebracht, sofort zu bezahlen und nach Hause zu gehen, denn dies konnte ich längst nicht mehr hören. – Viele Jahre später würde ich erkennen müssen, dass damit etwas noch viel weiter Reichendes gemeint war!
Aber auch in diesem Dialog, welcher mich im Jahr zuvor so ärgerte, war bereits eine dieser für mich damals noch völlig unrelevanten Bedrohungen enthalten. Mir würde jemand etwas tun, wenn ich mit „Michi“ nicht „täte“. Wobei ich dies als lächerlich abtat, denn nicht nur bei mir war an diesem Abend reichlich Alkohol im Spiel, sondern auch bei jenen aus dieser Truppe.
Nun sah allerdings auch dies plötzlich ganz anders aus. Denn Heinz C. hatte einen großen Bruder, Peter. Der wiederum zu einen der Stammgäste in gerade jenem Etablissement zählte, welches Andreeas M. auch stets besuchte, und wo es diesen „Nokia Club“ eben nun immer noch geben sollte, auch wenn es dort diese Razzia gegeben hatte. Und auch Peter C. war einer jener seltsamen Gäste, welche sich gerne bei Andreas M. in der Weinschenke einfand und dort, wenn sie nicht beobachtet wurden, sich gerne mit ihm regelrecht konspirativ unterhalten hatte. Wobei ich schon damals stets sagte, dieses „Mafia Spielen“ regt mich auf und damit möchte ich nichts zu tun haben. Aber auch dies sah nun plötzlich ganz anders aus!
Dazu kam noch, dass Peter C. mit der Schwester mit einer Schulkollegin von mir aus der Grundschule verheiratet war. Einst eine Dorfschönheit. Jedenfalls kam sie sich so vor. Jedoch viel mir jedes Mal, wenn ich deren drei Kinder, zusammen mit den Eltern, sah, auf, dass die drei selbst kaum Ähnlichkeiten hatten. Schon gar nicht mit dem Vater. Jedenfalls schien es für mich so. Weshalb ich schon deshalb mit jenen, die zu den Stammgästen dieses Etablissements zählten, jeden Kontakt vermied. Schließlich war es gerade das, was ich in meinem Leben niemals haben wollte.
Dazu kam noch etwas. Denn jene aus dieser Truppe um „Michi“ an diesem Abend des „Kunsthandwerker Marktes“ kannte ich alle schon aus meiner Kindheit. Mit ihnen war ich aufgewachsen. Mit einigen davon sogar in die Schule gegangen. Und bis vor wenigen Jahren hatte ich niemals den Eindruck, als würden wir uns jemals im Leben in die Quere kommen. Daher hatte ich sie auch niemals als Kontrahenten angesehen. Doch letztes Jahr war dies plötzlich ganz anders. Also, irgendetwas musste sich spätestens im letzten Jahr mir gegenüber geändert haben – und zwar grundsätzlich!
Je länger ich nun über das ganze nachdachte, umso seltsamer und irritierender kam mir das alles vor. Schien es doch so, als hätte sich da nun eine ganze Menge an Leuten regelrecht gegen mich verschworen.
Es schien sogar so, als hätte dies etwas mit Eva K. zu tun. Denn seltsam fand ich es schon, als letztes Jahr im Sommer plötzlich Angelika P. immer wieder von einer scheinbar großen Geburtstagsfeier für ihren Freund zu erzählen begann und mich dazu immer wieder aufforderte, auch zu kommen. Doch dann kam dieses Seefest. An welchen ich Angelika P. und Eva K. schon am Nachmittag getroffen hatte, dann unbedingt mit ihnen auf dieser aufblasbaren Rutsche rutschen musste. Beide danach allerdings plötzlich wie vom Erdboden verschlungen schienen, als hätte es bereits ausgereicht, mich mit Eva K. in Verbindung zu bringen, sodass nur ja niemand anderer auf diesem Fest auf dumme Gedanken kommen könnte. Doch dann traf ich Eva K. am Abend noch einmal, was in dieser völlig irritierenden Situation endete, als sie mich von ihren Leuten, darunter auch Angelika P. weggedrängt hatte, um mit ihr etwas zu essen, ich danach allerdings von ihr einfach nur doof sitzengelassen wurde. Ich tags danach plötzlich von dieser Geburtstagsfeier regelrecht demonstrativ ausgeladen wurde, als hätte der Abend am Seefest schon gereicht. Doch dann, als sie herausstellte, dass dies doch nicht der Fall war, wurde ich prompt wieder eigeladen, damit ich nur ja an diesem Freitagabend in „Sigi’s Pub“ sei, damit mir dort „endlich“ die Trophäe des Sommers präsentiert werden konnte, in der Hoffnung, nun hätte ich genug und ginge in die Knie.
Und nun zu Ostern schon wieder. Hatte mir doch Andreas G. eine Woche vor Ostern noch erzählt, „Michi“ käme diesen Sommer wieder, da er doch beste Kontakte zu ihr hätte, als würde ich mich ihm nun deshalb regelrecht anbiedern. Die Woche drauf dann, als sich endlich eine passende Gelegenheit bot, mich so richtig doof aussehen zu lassen, diese „Feierlichkeit“ um Eva K. in Ralphs Schlossbar stattfand, da sich jeder sicher sein konnte, dass ich an diesem Abend nicht zufällig dazustoßen würde.
Manchmal hatte ich sogar schon den Eindruck, auch Ralph T. aus der Schlossbar in Mondsee hätten sie nun auch herumgekriegt, da er sich doch seit Ostern mir gegenüber manchmal regelrecht unangenehm verhalten hatte. Dies vielleicht mit dem Vorwand, er würde eben in Mondsee nicht mehr so derart gemieden werden wie bisher, wenn er nur eben bei ihnen gegen mich mitmacht.
Beim gesamten Personal dieses „Big Bamboo“ in Mondsee, vor allem beim Chef, war ich nun ohnedies äußerst vorsichtig geworden. Denn der Chef, dieser Klaus O., später als der „verrückte Wirt“ bezeichnet, mochte mich sowieso nicht. Das war längst klar. Dass es hier auch beste Verbindungen auch nach Unterach gab, bei denen auch dort konzertiert, und eben auch organisiert, gegen mich vorgegangen werden konnte, das war mir längst klar.
Ehrlich gesagt, mir wurde mittlerweile in diesem Dorf ganz anders! Das Dumme war nur, ich konnte nicht aus! Jedenfalls hatte ich mir nun, wie ich es ohnedies schon vorhatte, vorgenommen, von allen Mädels im Dorf die Finger zu lassen, denn daraus würde ohnedies niemals etwas werden. Und daraus wäre auch niemals etwas geworden. Nun hatte ich allerdings schön langsam die Erklärung dafür, weshalb dies so sei.
(2022-09-06, 2022-09-14)